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Landwirtschaft Biogas

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(@gertrud)
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Hallo,

ist es mit dem Biogas nicht so, dass es hauptsächlich in landwirtschaftlichen Betrieben anfällt? Wer hat denn sonst die Möglichkeit, Biogas zu erzeugen und wer hat den Platz für eine Anlage, selbst wenn es nur eine kleine Anlage ist?

Außer Landwirtschaft Biogas gibt es doch dann höchstens welches vielleicht bei größeren Kompostierungsanlagen oder sehe ich das falsch?

Und dann sind es doch auch hauptsächlich die landwirtschaftlichen Betriebe, die das Biogas verwenden, denke ich. Der Aufwand, es ins allgemeine Netz zu speisen, ist doch sicherlich für einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb viel zu groß. Zumindest kann ich mir das so vorstellen.

LG
Gertrud

 
Veröffentlicht : 16/08/2009 6:40 pm
(@magic)
Beiträge: 47
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Jühnde ist Deutschlands erstes Bioenergiedorf, das seinen Wärmebedarf und den verbrauchten Strom selbst über nachwachsende Rohstoffe erzeugt.

Die Energieanlage besteht aus einer Biogasanlage und einem Biomasse-Heizwerk. Ein Nahwärmenetz bringt die Energie zu den Haushalten.

Das besondere an diesem Vorhaben: Das ganze Dorf macht mit. Ca 70% der Häuser werden angeschlossen und stellen Energieversorgung auf umweltshonende Technik um. Landwirte, Gemeinde und Verbraucher haben sich in einer Genossenschaft organisiert und ihre Energieversorgung selbst in die Hand genommen.

 
Veröffentlicht : 17/08/2009 11:46 pm
(@usfarina)
Beiträge: 81
Estimable Member
 

Hallo Magic,

es gibt also tatsächlich schon ein ganzes Dorf, das nur mit Biogas versorgt wird? Dann ist man dort weder auf einen Stromversorger noch auf andere Heizenergien angewiesen? Das ist ja traumhaft. Aber wie schaffen die Einwohner es, eine ausreichende Menge an Biogas zu erzeugen? Vermutlich ist es ein Ort, der von landwirtschaftlichen Betrieben dominiert ist, so dass die Landwirtsdhaft Biogas in ausreichender Menge liefern kann. Oder gibt es dort ein Biogas-Kraftwerk von einem öffentlichen Energieversorger und das Biogas wird nicht ausschließlich im Ort erzeugt, sondern kommt aus anderen Quellen?

Würde mich mal interessieren.

Ciao
Farina

 
Veröffentlicht : 22/08/2009 4:53 pm
(@ralle)
Beiträge: 210
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Hallo zusammen,

es ist eine gute Sache, wenn ein Dorf sich so gut auf die umweltfreundlichen Techniken mit nachwachsenden Rohstoffen einlassen kann. Sicherlich bietet es sich für viele kleine Ortschaften an, diesem Vorbild nachzuahmen, da gerade in der Landwirtschaft Biogas in größeren Mengen erzeugt werden kann.

Ein Problem sehe ich allerdings in größeren Städten, denn ich glaube kaum, dass man dort ein vergleichbares Netz hinbekommen kann. Da gibt es andere Möglichkeiten und Techniken, die erst Mal langsam wachsen müssen. Man muss auch ein wenig Geduld mitbringen. Wenn aber viele kleine Orte die Biogas-Technik nutzen, macht das in der Summe auch schon eine ganze Menge aus.

LG
Ralle

 
Veröffentlicht : 26/08/2009 7:41 pm
(@parcus)
Beiträge: 86
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Das Dorf (ca. 1.000 Einwohner) produziert derzeit ca. doppelt so viel Energie wie es braucht. D.h. ein satter Gewinn von 600.000,- €.

Hier wird ins Erdgasnetz eingespeist, d.h. das bestehende Netz wird genutzt.
So steht der Energieträger auch nicht ländlichen Regionen zur Verfügung.

http://www.energieeffizient-sanieren.org/index.php?topic=312.0

 
Veröffentlicht : 27/09/2009 12:33 pm
(@olivertyphon)
Beiträge: 21
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Solche Nachrichten hören sich immer sehr gut an. 1000 Leute werden nur durch die natur versorgt und können sogar noch andere gemeinden unterstützen. Auch gab es mal ein Schiff namens "Earthrace", dass die Welt in Rekordzeit nur mit Biodiesel umrundete (Quelle: http://www.welt.de/wams_print/article2183096/Mit_Biodiesel_einmal_um_die_Welt.html ).
Ich hingegen sehe dem eher kritisch entgegen, denn nirgends werden die investitionssummen, bilanzen, etc. veröffentlicht. Ich bezweifle nicht, dass ein dorf nur durch die natur versorgt werden kann (war ja früher genauso) oder schiffe mit biodiesel die welt umsegeln können (hat man früher mit segelschiffen so was ähnliches nicht auch schon gemacht?), aber ich hinterfrage die wirtschaftlichkeit dieses projekts.
weiterhin stellen sich mir immer noch etliche fragen. woher kommt der treibstoff für traktoren und landwirtschaftliche maschinen. wenn die gülle zur energiegewinnung herangezogen wird, benötigt man dann nicht mehr chemisch hergestellten dünger, der energieaufwendig hergestellt und teuer eingekauft wird? Im Internet kann man die EU-Subventionen für deutsche Gemeinden erfahren und da flossen in den letzten jahren mehrere hunderttausend euro.
FAZIT: Ich bestreite nicht, dass in der sonne viel potential steckt und man damit mehr als ein kleines 1000 Seelen Dorf versorgen kann, aber ich hinterfrage die wirtschaftlichkeit. bevor nicht alle ausgaben, subventionen, etc. öffentlich gemacht sind, stehe ich dem projekt sehr kritisch gegenüber.

Viele Grüße
Oliver

 
Veröffentlicht : 28/09/2009 2:01 pm
(@parcus)
Beiträge: 86
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Hi OliverTyphon,

natürlich ist es angebracht zu hinterfragen.
Hier ist der Leitfaden vom Bundesminister für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu finden.
Dort wird auch das Eigenkapital wie die Förderung angesprochen.
http://www.energieeffizient-sanieren.org/index.php?topic=319.0

Hier der Link, zu dem aktuellen Projekt:
http://www.bioenergiedorf.de

Die Genossenschaft sollte hier offen legen, habe es aber nicht nachgeschaut.

LG parcus

 
Veröffentlicht : 28/09/2009 3:08 pm
(@olivertyphon)
Beiträge: 21
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Dann hätt ich schon mal nen paar kritikpunkte:
Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz http://www.bmelv.de/cln_172/sid_0C6618A02A952530D79B99D5B3D42CAF/SharedDocs/Pressemitteilungen/2006/109-Bioenergiedorf.html

- "In der Biogasanlage mit einem Blockheizkraftwerk werden von den Landwirten des Dorfes speziell angebaute Energiepflanzen vergoren"
=>1.) Monokulturenanbau
2.) kein weiterer Nutzen für Bevölkerung wie getreideanbau, sondern dient nur der energieerzeugung

- "...wegweisende Projekt wurde vom BMELV mit rund 3 Mio. € gefördert"
=> 3Mio nur von BMELV ist nicht gerade ne kleine summe. dazu kommen wahrscheinlich noch subventionen von der EU und auf jeden fall jährliche subventionen von der EU (2008: ca. 540.000EUR). Falls dieses Geld benutzt worden wäre, um z.b. regionales Fleisch wettbewerbsfähig zu halten, könnte man ja nicht so viel dagegen sagen aber mit dem Hintergrund, dass da sehr viele "energiepflanzen" angebaut werden, die rein der energiegewinnung gelten, sind diese subventionen meiner meinung nach verschwendet.

FAZIT: Ein Projekt mit dem sehr gut politik gemacht werden kann (siehe homepage des Ministeriums) aber effektiv verschwenderisch ist, wenn man mal ein wenig hinter die kulissen schaut.

viele grüße
oliver

 
Veröffentlicht : 28/09/2009 3:42 pm
(@parcus)
Beiträge: 86
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Hallo Oliver,

nur mit Fleisch willst Du nicht heizen,...übrigens
für ein Kilo Lammfleisch sind 10000, für ein Kilo Rindfleisch 15000 Liter Wasser nötig, das Wasser für die Futterpflanzen der Tiere mit eingerechnet. Auch Wasser ist eine wertvolle Ressource.

Damit die erneuerbaren Energien wirklich in 10 Jahren zwischen 30 -40 % abdecken, sind nun einmal Investitionen nötig.

Natürlich ist es zum Politikum geworden, nur die Menschen müssen scheinbar hier noch sensibilisiert werden.

Mit vielem Bauherren habe ich erst einmal die Problematik, denen vor Augen zu führen, das ein billig Haus in 10 Jahren nicht mehr zu bezahlen ist, weil die Betriebskosten viel zu hoch sind und auch wohl niemand so ein Haus kaufen möchte.

Man sollte aber auch nicht vergessen, das Biogas nur eine erneuerbarer Energieträger ist, dieser wird somit nur ein Bestandteil im Energie-Mix sein.

Da diese auch unmittelbar mit der Landwirtschaft einhergeht, wird sich der Agrarunternehmer auch nicht selbst ein Bein stellen.
Als Ausgangsstoffe für die technische Produktion von Biogas eignen sich:
* vergärbare, biomassehaltige Reststoffe wie Klärschlamm, Bioabfall oder Speisereste
* Wirtschaftsdünger (Gülle, Mist)
* bisher nicht genutzte Pflanzen bzw. Pflanzenteile (z. B. Zwischenfrüchte, Pflanzenreste, etc.)
* gezielt angebaute Energiepflanzen (Nachwachsende Rohstoffe)

Letztere stehen aber dem Landwirt nicht kostenlos zur Verfügung.
(abgesehen von Transport- und sonstigen Nebenkosten)

Maissilage,Grassilage und Roggen-GPS haben allerdings mit den höchsten Biogasertrag. Ökologische Betrachtungen gibt es durchaus.
http://www.energieeffizient-sanieren.org/index.php?topic=321.0

Aber die gleiche Problematik hast Du auch beim Holz, klar wächst es nach, nur der Effekt ist ähnlich. D.h. auch Holz kann nur ein Bestandteil im Energie Mix sein.

LG parcus

 
Veröffentlicht : 28/09/2009 7:54 pm
(@olivertyphon)
Beiträge: 21
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1.) Ich weiss, dass die viehhaltung viel wasser benötigt. deswegen versuche ich wenig fleisch zu essen. darauf ganz verzichten kann/will ich nicht.

2.) Wer sagt, dass regenerative Energien in 10 Jahren 30-40% des Energieangebots ausmachen sollen? das sagen ja nicht mal die optimisten oder nenn mir ne organisation, die das behauptet. Ich schließe mich dem an, dass es noch weit länger dauern wird.

3.) Ich finde es gut, dass nach effizienten Energiepflanzen geforscht und die im großversuch angebaut werden um fortschritte auf dem gebiet zu machen. fakt ist, dass es noch genug ressourcen für jahrzehnte wenn nicht jahrhunderte (kohle, gas, uran, ...) gibt. über die vor- und nachteile jeder einzelnen ressource brauchen wir uns nicht zu unterhalten. Es hört sich halt toll an, dass ein ganzes dorf unabhängig strom und wärme erzeugt. aber das keiner sagt, dass monokulturen viel dünger und spritzmittel benötigen, bemerkt keiner. der energieaufwand für den dünger oder den treibstoff der traktoren, etc. hat wohl auch keiner in die rechnung miteinbezogen.

4.) ich kenne mich im hausbau nicht aus. ich würde dir zustimmen und lieber ein bißchen mehr für dämmung ausgeben, weil sich das in 15 jahren rentiert hat. aber wenn ein gut isoliertes haus 100.000EUR mehr kostet als ein billighaus und ich im jahr nur 2.000EUR einspare, dann sollte man sich doch gedanken machen.

5.) der wirkungsgrad bei maispflanzen, d.h. der teil der sonnenenergie, der gespeichert wird, beträgt "nur" 1,3%.

FAZIT: regenerative ideen/lösungen/fragen und energien JA, aber dies wird sich wohl noch ne weile hinziehen, denn bis sie ökonomisch sinnvoll sind wird es noch ne weile dauern.

 
Veröffentlicht : 28/09/2009 8:35 pm
(@parcus)
Beiträge: 86
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1)
ich bin kein Vegetarier

2)
Gesetz über Erneuerbare Energien (EEG)
Vorgabe 12,5% bis 2010
Erreicht 14,8% in 2008
Vorgabe 20,0 % bis 2020
pessimistische Prognose die ich kenne liegt bei 32 %
optimistischste Prognose die ich kenne liegt bei 47%
http://www.energieeffizient-sanieren.org/index.php?topic=165.0

siehe auch Atomstrompreis:
http://www.energieeffizient-sanieren.org/index.php?topic=298.0

die Deadline 2020 ist notwendig,
deshalb auch die großen Schritte bis 2012 bei der EnEV

3)
Nonsens, in den letzten 50 Jahren wurden die Ressourcen über den Peak abgebaut, in 5-7 Jahren wird Öl und Gas u.U. schon als Heizung zu teuer sein. Siehe Preisindizes 2009
http://www.energieeffizient-sanieren.org/index.php?topic=134.0

Die landwirtschaftlichen Maschinen laufen mit Biogas oder Biodiesel.
Für den Anbau siehe Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnung und EU Erneuerbare-Energien-Richtlinie.

4)
die Gesamtkosten über den Lebenszyklus sind entscheidend, bei Gewerbegebäuden wie Büroflächen, sind die Betriebskosten schon nach 10 Jahren höher als die Anschaffungskosten. Mit steigender Tendenz.
Die Amortisation im EFH Bereich liegt zwischen 10 - 15 Jahren,
bei heutigen Preisstand der Energieträger.

5)
entscheidend ist hier nicht die gespeicherte Solarenergie sondern der Biogasertrag und der Methangehalt.

Fazit:
5-10 Jahre sind keine Ewigkeit und höchste Zeit zum nachhaltigen Handeln

Man darf auch nicht vergessen das derzeit die Öl- und Gaspreise nur wegen der Krise so niedrig sind, China und Indien steht aber in den Startlöchern mit einem riesigen Bedarf.

 
Veröffentlicht : 29/09/2009 12:04 am
(@olivertyphon)
Beiträge: 21
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Zu 1. (These: Fleisch benötigt viel Wasser)
Wir stimmen beide überein, dass die fleischproduktion viel wasser benötigt. doch nur weil dieser landwirtschaftliche zweig viele ressourcen verschlingt (eventuell sogar sinnlos viele) sollten wir doch nicht andere bereiche (energiepflanzen) einführen, die das ebenso tun. wir sollten ökologisch und ökonomisch sinnvoll handeln.

Zu 2. (Erneuerbare-Energien-Potential)
"Damit die erneuerbaren Energien wirklich in 10 Jahren zwischen 30 -40 % abdecken" Dies bezieht sich anscheinend NUR auf die stromerzeugung und nicht auf den primärenergiebedarf. Der Anteil der erneuerbaren energien am primärenergieangebot liegt derzeit bei ca. 7% und soll bis 2020 auf 10% ausgebaut werden (Quelle: http://www.umweltbundesamt-umwelt-deutschland.de/umweltdaten/public/theme.do?nodeIdent=2848 ). Die Prognose aus quelle http://www.umweltbundesamt-umwelt-deutschland.de/umweltdaten/public/theme.do?nodeIdent=2850 steigt sehr stark an um 2020 ca. 30% anteil regenerative energien am stromanteil auszumachen. halte ich für unwahrscheinlich. hast du mitbekommen, dass vorgestern schwarz-gelb gewählt wurden? die stehen doch für eine verlängerung der atomkraftwerke. wirkt sich das eher positiv oder negativ aus?

Zu 3. (these: öl und gas zu teuer zum heizen)
wieviel prozent der haushalte heizen mit öl und gas? du wirst es wohl besser wissen als ich aber ich schätze mal so 95%. wenn also in 5-7 jahren das öl und gas zu teuer wird, werden dann alle erfrieren? wenn nur 20% der haushalte auf pellet- oder biomasseheizungen umschwenken, wird auch da der preis stark ansteigen, denn angebot und nachfrage regeln den preis.
deiner grafik entnehmend sehe ich 1990 einen gesamtpreis von ca. 3100EUR (hat deine quelle vergessen wie man achsen beschriftet? ist das jetzt pro person oder pro 1000kWh oder was?). wenn man diese 17 jahre bis 2007 mit 2% inflation berechnet (was nun mal üblich ist) dann kommt man immerhin auf ca. 4300EUR. somit ist der anstieg nur noch um 400EUR in 17Jahren. ich würde das mal als relativ konstant ansehen.
zum thema peak-oil: die meisten unternehmen behaupten, dass der oil peak noch nicht erreicht wurde (quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Globales_%C3%96lf%C3%B6rdermaximum#Zeitpunkt ) ich bitte um quellen

Zu 4.) (Amortisation im Hausbau)
Wie schon vorher erwähnt stimme ich dir da vollkommen zu. ich denke aber, dass man die amortisationszeit auf verschiedenen wegen berechnen kann und auf verschiedene ergebnisse kommt.

Zu 5.) (wirkungsgrad oder biogasertrag)
wenn nur 1,3% der von der sonne eingestrahlten energie "gespeichert" werden, kann auch nur maximal diese energiemenge wieder gewonnen werden, also nur so viel gas entstehen wie der menge sonnenenergie entspricht. dies ist von pflanze zu pflanze unteschiedlich.

sicherlich wird öl und gas immer begehrter weden und somit immer teurer. wenn dies der fall ist und die leute auf pellets umsteigen, dann wird sich der preisanstieg dort ebenso fortsetzen.

 
Veröffentlicht : 29/09/2009 10:03 am
(@parcus)
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Hallo Oliver,

bei vielem bin ich durchaus Deiner Meinung, ich berate und plane auch Produkt unabhängig.

Gerade die Zahlen und Prognosen die aber in Kommunen am Tisch liegen, ähneln sich schon. Natürlich gibt es auch Erdölfunde, nur ist der Abbau nur schwer zu kalkulieren. Ich weiß auch, da die folgende Grafik umstritten ist, nur hängt auch einfach sehr viel am Erdöl.
http://www.energieeffizient-sanieren.org/index.php?topic=297.0

Schaut man sich an, das derzeit die Erdölfördernden Länder stark in Solarenergie investieren, scheinen mir die Prognosen nicht unrealistisch.

Nur gibt es auch nicht viele Alternativen.

Wasserkraft wie Windkraft sind derzeit nahezu konstant, also kein Hipe zu erwarten.

Solarenergie, über Sonnenkollektoren wie Fotovoltaik bringt in unseren Breitengraden wenig effizient.

Bleiben noch Biogas, was ebenso durch die Landwirtschaft begrenzt ist, aber durchaus Potential hat.

Und die Geothermie mit dem größten Potential und die oberflächennahe Geothermie, welche ich eigentlich auch zum Teil als Solarenergie sehe.

In Holz / Pellet sehe ich kein großes Potential mehr.

Somit bleibt nicht mehr viel übrig, auch BHKW / KWK sind auf einen Energieträger angewiesen, auch wenn vielleicht ein Energiesharing interessant werden könnte. Die Zahlen von VW werden es ziegen.

LG parcus

 
Veröffentlicht : 29/09/2009 12:29 pm
(@olivertyphon)
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Die Zukunft der Energiewirtschaft ist unergründlich. niemand kann heute sagen, was in 10 oder 20 jahren sein wird und so manche prognose lag schon weit daneben. vielleicht bekommen wir unsere energie komplett über die sonne, die kalte fusion oder verbrennen immer noch öl. und wer hätte gedacht, dass kanada das land mit den 2. größten erdölvorkommen der welt ist (stichwort ölsande). die ökologischen konsequenzen mal nicht mitbetrachtet.
Ich vermute, dass in unseren Breiten die Windkraft immer mehr anteile übernehmen wird. Ich denke, dass sie zur zeit noch nicht wettbewerbsfähig ist, aber das wird sich in den kommenden jahr(zehnt)en ändern. ebenso denke ich, dass durch ein ausgeklügeltes netzverbundsystem in ganz europa wasserkraft aus dem norden mit der sonne aus dem süden vorteilhaft verbunden wird.
Grundsätzlich ist Biogas eine tolle sache, doch sollte dies nicht energieintensiv mit dünger und dem einsatz von spritzmitteln (monokulturen) produziert werden.
Geothermie stehe ich kritisch gegenüber, da dies keine "sonnenenergie" ist, sondern im inneren der erde "produziert" wird. da gibt es innere spannungen und gase, die lieber unverändert bleiben sollten (stichwort: erdbeben, Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,459945,00.html )
Meine Prognose ist also, und prognosen stimmen nicht immer, dass wir in den kommenden jahrzehnten schön weiter fossile brennstoffe und uran verschwenden, diese aber immer mehr von regenerativen energien abgelöst werden (wasser im norden, wind an küsten, sonne im süden europas).
Und noch ein Gedanke: Angenommen ich wäre ein Ölförderer, dann würde ich der ganzen welt klarmachen, dass öl in 10 jahren weg ist um meine preise hochzuhalten. nach 10 jahren würd ich dann behaupten, dass wir nur noch weitere 10 jahre ressourcen haben, ...

Viele Grüße,
Oliver

 
Veröffentlicht : 29/09/2009 3:08 pm
(@parcus)
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Hallo Oliver,

ich behaupte nicht, das es in 10 Jahren kein Erdöl mehr gibt, die ökologisch und ökonomisch vertretbaren Funde sollten min. noch 50 Jahre reichen, nur wird der Preis einfach schnell zu hoch sein.

Wir haben derzeit Glück im Unglück, nur warten in China und Indien noch ein paar Milliarden Menschen auf den "Wohlstand".

Bei der Geothermie ist aber schon zu unterscheiden, denn mehr als 0,063 Watt/m² bringt der terrestrische Wärmestrom i.d.R. nicht.
Erst in ca. 10m Tiefe ist konstant die Jahresmitteltemperatur von ca. 8,3°C anzutreffen.
D.h. nur die Sonden gehen überhaupt tiefer. Im privaten Baubereich geht keiner auf die Tiefen, welche bedenklich wären, denn diese Bohrungen wären völlig unwirtschaftlich.

Deine Bedenken teile ich durchaus in Bezug auf wirklich tiefe Bohrungen, nur haben wir bald ganz andere Probleme durch den Rückgang der Permafrostböden. Ironie, hier haben wir jede Menge Biomasse und können das Methan derzeit nicht nutzen. Sonnenenergie hat somit auch sehr dunkle Schattenseiten.

Sicherlich wird sich der Stand der Technik weiter entwickeln, vielleicht wird sogar irgendwann auch die Sonnenenergie bei uns rentabler nutzbar sein.
Jedoch besteht der Handlungsbedarf jetzt, eine neue Technologie ist nicht von heute auf morgen in der Produktion.
Ich erinnere hier nur an die Fotovoltaik, die schon seit den 50er Jahren in der Entwicklung ist. Die Produktionskosten günstiger Module liegen gerade knapp unter 1,00 US-Dollar pro Watt.

LG parcus

 
Veröffentlicht : 29/09/2009 9:29 pm
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