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Umrüsten oder nicht?

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(@starter)
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Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich bin neu hier und möchte mich kurz Vorstellen. Wir - 6 Familienmitglieder - leben am Rande des Schwarzwald auf 745 m in einem Einfamilienhaus auf ca. 300 qm beheizter Wohnfläche. Das Gebäude war ursprünglich ein Stall und wurde von mir 2005 in Leichtbauweise umgebaut. Ich habe ausschließlich Fußbodenheizung verlegt, die momentan durch einen Holzvergaser (25 KW) von Atmos versorgt wird. Die ursprünglich vorhanden Gasleitung habe ich stillgelegt. Unsere Raumtemperatur beträgt im Schnitt um die 19 Grad. Die letzten Jahre war es etwas mühselig die Raumtemperatur aufrecht zu erhalten, da das ständige Beschaffen (zwischen 30 und 40 rm) und Nachlegen der Holzstücke gut koordiniert sein möchte, was mit Sicherheit nicht zuletzt an der zu geringen Auslegung des Pufferspeichers liegt (650l Heizung 200l Brauchwasser).
Nun ist es soweit dass sich der Kessel nach nur 8 Jahren auflöst. Die Steine könnte ich für ca. 600 -800 Euro erneuern. Der Hersteller gibt aber auf den Kessel nur eine Lebenserwartung von rund 10 Jahren.
Auf der Suche nach einer Alternative zum "Stress" mit dem Holz erkundige ich mich schon seit längerem über Erdwärme und Luft-/Wasserpumpen. Freunde von uns haben in einem Altbau vor Jahren Erdwärme realisiert und sind sehr begeistert (hatten Öl). Sie haben eine neue Halle gebaut, die sie nun mit der Luft-variante beheizen. Und sind auch sehr begeistert.
Nun habe ich mich an diesem Forum angemeldet um Beistand für die Entscheidungsfindung zu erhalten, da die örtlichen Heizungsbauer entweder kein Interesse an diesem Projekt haben, oder Spezialisten für Öl / Gas etc. sind und von Ihrem System schwärmen. Ich habe auch schon eine günstige Firma gefunden und wollte fragen, ob jemand schon Erfahrung mit Vikersonn gemacht hat. Ich habe zwar noch kein Kontakt aufgenommen, aber das sieht mir so nach Fertigprodukt aus, ohne jegliche Machbarkeits- bzw. Rentabilitätsstudie.
Naja, und dann habe ich hier im Forum auch noch diesen Beitrag gelesen:
https://www.niedrigenergieforum.de/fazit-umruestung-von-gasheizung-auf-waermepumpe-nach-1-jahr-t1142.html
Nun bin ich ganz verunsichert, ob das machbar ist, wie ich das aufziehen sollte und ob sich das rentiert.

 
Veröffentlicht : 17/02/2013 3:24 pm
(@oekofan)
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Moin,

ganz offen gesagt würde ich "dort oben" keine Experimente machen, L-WP schon einmal GAR-NIE-NICHT. Denn genau, wenn die größte Leistung gefordert ist, bricht auch die E. ein, die aus der Quelle (Luft) kommen soll. -->Groschengrab.

a) S-WP mit Sonden: Bei ca. 25kW HL = HeizLast ( + x ?) kommen da auch einige Kosten für die Sondenbohrungen auf Dich zu. Hast Du das im Hinterkopf?

b) Bei den jüngsten Strombezugkosten und deren Erhöhungen müsste selbst eine S-WP mit einer absolut Top-JAZ laufen, damit sich die Sache in puncto Betriebskosten auch lohnt.
Wer Dir das garantiert, dass die W-Quelle diese Entzugsleistung dauerhaft hergibt? Ich befürchte niemand...

c) Entscheidend für den COP und damit die JAZ der WP sind nicht zuletzt die nötigen Vorlauf-T. im Heizkreis. Wie hoch liegt diese maximal?

Hast Du probehalber schon einmal nachgefragt, mit welcher Investhöhe gerechnet werden muss?

 
Veröffentlicht : 17/02/2013 4:15 pm
(@starter)
Beiträge: 3
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Hallo Michael,

erstmal danke für die Schnelle Antwort. Wow, in puncto Abkürzungen habe ich wohl Nachholbedarf 😉

Ich muss eines Vorschieben. Ich habe keine Ahnung ob die bestehende Heizung richtig dimensioniert ist. Mein Heizungsbauer (damals engagiert von der Architektin die selber ein Reinfall war) hatte zum ersten Mal einen Holzvergaser verbaut. Das habe ich bei der Abnahme dann erfahren. Der Puffer ist definitiv viel zu klein ausgelegt. Ich habe keinerlei Werte über die Heizung bzw. das Heizsystem, wie es richtig laufen soll.
Zum Punkt Strom sei noch gesagt, dass ich eine Photovoltaikanlage mit Selbstverbrauch auf dem Dach habe. Somit müsste ich eigentlich etwas günstiger an den Strom kommen. Allerdings liegt im Winter meistens Schnee drauf. Auch habe ich in einem anderen Thread gelesen, dass es von den Stromanbietern gesonderte Tarife gibt.

Die Vorlauftemp im Heizkreis habe ich eben gemessen. Liegt bei 33 Grad. Rücklauf bei 22 Grad. --> Rücklauf ist wohl auch ein wenig hoch? Es kommt aber auch immer darauf an, wie die Zimmerthermostate im Moment geschalten sind...

Bezüglich der Investhöhe habe ich diverse Firmen mal so am Tel. angefragt. Die haben immer nur das Alter des Gebäudes, die Art der "Heizkörper" und die zu beheizende Fläche angefragt. Telefonisch war ich dann immer so um die 30 T€. Bei Vikersonn.de kann man sich das Online rechnen lassen. Da liege ich dann im Bereich um die 22 T€ mit einer 18 KW Pumpe.

 
Veröffentlicht : 17/02/2013 4:55 pm
(@oekofan)
Beiträge: 636
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Bei solchen online-Rechnern immer sehr vorsichtig sein.
Es ist z.B. nicht wirklich ersichtlich, ob und welche Steigerungsraten für die einzelnen E-Träger eingerechnet wurden. Selbstverständlich haben wir alle keine Glaskugel, die absolut genaue Ergebnisse liefert und Propheten sind wir auch nicht. Also verlasse ich mich nur auf eigene Rechnungen; der Hersteller hat schließlich ein ureigenstes Interesse daran, sein Produkt in beiden Punkten (Invest und Betriebskosten) gut aussehen zu lassen. 👿

Was die korrekte HL = HeizLast (nach EN 12831) Deines Gebäudes angeht: Würde ich bei einem unabhängigen Ing.-Büro für Haustechnik erstellen lassen. Unabhängig deswegen, damit dort kein Interesse am Verkauf eines bestimmten Produkts besteht.
Die Kosten sind im Vergleich zur Investition absolut überschaubar und wahrscheinlich weit unter möglichen gesparten Investkosten (wenn man evtl. eine falsche Wahl getroffen hätte).

Damit würde ich bei einem solchen Projekt starten. Gerade bei einer geplanten WP kommt es sehr darauf an, dass diese in allen Punkten (Quelle, Leistung, Hydraulik) wirklich richtig dimensioniert wird, sonst wird der Betrieb evtl. zum Kosten-Fiasko.

33° VL-T. geht gerade noch; es ist eben kein Neubau. Lässt erwarten, dass im Kernwinter etwa 40°C notwendig sind. Die Spreizung (VL - RL) ist für FBH i.A. schon zu hoch. Eine gut eingestellte FBH hat normal bei Auslegungs-T. (bei Euch vlt. -14°C ??) max. 5-10K Spreizung. Also sollte sie sich bei T. um ca. 0°C deutlich unter 5K bewegen.
Erreichen kann man das, indem ALLE Raum-Thermostate 100% aufgestellt werden und man dann hingeht und die Regelungseinstellungen so korrigiert, bis die gewünschten Raum-T. irgendwo unterschritten werden. Der Vorgang muss evtl. mehrmals wiederholt werden, weil Heizungsregler mind. 2 verschiedene Punkte einstellbar haben: Den "Fußpunkt" (oder manchmal auch als Parallel-Verschiebung bezeichnet) und die "Steilheit" der Heizkurve.
Wenn Du dazu Fragen hast, einfach hier schreiben...

Sind außerdem (im Zuge des Umbaus) noch irgendwelche Dämm-Maßnahmen geplant?

Wieviel kWp hat die PV-Anlage?

 
Veröffentlicht : 17/02/2013 5:48 pm
(@starter)
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Ja ich glaube ein unabhängiges Gutachten sollte ich mir einholen, bevor ich die nächsten Schritte unternehme. - Danke schon mal dafür.

Dass die Heizung nicht richtig eingestellt ist habe ich schon lange vermutet. Ich denke nicht dass es an der Dämmung liegt, da ich bis auf das Gebälk das komplette Haus neu gemacht habe. Aber wie schon erwähnt mit einer Architektin die spezialisiert auf Fertighäuser war. Also hier und da mal ein Fenster oder den Raum kleiner und den etwas größer ..... Aber für ein Umbau unbrauchbar. Habe ich leider viel zu spät gemerkt. Darum bin ich mir bezüglich der Dämmung doch nicht so sicher.
Was bei mir immens rein läuft sind sonnenlose Tage mit tiefen Temperaturen. Ich habe große Fenster und wenn die Sonne scheint muss ich sofort weniger auflegen.

Die PV-Anlage hat 29 kwp.

Was mir noch in den Sinn gekommen ist. Ich habe ja noch einen Gasanschluss. Ist es nicht Sinnvoller das Brauchwasser durch Gas zu erhitzen als durch die WP? Denn wenn das Haus eine Grundwärme hat, muss ich nicht ständig neu Auflegen. Nur wenn einmal das Feuer morgens ausgeht, oder wir den ganzen Tag nicht anheizen, kühlt das Gebäude aus und ich brauche wieder einen ganzen Tag bis die Räume warm sind. Aber wie gesagt, liegt mit Sicherheit auch an dem kleinen Puffer. Morgens ist dieser immer "leer" und die Pumpe pumpt dann quasi das kalte Wasser durch die Räume. Ist doch auch nicht richtig, oder? Da müsste doch die Pumpe abschalten, wenn das Wasser zu kalt ist....

 
Veröffentlicht : 17/02/2013 10:28 pm
(@obelix)
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hallo zusammen,
die Aussage von Eco-Fan kann ich nicht bestätigen da ich das eine Haus (seit 1980) auch nur mit einer WP beheize und auch im Schwearzwald in 700 m./NN wohne.
Eine WP funktioniert auch bei uns sehr gut.
Gruß
Obelix

 
Veröffentlicht : 18/02/2013 12:36 am
(@obelix)
Beiträge: 4
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Hallo Starter,
wenn Du meine Erfahrungen in deine Entscheidung einfließen lassen willst, kanst Du mich auch anmailen (werner.mauch@t-online.de). Du kannst das Kunstwerk auch besichtigen wenn Du willst.
Gruß
Obelix

 
Veröffentlicht : 18/02/2013 12:43 am
(@oekofan)
Beiträge: 636
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Moin,

dann sag auch wenigstens, welche meiner vielen Aussagen Du nicht bestätigen kannst. Schließlich würde es ALLEN Mitlesern helfen, oder?

 
Veröffentlicht : 18/02/2013 7:54 am
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