Hallo Profis,
Ich bin Besitzer einer Ölbrennwertheizung Rotex A1 serienmäßig ausgestattet mit dem Herrmann Brenner BL20 mit einer Düsenbestückung 0,40 80HT. Sie ist ca. 10 Jahre in Betrieb, vor 4 Jahren wurde der Düsenstock mit der Vorheizung wegen Undichtigkeit erneuert.
Nachdem die Anlage die letzten 2 Jahre ohne jeglichen Ausfall gelaufen ist begann nach der diesjährigen Wartung (Brennraumreinigung, Ausspülen und Wiederauffüllen der Kondensataufbereitung, Düsenwechsel, Zündelektrodenwechsel, Ölfilterwechsel) das Drama:
Der Brenner macht Probleme in der Form das in unregelmäßigen Zeitabständen (5 Std bis 5 Tage ohne Tageszeitzuordnung) die Heizung mit „Brennerstörung“ (Code: Keine Flammenbildung innerhalb des Sicherheitszeitraumes) stehen bleibt.
Ich habe nun mehrfach ohne Erfolg die Düse und die Zündelektroden gewechselt und natürlich immer vorgegebene Düsen- und Elekrodenposition beachtet. Auch der Flammenwächter ist nicht verrußt.
Das Öl ist sauber, wird schwimmend unter der Oberfläche angesaugt und über ein 30 Mü Filter geführt.
Es wurde vor einem halben Jahr geliefert und die Anlage lief bisher damit ohne Probleme.
Auf Anraten habe ich den Pumpendruck der Ölpumpe probeweise mal um ein Viertelumdrehung angehoben,auch dies ohne Erfolg.
Jetzt stehen wir kurz vor dem Winter und ich habe keine Idee mehr. Was soll bzw. kann ich noch tun.Für Eure Tips bin ich Euch sehr dankbar...
Habe mir gerade einen Pumpenprüfkoffer bestellt um den Öldruck an der Pumpe messen zu können.
Moin,
hast Du die technische Unterlage zu dem Brenner? Soweit ich Hermann kenne (ist ca. 10 Jahre her), steht dort alles drin, worauf man achten muss.
In Deinem Fall würde ich als erstes prüfen, ob die Gebläsepressung stimmt.
Danke Michael, ich habe die Unterlagen von Rotex. Bin ich beim Thema Öldruck auf der falschen Fährte, gehts es um Luftdruck? Kannst Du mir bitte das Thema Gebläsepressung
inhaltlich etwas näher bringen, was bedeutet sie und was muß ich wie kontrollieren.
Gruß Jürgen
Hallo Jürgen,
darunter ist der Druck zu verstehen, den das Gebläse hinter der Stauscheibe aufbaut. Das einzig verzwickte daran ist, dass der von zwei Einstellungen gegenläufig beeinflusst wird.
Da ich den Blaubrenner nicht kenne, gilt das folgende jetzt in erster Linie für die gelben Vorgänger.
Die Primärluft-Klappe bzw. -Öffnung oder auch bei manchen Ausführungen P.-L-.Drossel bestimmt im Wesentlichen die Gesamt-Verbrennungsluftmenge. Macht man sie auf, steigt der Druck.
Die Stauscheibenposition reagiert genau entgegengesetzt: Öffnet man den Spalt (allermeist = Scheibe nach hinten), sinkt der Druck.
Vorgehensweise (Voraussetzung/MUSS (!): Öldruck ist auf Sollwert und Druckmessgerät + Rauchgas-Analysegerät vorhanden):
EDIT: Die Z-Elektrode muss natürlich i.O. und richtig eingestellt sein.
Stauscheibe auf groben Sollwert (aus der Einstellanweisung) und dann mit der Primärluftverstellung einigermaßen den Drucksollwert einstellen.
In diesem Moment kommen die Abgaswerte in's Spiel. Der geforderte CO2-Wert muss erreicht werden.
Wenn zu gering -->Primär weiter auf + dann Stauscheibe zurück, so dass die Pressung wieder stimmt. Andersherum genauso, eben umgekehrt.
Die "Gelben" hatten damals überwiegend 2,5mbar, meine ich zu erinnern. Kann beim Blauen anders sein.
NB 1: Ohne die Messgeräte brauchste eigentlich garnicht erst anfangen, so leid mir das tut, es sagen zu müssen.
NB 2: Auch Ölfeuerungen können richig laut knallen, wenn sie nach etlichen Sekunden den bereits eingespritzten Brennstoffnebel doch noch zur Zündung bewegen. 😯
Soll sagen, dass da besser ein Fachmann dran sollte...
Hallo Michael,
vielen vielen Dank für Deinen ausführlichen Informationen. Die geben mir wieder etwas Mut da
ja anscheinend noch "Potential bei der Fehlersuche" ist. Mir ist schon klar daß das was für Fachmänner ist. Aber wie die finden und erkennen. Meine Erfahrungen waren bisher wenig ermutigend.Ich dachte sogar schon den kompletten Brenner erneuern zu lassen was natürlich kostenmäßig ziemlich zu Buche schlägt und vielleicht gar nicht nötig wäre...
Hallo,
ich habe gerade mit meiner Rotex A1 genau den identischen Fehler.
Auch 2 Jahre Problemlos gelaufen und nach der Wartung in unterschiedlichen Abständen Fehlercode 30-3.
Leider habe ich jetzt hier das Ergebnis nicht erlesen können, was war denn am Ende die Lösung?
