Arbeitszahl
 
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Arbeitszahl

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(@ralle)
Beiträge: 210
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Themenstarter
 

Man liest immer wieder von Arbeitszahlen der Wärmepumpen. Ich kann mir zwar ungefähr vorstellen, dass damit die Effizienz gemeint ist, mit der die Pumpen arbeiten, aber ich frage mich, wie sich eine solche Arbeitszahl wohl errechnet und womit sie zusammen hängt.

Sicherlich hängt die Arbeitszahl doch von der Leistung der Pumpe und der verwendeten Energiequelle ab, oder? Nun gibt es ja Wärmepumpen, die mit Luft arbeiten und solche, mit Wasser. Damit meine ich das Medium, aus dem die Grundwärme entzogen wird. Ich kann mir vorstellen, dass Luft-Wärmepumpen geringere Arbeitszahlen haben, oder? Was ist eigentlich der bessere Wert, der niedrige oder der hohe?

Viele Fragen, ich weiß, aber ich glaube auch zu wissen, wer sie mir beantworten kann.

Danke schonmal, Rumor und

LG
Ralle

 
Veröffentlicht : 15/10/2008 10:40 pm
(@ollibaer)
Beiträge: 89
Estimable Member
 

Hallo Ralle,

ich bin zwar nicht Rumor, aber ich hoffe, dass du die Erklärung auch von mir annimmst 🙂

Die Arbeitszahl dient u. a. zur Beurteilung der Effizienz der Arbeit einer Wärmepumpe. Neben der Arbeitszahl gibt es noch die Leistungszahl. Die Arbeitszahl gibt dabei das Verhältnis der erzeugten Heizwärme in kWh zur dafür eingesetzten elektrischen Energie, ebenfalls in kWh, an. Meistens geschieht das unter Ansatz von Jahreswerten.

Die Leistungszahl gibt an, wie das Verhältnis der Heizleistung der Wärmepumpe zu ihrer Antriebsleistung in kW ist. Die Leistungszahl ist immer abhängig vom Betriebszustand der Wärmepumpe und somit nicht immer gleich.

Sowohl die Arbeitszahl, als auch die Leistungszahl hängen davon ab, wie hoch der Temeperaturunterschied ist, den die Wärmepumpe zu überbrücken hat. Daher sind die Werte umso besser, je höher die Temperatur der Wärmequelle ist und je niedriger die Vorlauftemperatur.

Gruß
Olli

 
Veröffentlicht : 16/10/2008 10:15 pm
(@rumor)
Beiträge: 478
Reputable Member
 

Hallo,
Soweit richtig, aber:

Die arbeitszahl wird immer aufs jahr gerechnet, deshalb JAZ (Jahresarbeitszahl)

Die leistungszahl ist, wie breeits bemerkt, schwankend und nennt sich COP, aber was die abkürzung bedeuted kann ich euch grad nicht sagen.

Prinzipiell sind in neueren wp immer wärmemengenzähler eingebaut, wenn nicht sollte einer eingebaut werden, genauso ein betriebsstundenzähler.

 
Veröffentlicht : 16/10/2008 11:59 pm
(@ralle)
Beiträge: 210
Reputable Member
Themenstarter
 

Hallo ihr zwei,

vielen Dank für eure ausführlichen Erklärungen. Jetzt kann ich mir doch endlich mal was darunter vorstellen. Daraus müsste ich dann also schließen, dass die Arbeitszahl umso besser ist, je höher die Temepratur der Energiequelle ist und je besser die Leistung der Wärmepumpe ist. Danach müsste also eine niedrige Arbeitszahl besser sein, als eine hohe, oder? Außerdem hängt sie doch dann wohl auch von der Wärmedämmung im Gebäude ab, weil dann die Differenz zwischen der Grundwärme und der von der Wärmepumpe zu erzeugenden Raumtemperatur nicht so hoch ist.

Gruß
Ralle

 
Veröffentlicht : 21/10/2008 12:14 pm
(@rumor)
Beiträge: 478
Reputable Member
 

Wenn die arbeitszahl 4 ist heißt das: 1 kw elektisch einsetzen, 4 kw thermisch gewinnen! Also umso höher die arbeitszahl, umso besser.

 
Veröffentlicht : 21/10/2008 9:45 pm
(@ecocasa)
Beiträge: 382
Reputable Member
 

eine Wärmepumpe ist viel mehr als nur das Gerät das da im Technikraum steht, die Wärmequelle und die Wärmeverteilung gehören unbedingt dazu weil die definieren wie die Maschine funktioniert: eine stabile Wärmequelle mit möglichst hoher Temperatur ist der Idealfall, ist aber schwer zu finden: Erdwärme (bis 100 m Tiefe) ist relativ kalt, dafür aber stabil und nachhaltig nutzbar. Luft ist zwar manchmal richtig schön warm, wenn man am meisten Wärme braucht aber richtig kalt, macht also Sinn bei eher mildem Klima, Vorteil ist die fast unendlich große Wärmequelle ohne teure Erschließung.
DieWärmeverteilung soll möglichst mit geringer Vorlauftemperatur auskommen weil der Temperaturhub zwischen Quelle und Nutztemperatur über die Effizienz entscheidet, je geringer der Hub desto mehr Wärmeleistung bezogen auf die eingesetzte Hilfsenergie steht kostenlos zur Verfügung. Also a) möglichst große Strahlungs-Heizflächen weil die mit geringster Temperatur auskommen, die dann wiederum mit eng verlegten Rohren .......
und b) ein maximal gedämmtes Haus weil das nochmals geringere Flächentemperaturen ermöglicht bei maximaler Behaglichkeit ...... da muß also nicht nur der Heizungsbauer ran, sondern von allen Seiten mitgemacht werden für die richtige Lösung ..... und "Geiz-ist-geil" ist dabei der schlechtestmögliche Ratgeber ! 8)
Übrigens haben die meisten Wärmepumpen bei tatsächlich gleichen Parametern auch annähernd gleiche Leistungszahlen, die verwendeten Komponenten stammen immer von den gleichen paar Herstellern die es weltweit gibt. Fantastische Leistungszahlen die Konkurrenzprodukte scheinbar deklassieren beruhen in aller Regel auf nicht normkonformen Meßmethoden oder Annahme von zu hohen Quellen oder zu niedrigen Nutztemperaturen .... da kann keiner zaubern und Physik ist am Ende unbestechlich 8)
Gruß
Arno Kuschow

 
Veröffentlicht : 16/06/2009 1:41 am
(@schatzmeester)
Beiträge: 10
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muss ecocasa voll und ganz recht geben ...

vor allem, weil die jahresarbeitszahl nur von der wärmepumpe zu sehen ist nicht von vorteil ... da erreicht man vielleicht ein 4 aber im regelfall, mit einbeziehung der verteilung,flächentemepraturen und dem wärmeschutz eines gebäudes ist dies 4 fast unerreichbar ... oder man hat nen geysir im garten ... 😛

denn in der verteilung steckt ein energieeinsatz(pumpe,regelung etc) welche mit in die bilanz mit einberechnet werden muss ... weiterhin hat selbst die beste verteilung wärmeverluste, welche auch negativ in diese bilanz mit eingehen ...

eine wärmepumpe wäre erst dan wirklich das optimum, wenn der strom (zum zeitpunkt des wärmebedarfs) selbst produziert wird ...

nur wie dies umsetzen? ...

 
Veröffentlicht : 17/06/2009 11:45 am
(@ecocasa)
Beiträge: 382
Reputable Member
 

muss ecocasa voll und ganz recht geben ...

vor allem, weil die jahresarbeitszahl nur von der wärmepumpe zu sehen ist nicht von vorteil ... da erreicht man vielleicht ein 4 aber im regelfall, mit einbeziehung der verteilung,flächentemepraturen und dem wärmeschutz eines gebäudes ist dies 4 fast unerreichbar ... oder man hat nen geysir im garten ... 😛

denn in der verteilung steckt ein energieeinsatz(pumpe,regelung etc) welche mit in die bilanz mit einberechnet werden muss ... weiterhin hat selbst die beste verteilung wärmeverluste, welche auch negativ in diese bilanz mit eingehen ...

eine wärmepumpe wäre erst dan wirklich das optimum, wenn der strom (zum zeitpunkt des wärmebedarfs) selbst produziert wird ...

nur wie dies umsetzen? ...

moin Schatzmeester,
ich wollte mit meinem Beitrag die realen Zusammenhänge darstellen aber keinesfalls von der Wärmepumpennutzung abraten, nur eben richtig auslegen und dann gibt es tatsächlich die errechneten Zahlen! Das Problem ist, daß auf der Baustelle meist der Zusammenhang nicht recht verstanden wird und fröhlich von den optimalen Vorgaben abgewichen wird. Deshalb für das energiesparende Haus mit WP ein ganzheitliches und nachhaltiges Konzept wählen wo alles zusammenpasst!
http://www.eco-casa.de/index.php?page=daemmung-technik .....musst nicht unbedingt bei mir kaufen 😉 aber da und in den zusammenhängenden Seiten steht es so ausführlich drin, daß ich hier nicht noch mal nen Aufsatz dazu schreiben muß 8)
Gruß
Arno Kuschow

 
Veröffentlicht : 17/06/2009 11:59 am
(@schatzmeester)
Beiträge: 10
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nein, abraten will ich auch nicht von wp's ...

nur sollte man da vorher sehr genau rechnen ... und dann auch auf die umsetzung achten ... denn jeder fehler wird dann nen teurer fehler ... 😉

die grundsätzliche idee von wp ist einfach nur klasse ... nur wird es sich oft zu schön gerechnet ...

ist jedoch als laie (was in den meisten fällen auf den bauherren zutrifft) alles immer schwer zu verstehen ... was viel "vergleichs"-arbeit nötig macht um's verdeutlichen ... 😉

bsp.:
ein einfamilienhaus, erbaut 2008 ... der bauherr ist 66 ... und interessierte sich für eine solar-anlage ... nur nach langem hin- und her rechnen rechnet sich diese anlage für ihn nicht, da sie sich erst bezahlt machen würde, wenn er schon über die 80 ist ... 😉 also kann er in ruhe mit gas heizen und spart sich somit diese inevstition ... nur dies dem bauherrn deutlich zu machen ist schwierig ... 😉

 
Veröffentlicht : 17/06/2009 12:58 pm
(@ecocasa)
Beiträge: 382
Reputable Member
 

nein, abraten will ich auch nicht von wp's ...

nur sollte man da vorher sehr genau rechnen ... und dann auch auf die umsetzung achten ... denn jeder fehler wird dann nen teurer fehler ... 😉

die grundsätzliche idee von wp ist einfach nur klasse ... nur wird es sich oft zu schön gerechnet ...

ist jedoch als laie (was in den meisten fällen auf den bauherren zutrifft) alles immer schwer zu verstehen ... was viel "vergleichs"-arbeit nötig macht um's verdeutlichen ... 😉

bsp.:
ein einfamilienhaus, erbaut 2008 ... der bauherr ist 66 ... und interessierte sich für eine solar-anlage ... nur nach langem hin- und her rechnen rechnet sich diese anlage für ihn nicht, da sie sich erst bezahlt machen würde, wenn er schon über die 80 ist ... 😉 also kann er in ruhe mit gas heizen und spart sich somit diese inevstition ... nur dies dem bauherrn deutlich zu machen ist schwierig ... 😉

na gut @Schatzmeester, aber muß man das so auf die Spitze treiben 🙄 , darf sich ein älterer Mensch dann gar nichts mehr kaufen, weil es sich "in seinem Leben nicht mehr rechnet" .....ganz pragmatisch betrachtet wird dann der Wert vererbt und wird weiterhin effektiv funktionieren, in Lebensfreude betrachtet möchte man mit 66 auch gern noch Spaß an schöner Technik haben, ansonsten müsste ja auch der Autohändler jeden nicht ganz taufrischen Kunden zurückweisen, weil sich der "neue BMW" ja gar nicht mehr für ihn lohnt .....ne, ne, so passt das gar nicht !!!

....und das mit dem schönrechnen: jeder kann sich informieren aber die deutsche "Geiz-ist-geil-Mentalität" sorgt dafür, daß die schwarzen Schafe auf die Tricks kommen mit den unterdimensionierten Wärmequellen und untauglichen Wärmeverteilungen. Mir ist es schon mehr als ein mal passiert, daß ich Interessenten bei mir im Büro ausführlichst über die technischen Zusammenhänge aufgeklärt habe und die dann trotzdem bei einem Billigheimer Schrott gekauft haben weil der ein bisschen billiger war und ausreichend frech, das schönzureden.... und dann krieg ich noch ne Weile später einen Anruf wo ich dann um Tips gebeten werde, wie man das denn jetzt vielleicht nachträglich noch besser machen könnte, ich wäre doch Spezialist für so was ....... Dumm und frech ist aber eine blöde Kombination 😈
Gruß
Arno Kuschow
Gruß
Arno Kuschow (noch'n Stück weg von 66)

 
Veröffentlicht : 17/06/2009 2:33 pm
(@schatzmeester)
Beiträge: 10
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das hast du falsch verstenden ... 😉

er wollte "schnell" amortisierend bauen ... und du weißt ja, "bauherr hat immer recht", soll heißen, hätte er wirklich drauf bestanden, dann häte er jetzt seine 3 platten da auf'm dach ... nur rein rechnerisch würden die dinger (mit großer sicherheit) nicht so lange funktionieren, wie sie bräuchten um sich zu bezahlen ... und nun kann er (ANGENOMMEN der gaspreis steigt nicht!, stimmt nicht) 34 jahre mit gas heizen, was ca. die kosten sind für die solaranlage, die er haben wollte ... 😉

und wegen dem BMW, den hat er ja schon ... :p

ich rechne auch grad an einem altbau, rein wirtschaftlich wäre die günstigste lösung, das gebäude überhaupt nicht zu dämmen und einfach nen brennwertkessel reinstellen und fertig ... amortisiert sich in dem fall nach kanpp 3,5 jahren ... wo alle anderen alternativen min. 5-8 ... was aber auch gute werte sind ... 😉 und einige alternativen sind sofort rausgefallen, da die gegebenheiten nicht da sind (wie zb wärmepumpe) ...

 
Veröffentlicht : 17/06/2009 5:04 pm
(@ecocasa)
Beiträge: 382
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@schatzmeester: schnell amortisierend heißt ja nur, daß eine kleine Investition sich schnell rechnet .... es wird dann aber auch jährlich nur ein kleiner Betrag eingespart .....bleibt also nach der Amortisation "peanuts" ....eine höhere Investition die zwar ein bisschen länger braucht, sich zu rechnen spart ab dann aber eine wesentlich größere Summe ein pro Zeiteinheit ........ welcher Rechenansatz ist da jetzt seriös und welcher Dummenfang?
Wenn der BMW schon da ist (und auch bezahlt) dann soll der Kunde doch seinen Spaß haben mit der Solaranlage, so ein Auto wird ja auch irgendwann langweilig 8) .... aber ja, ich gehöre ja auch zu denen die Solaranlagen nur als billige Technik für zweckführend halten: http://www.eco-casa.de/index.php?page=thermosifon-solaranlagen .... aber wir waren ja eigentlich im Erdwärmebereich hier...
Gruß
Arno Kuschow

 
Veröffentlicht : 17/06/2009 5:22 pm
(@schatzmeester)
Beiträge: 10
Active Member
 

jetzt ist zu spät ... nun kriegt er keine mehr ... :p 😉

das ist alles relativ ... manchmal ist ne kleine einsparung, die sich schnell rechnet besser als ne große, die länger braucht ... 😉 ist immer unterschiedlich ... kommt auf die ganze situation an ...

also ... zurück zum thema ... 😉

 
Veröffentlicht : 18/06/2009 9:55 am
(@rumor)
Beiträge: 478
Reputable Member
 

Nach langer abwesenheit 🙂 :

Ne jahresarbeitszahl von 4 erreichste mit ner erdwärmepumpe, tiefbohrungen, oderdentlicher dämmung und ner fußbodenheizung eigentlich ohne große probleme.

Ums auf die spitze zu treiben kommen dann pufferspeicher mit mehrzohnen be- und entladung sowie frischwasserstationen zum einsatz.

Ganz neue technologien wie solar-wärmepumpen (Rotex) oder wasserführende PV-module, vielleicht sogar mit ner wp kombiniert, Sollten unter guten bedingungen arbeitszahlen um 5 hergeben, COP-werte von 5,5 und mehr sind da ein guter weg.

 
Veröffentlicht : 22/06/2009 2:07 pm
(@magic)
Beiträge: 47
Eminent Member
 

Hier gibt es einen JAZ Rechner zum "Spielen":
http://www.energieeffizient-sanieren.org/index.php?topic=177.0

 
Veröffentlicht : 05/07/2009 11:29 pm
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