Hallo,
im Zusammenhang mit Wärmedämmung habe ich von Schwedenhäusern gehört. Ich denke mal, die sie besonders gut wärmegedämmt, weil es ja im Norden im Winter noch wesentlich kälter wird, als hier bei uns. Leider konnte ich keine näheren Informationen darüber finden, was es mit diesen Häusern genauer auf sich hat. Sind das spezielle Fertighäuser mit einer Wärmedämmung, die den schwedischen Standards entspricht? Dann wären das ja auch sozusagen kfw-Häuser oder regelrechte Passivhäuser, oder?
Kennt jemand diesen Haustyp?
LG
Gertrud
Ich weis nicht obs 100% stimmt was ich jetzt sag aber vom schwedenhaus hab ich immer im zusammenhang mit fertighäusern im passivhaus stil gehört. das heißt bei denen da oben das erst bei -12°C eine mini-heizung anspringt ! aber dort wirds im sommer auch nicht viel wärmer als 15-20 grad, deshalb kann so gebaut werden. Bei uns ist das ein problem, denn im sommer wirste nachts zum rollbraten und tagsüber kannste nichtmal ne wüstenmaus drinnen lassen, wenn ihr versteht was ich meine.
Aber ich werd gerne mal nen experten fragen wases genau ist, dann bin ich auch schlauer.
Also als beinahe-Halbschwedin möchte ich mich dazu jetzt aber mal äußern. Ich habe im Sommer noch nie in einem Schweden-Haus mehr geschwitzt, als in einem deutschen Steinhaus. Das dürfte wohl daran liegen, dass die Wärmedämmung für den Winter auch eine Kältedämmung für den Sommer darstellt. Jedenfalls liegts nicht daran, dass es in Schweden im Sommer nicht wärmer, als 20 Grad wird, da habe ich doch schon ganz andere Temperaturen erlebt, zwar nicht ständig, aber ähnlich wie hier, immer mal tageweise. Die Idee des Schweden-Hauses entstand ursprünglich vor allem dadurch, dass die Architektur dieser Holzhäuser von vielen Leuten rein optisch gemocht wurde. Hinzu kommt, dass die Bauweise preisgünstiger ist, als unsere Massivhäuser. Und erst der dritte Effekt ist der, dass natürlich eine entsprechende Wärmedämmung, eine spezielle Wärmegrundplatte und die Dreifachverglasung für eine gute Isolierung sorgen. Zusätzlich sind alle Schweden-Häuser mit Wärmepumpe, Belüftungssystem und, was wohl mit der Dämmung weniger zu tun hat, aber besonders für Allergiker von Vorteil sein soll, mit einem Zentralstaubsauger ausgestattet.
Gruß
Löwenzahn
Das du dort nicht so sehr geschwizt hasst liegt an der lüftung, die kühlt ganz schön runter. Hab mich jetzt mal schlau gemacht:
Son schwedenhaus ist eigentlich nur ne Holzbude mit Wärmedämmung. Wie stark die dämmung ist oder wie die ausstattung ist laut meinen quellen bauherrenabhängig.
oha, ganz viele Vorurteile 8)
also erst mal handelt es sich bei einem Schwedenhaus grundsätzlich um einen Holzrahmenbau wie er auch hierzulande gerade zum Bau von Super-Energiesparhäusern zwischenzeitlich entdeckt wurde. Auch alle Fertighaushersteller arbeiten grundsätzlich mit der gleichen Bauweise.
Speziell am schwedischen Haus ist die schon seit den Zeiten der ersten Energiekrise ständig verbesserte Energieeffizienz, sowohl was Dämmung, Luftdichtheit, Lüftung mit Wärmerückgewinnung als auch Heiztechnik angeht. Hier gibt es also einen tatsächlichen Vorsprung der Schwedenexperten gegenüber dem Rest der Welt.
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so, jetzt mal zu den Klopfern der Vorurteile: sommerlicher Wärmeschutz ist vor allem ein Thema im der Sommersonne ausgesetzten Dachgeschoß, da hilft klassische Dämmung nur beschränkt ....... aber auch ein Steinhaus hat einen Holzdachstuhl und unterscheidet sich im sommerlichen Wärmewchutz insofern überhaupt nicht von einem Schwedenhaus! Wärmeschutz im Sommer geht nur über Hinterlüftung und Verschattung.....
Das mit der Miniheizung die erst bei -12 °C anspringt ist trotz der hervorragenden Dämmung leider reines Wunschdenken, bis kurz vor der Gefriergrenze schafft es aber die Wärmerückgewinnung aus der Wohnungslüftung, dann kommt doch ein wenig Energie hinzu, meist über Wärmepumpe .... tatsächlich liegt die DIN-Heizlast bei einem 150 qm Schwedenhaus in guter Bauweise bei ca. 4 bis 6 kW ... also schon extrem wenig !
Die Kosten, ständig ein lausig recherchiertes Thema, aber mal im Ernst: ein normales Haus ist im Dachgeschoß sowieso Holzkonstruktion, die paar Aussenwände haben immer Fenster etc. ....... wo soll da am Ende das "billiger" beim Holzhaus herkommen? .... besser ist es bei gleichem Preis, aber billiger als einschalig Gasbeton 🙄 *würg* geht doch gar nicht .... und dann hat wie schon geschrieben wurde ein gutes Schwedenhaus eine Wärmepumpe, eine kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung, gern mal einen Zentralstaubsauger, die guten Fenster mit Super-Wärmedämmwerten etc. ...... da steckt überall mehr drin als im Standardhaus von Maurermeister Hönneknöfel. Vor allem ein viel besseres Wohnklima mit höherer Behaglichkeit weil es eben keine kalten klammen Wände gibt.
Also Gertrud, wenn Du ein paar derartiger Häuser sehen willst klick mal auf meine Seite oder auch auf die von Kollegen der Schwedenfraktion 😀
http://www.eco-casa.de/index.php?page=wie-schauts-aus
http://www.eco-casa.de/index.php?page=das-aktive-passivhaus---ein-spontanes-statement
....viel Spaß beim schmökern.....
Gruß
Arno Kuschow