In den letzten Jahren kommt es vermehrt in Neubauten zu einer ausgeprägten Schimmelbildung. Das liegt zum einen daran, dass die Baustoffe große Mengen an Feuchtigkeit enthalten, zum anderen aber auch an der extremen Wärmedämmung, die natürlich aus energetischer Sicht wichtig ist, das Raumklima aber negativ beeinflusst.

Auf eine Wohnfläche von hundert Quadratmetern kommen sage und schreibe rund zehn Kubikmeter Wasser, das in den Baustoffen enthalten ist. Während in früheren Jahren Wohnhäuser vor dem ersten Bezug ausgetrocknet wurden, muss es heute immer schnell gehen. Baufinanzierungen sind teuer und lange Doppelzahlungen kann sich niemand leisten. Daher wird sofort in das neue Haus eingezogen, sobald es möglich ist.

Dank der guten Isolierung unserer Häuser lüften die Baustoffe nicht mehr nach außen aus, sondern bilden nach innen Schimmel Mauerwerk. Ohne Lüftungsanlage hat man schon fast keine Chance mehr, dagegen anzukämpfen.

LG
usRike

.....da ist so einiges wahr, und dann auch wieder ein Riesenbatzen Vorurteile drin:
Schimmel kommt nicht durch Wärmedämmung, ganz im Gegenteil: durch die Dämmung bleiben die gedämmten Bauteile auf der Raumseite wärmer, es bildet sich kein Kondensat, keine Feuchtigkeit = kein Schimmel 😉 .... und das ist sehr positiv für das Raumklima!
Das muß man mal so deutlich aussprechen bevor hier wieder jemand kommt und sagt, die Wände müssten atmen ..... Wände atmen nicht, dann würde es elendig ziehen !!! 🙄
Schimmel entsteht, wo es Schwachstellen in der Konstruktion gibt, an den kältesten Punkten, da wo die Dämmung nicht optimal ist. Früher war das zum Beispiel die einfachverglaste Fensterscheibe auf der sich das Wasser niederschlug und im Winter dann die hübschen Eisblumen bildete ....
Aber früher waren Häuser auch insgesamt undicht, weder Fenster noch Türen waren zugfrei, Öfen mit ihren Schornsteinen bildeten quasinatürliche Abluftanlagen die massiv für Luftwechsel sorgten etc. .....
All diese Luftverluste können und wollen wir uns in einem Neubau nicht leisten, die Bauteile sind nahezu perfekt, es zieht nicht mehr und auch der Briefschlitz in der Haustür ist nicht mehr da.... Deshalb ist das bewusste Lüften wichtig und vielen Menschen leider nicht beizubringen, hart zu lesen, aber wahr! Lösung ist dann (auch für die denen es beizubringen ist, die aber etwas mehr Komfort wollen) eine kontrollierte Wohnungslüftungsanlage die für den notwendigen Luftwechsel sorgt, optimalerweise natürlich mit einer Wärmerückgewinnung damit das ganze auch einen energetischen Nutzen hat...... bevor ich jetzt noch einen Aufsatz schreibe hier ein link zu einer Unterseite meines eigenen Internetauftritts wo dazu weiter eingegangen wird: http://www.eco-casa.de/index.php?page=wohnungslueftung
Gruß
Arno Kuschow

Hallo ecocasa,

meinst du, man geht zu hysterisch damit um, dass durch die gute Wärmedämmung und die extreme Abdichtung von Häusern die Gefahr der Schimmelbildung höher ist? Außerdem klingt es so, als wärst du der Meinung, dass es mit der Lüftung besser gestellt wäre, wenn wir alle einfach häufiger unsere Fenster öffnen würden und dass die Lüftungsanlagen hauptsächlich unserer Bequemlichkeit dienen.

Das kann ich mir allerdings ganz gut vorstellen. Man traut sich ja schon nicht mehr, das Fenster zu öffnen, weil man Angst hat, die Wärme könnte entweichen 🙂

SG
Päule

Hallo ecocasa,

meinst du, man geht zu hysterisch damit um, dass durch die gute Wärmedämmung und die extreme Abdichtung von Häusern die Gefahr der Schimmelbildung höher ist? Außerdem klingt es so, als wärst du der Meinung, dass es mit der Lüftung besser gestellt wäre, wenn wir alle einfach häufiger unsere Fenster öffnen würden und dass die Lüftungsanlagen hauptsächlich unserer Bequemlichkeit dienen.

Das kann ich mir allerdings ganz gut vorstellen. Man traut sich ja schon nicht mehr, das Fenster zu öffnen, weil man Angst hat, die Wärme könnte entweichen 🙂

SG
Päule

Hallo Päule,
ganz so ist es nicht, die normalen Lüftungsgewohnheiten sind durch die gut gedämmte dichte Bauweise obsolet geworden, keine Frage!
Daher ist die kontrollierte Wohnungslüftung als hygienische Grundlüftung im neu gebauten Haus eigentlich ein Muß !
Nur möchte ich nicht meinen Hausbaukunden vorschreiben, daß sie überhaupt kein Fenster mehr aufmachen dürfen, das wäre doch ganz schrecklich!!! Deshalb hat ein Fenster weiterhin so einen kleinen Griff an dem man drehen kann und dann lässt sich das Fenster öffnen, schließlich sind wir nicht im luftleeren Weltall und auch ausserhalb der 3-fach-Superisolierglasscheibe befindet sich unsere sauerstoffgesättigte Welt 😉
Und deshalb reguliere ich normalerweise bei mir die Lüftung auf einen Wert von ca. 0,3 Luftwechseln ein. Dann ist das was für Hygiene und Abfuhr von Feuchtigkeit notwendig ist im großen und ganzen abgearbeitet und man lässt beim ganz normalen wohnen mit mal rein und raus auch noch ein bisschen Luft ins Haus..... wenn das nicht reicht hat die Lüftungsanlage eine Bedieneinheit an der man mehr Luft einstellen kann oder per Programm auf Party schalten kann, also den Zustand wenn plötzlich mehr Leute im Haus sind, dieses Programm schaltet dann nach ein paar Stunden wieder zurück auf "normal".......... Die 0,3 reichen auch schon deshalb meist aus, weil die alte Empfehlung von den 0,5 Luftwechseln auf einer intensiveren Belegung der Wohnung beruhen, wir haben aber meist eine Kleinfamilie im Haus, alle zur Arbeit oder in der Schule, keiner steht stundenlang vor dem Herd ..... das morgendliche Duschen ist die Hauptfeuchtigkeitsbelastung und die kann die Lüftungsanlage über den Tag ganz locker abarbeiten....
Wenn man eine kontrollierte Wohnungslüftung in seinem Haus hat wird man sich auch nach einer Weile lüftungsechnisch anders verhalten als vorher, die Gewohnheit wird irgendwann geändert weil die Nase nicht mehr den nach Lüftung schreienden Mief meldet, man muß also auf Dauer niemanden zwingen, das Fenster nicht aufzumachen .... das ordnet sich ganz von selbst, es ist keine Umerziehung nötig !
Gruß
Arno Kuschow