Hallo zusammen,
nachdem ich eine Weile als stiller Leser dieses Forum begleitet habe,
habe ich mich registriert, da ich um Rat suche :).
Ich bin Privatperson und Vermieter eines Objekts mit 250 m2 (2 Wohneinheiten)
Wohnfläche und habe ziemlich wenig Ahnung von technischen Dingen.
Das Gebäude verfügt derzeit eine ältere Ölzentralheizung.
Diese ÖZH wird ersetzt durch je einen wasserführenden
Pelletofen (pro Wohneinheit) a mindestens 13 KW wasserseitige Leistung.
Ziel:
Für die Mieter möglichst geringe Nebenkosten und höchstmöglichen
Komfort (z.b. kein Holz machen zu müssen).
Es kommt also in jede Wohnung ein wf Pelletofen.
Zusätlich denke ich an eine Solaranlage (heizungsunterstützend).
Es soll sich jede Mietpartei die Pufferwärme selbst erzeugen
können/müssen.
Das Brauchwasser soll überwiegend durch Solarthermie sowie
zusätzlich durch die Pelletfen GEMEINSCHAFTLICH bereitet werden.
Meine IDEE/Gedanken:
1 Kombispeicher inkl. ca. 400 Liter Brauchwasseranteil,
welcher von der Solaranlage aufgeheizt werden soll
(zusätzlich von den Pelletöfen bei schlechter Witterung).
1 Schichtenspeicher (ca. 1000 L) für die Wohneinheit im EGeschoß.
1 Schichtenspeicher (ca. 1000 L) für die Wohneinheit im OGeschoß.
Gesamtes Puffervolumen wäre bei ca. 2400 L.
Brauchwasservolumen ca. 400 L.
Gesamtanzahl Personen im Haus: ca. 6 (davon 2 Kinder).
Das Gebäude erreicht nach Austausch der Primärenergiequelle einen
KFW 85er oder KFW 100er Standart.
Die Dachfläche haben die Ausrichtung Ost-Süd-Ost und West-Nord-West.
Wie gestalte ich die Speicherung/Pufferung der Energie am
sinnvollsten?
Die Kosten bzw. Sinnfrage zu dem ganzen Projekt sei durchaus
erlaubt! 🙂
Worauf ich abziele, habe ich eingangs bereits formuliert.
Das Haus steht in Südostbayern in der "Pampa", ich möchte daher
den Standard im Vergleich zum Durschnitt deutlich verbessern
um dauerhafte Vorteile bzgl. Vermietbarkeit und Mieterzufriedenheit
zu erreichen.
Auf meinen eigenen Geldbeutel schaue ich da weniger (in Sachen Höhe
der Mieteinnahme), dennoch wäre ich um Ratschläge dankbar, durch
welche ich mein Vorhaben so "effizient" wie möglich realisieren kann.
Kann das System so klappen/realisiert werden, wie ich mir das vorstelle?
1 Kombispeicher -> solar und pelletbeheizt
2 Schichtenspeicher -> pelletbeheizt, je einer pro Ofen
(+ evtl. Solar wenn zuviel
Energie vorhanden sein sollte)
Für eine heizungsunterstützende Solaranlage setze ich ein
Kollektorfläche von ca. 16 - 18 m2 an (FK).
Beste Grüße!
P.S. für Angebote zum Erwerb und Installation des Systems bin ich offen, PLZ-Bereich ist 942..
Hallo Vorhand, schön das du hierhin gefunden hast und willkommen im Forum.
Ich kann dir solch eine Planung ausarbeiten und auch die entsprechenden Produkte nennen. Firmen zur Ausführung könnte ich dir nennen sowie dich bei den Fördermittelfragen unterstützen.
Dies alles ist mein täglich Brot
Gruß Udo vom Energieprojekt
Moin,
ich würde das ganze anders aufziehen...
1. Nehmen wir mal an, die gesamte HL =HeizLast des Objekts läge bei ca. 25kW. Ein Nachweis durch eine entsprechende Berechnung nach EN 12831 wäre allerdings sehr wünschenswert, um mehr Sicherheit zur Dimensionierung der WE WärmeErzeugung zu besitzen.
Gerade bei Pelletsfeuerung muss die Erzeugerleistung sorgfältig auf die HL abgestimmt sein.
2. Gesamt-Volumen (von Dir genannt 2.400 Ltr.) ist OK, fast schon "sportlich".
Allerdings zählen die 400 Ltr. des TW-Speichers grundsätzlich nicht dazu. Sie werden ja ständig auf konstantem T-Niveau gehalten (+/- ca 5K).
3. zu den Kosten...
Wenn im jetzigen Zustand bereits eine zentrale W-Versorgung besteht, würde ich bei diesem System bleiben. Es ist m.E. nicht sinnvoll (und möglicherweise kostenintensiv), das ganze System auf dezentrale Heizungswärme umzubauen.
...Für die Mieter möglichst geringe Nebenkosten und höchstmöglichen
Komfort (z.b. kein Holz machen zu müssen)...
Genau das erreichst Du mit dezentralen Öfen nicht. Jeder der beiden Öfen muss separat gewartet werden (2 Stck./a W-Kosten) und der Mieter muss mit dem Schmutz (Ascheentsorgung) zurechtkommen.
Wie soll die Brennstoffzuführung gelöst werden? Sackware, die der Mieter fleißig in's Geschoss schleppt?
Eine zentralen Kessel ein Mal pro Jahr zu warten, dürfte auf jeden Fall preiswerter sein.
U.U. (wissen wir nicht) sind zwei getrennte Abgassysteme nötig? --> Kosten
Wo sollen die Pufferspeicher stehen? Ich vermute mal dort (und nicht in der jeweiligen Wohneinheit), wo auch der "gemeinsame TW-Speicher steht, denn die Heizkreise (Bestand) kommen ja auch dort an.
Es wird also für jeden Ofen ein Puffer-Ladekreis benötigt. --> Kosten
Regelung:
Auch die muss vvon ALLEM wissen, welche Zustände gerade anliegen. Zusätzlicher Inst.-Aufwand (Fühler etc.).
Solarthermie:
Die Verteilung der solaren E. auf 2 PS und den WW-Sp. ist auch "nicht ohne", hydraulisch nicht so einfach, wenn auch HU =Heizungsunterstützung gefordert ist.
_______
Ich würde das mit einem Kessel und nach Möglichkeit (Platzverhältnisse, Höhe Aufstellraum) mit entweder einem oder zwei (parallelgeschalteten) PS im "Heizungskeller" realisieren.
Für die WW-Bereitung FriWa(s) = FrischWasserstation(en).
Abrechnungstechnisch gehören natürlich WMZ = WärmeMengenzähler dazu.
Einziger Punkt, für den eine Gemeinschaftslösung gefunden werden muss: WER entsorgt regelmäßig die Asche und bestellt rechtzeitig Brennstoff?
Ich denke, ein gutes Planungsbüro (TGA-Büro) wird Dein bester Helfer für das Projekt sein. Das kann man nicht so einfach "hinhauen". Ich schätze, dass allgemein auch ein normaler HB-Betrieb damit (Planung) durchweg überfordert sein dürfte (es gibt sicherlich Ausnahmen).
Es sollte vorab auf jeden Fal eine Berechnung der HL erstellt werden.
Vielleicht ist auch noch zu berücksichtigen, ob irgendwelche Fördermittel in Anspruch genommen werden sollen, die evtl. beondere technische Maßnahmen erfordelich machen könnten.
Das Ing.-Büro (TGA) hat immer den Vorteil, dass es erst einmal Hersteller-unabhängig die Planung erstellt.
DANACH kann man sich gemütlich zusammensetzen und über Details wie z.B. Hersteller usw. und den zu beauftragenden Fachbetrieb unterhalten.
Gerade heute habe ich zufällig eine ganz ähnliche Anlage (36kW mit 3 getr. Nutzungseinheiten, mit ST+HU) in Betrieb genommen.
Ich schätze, dass Udo die technische Seite nicht sehr viel anders als ich sieht...
@ michael, ich sehe es in einigen Punkten ähnlich sollte ich hier eine Planung machen wäre auch eine 1 Speicherlösung ohne externen WWBoiler mein Ansatz.
der einzige Vorteil wären die doppelte Förderung, allerdings müßte dies noch genau gerechnet werden Kosten-Nutzen.
Momentan bin ich an einer ähnlichen Planung allerdings 2 Häuser mit insgesamt 15 Wohnungen.
Gruß Udo vom Energieprojekt
Vielen Dank für die bisherigen Beiträge!
U.a. aufgrund der örtlichen Gegebenheiten ist eine zentrale Pelletheizung nicht machbar und
aufgrund eigener Erfahrungen mit einem Pelletkessel auch nicht praktikabel, m.M.n.!
Der Heizraum, in welchem sich eine ZH befinden würde, ist in der unteren Wohneinheit und
nur durch die untere Wohneinheit zugänglich (Hanghaus!).
Geht die Heizung auf Störung oder fällt aus, UND die Mieter sind gerade nicht zuhause,
wäre das ein schönes Schlamassel, da man den Heizraum nicht betreten könnte.
Als Primärenergiequelle reicht die getrennte Installation von 2 Pelletöfen, wasserführend
aus um ein KFW85er Haus zu erhalten.
Dies wurde seitens Energieberater ermittelt. Es wird eine komplette energtische Sanierung
durchgefhrt - mit allem was dazugehört.
Bzgl. HL kann man von etwa 15-20 KW ausgehen.
Nach einem Gespräch mit einem Heizungsbauer finde ich folgenden Ansatz interessant:
1 zenral (durch Solaranlage und beide Pelletöfen) gespeister Schichtenspeicher (800L) mit Frischwasserstation
sowie je 1 Pufferspeicher (1000L) für jede der 2 Wohneinheiten.
Insgesamt sind das 2800L Speichervolumen.
Dabei bietet es sich evtl. an, eine "fette" Solaranlage (hu) zu installieren, oder nicht?
Ich habe ein paar Berechnungen gemacht: http://www.solar-toolbox.ch/simulation/
Gebäude: ca. 70° Ostabweichung; Dachneigung 28°; Pelletzentralheizung; Speicher 3000L
PLZ 942... Röhrenkollektoren...Personenzahl: ca. 7
-> wenn man die Kollektoren nach Süden ausrichten würde ergäbe sich bei entsprechend großer
Kollektorfläche und einer angenommenen HL von 15 - 20 KW ein sichtbarer hu-Anteil der Solaranlage.
Kann man die Kollektoren nach Süden aufständern oder klappen wenn des Gebäude selbst eine
Abweichung gen Osten von ca. 70° hat?
Ich stelle mir das so vor, dass die einzelnen Platten nach "links" angehoben werden.
Ich stelle mir vor, es liegt ein Buch "lesebereit" auf dem Dach und ich schlage es wie üblich
nach links auf....;
Eine Montage an einem anderen Ort auf dem Grundstück ist leider nicht machbar!
Dafür hätte ich aber ordentlich viel Platz auf dem Dach (neuer Dachstuhl wird errichtet!)
-> ca. 7 * 18 Meter ohne Kamin oder Gaube auf dieser Dachseite.
Aufgrund der Bafa und KFW-Mittel, die ich erhalte, sowie der vollständigen steuerlichen
Absetzbarkeit der Maßnahmen, möchte ich das Maximale an solarthermischer Leistung
herausholen.
Die künftige Zentralheizungs ist aufgrund der Gegebenheiten bereits optimal angedacht, m.M.n..
Ein großes Puffervolumen wird auch eingerichtet, unabhängig von der Solaranlage.
Es werden zudem 2 Pelletslager (abgesperrt) für lose Pelletsware in der Scheune nebenan errichtet.
Die beiden Mietparteien können sich dann die Pellets mit Eimern aus der Scheune holen, das
schafft sogar ne Oma denk ich .
Bisher musste auch jeweils ein Kaminofen gereinigt werden. Einmal Wartung eines
Pelletsofens ist so teuer nicht, dafür fällt wiederum ein Kamin weg.
Der Aufwand für die Mieter wird im Bereich zum Ist-Zustand deutlich geringer, da die beiden
Parteien INSGESAMT und pro Jahr etwa 5-7 Raummeter Hartholz verbraucht haben, dazu
etwa 1000 Liter Heizöl, letzteres überwiegend für Warmwasser.
Demzufolge STEIGT m.M.n. der Komfort erheblich an. Dabei sei angemerkt, dass selbstves-
ständlich niemand gezwungen wurde Holz zu machen und die ÖL-ZH (Baujahr 2005) quasi
nicht zu benutzen. Die Menschen hier in der Gegend stehen einfach auf Kaminofenwärme,
und diese würden sie ja auch weiterhin erhalten.
Ich persönlich möchte unabhängig davon komplett weg von den fossilen Brennstoffen.
Den Pelletspreisen traue ich aber auch nicht (z.B. siehe Mehrwertssteuersatz 7%!),
daher wäre ein sichtbarer Wärmeertrag durch Solarthermie das Ziel.
Aufgrund der umfangreichen Rückflüsse aus staatlichen Mitteln und Steuerersparnis,
bin ich auch Willens viel Geld zu investieren.
Diese zu investierende Summe sollte halt wirklich gut angelegt werden. Das Trennen des
bisherigen Heizkreises muss ich z.B. aber in Kauf nehmen.
Wegen der Nebenkostenabrechnung für die Mieter mache ich mir da überhaupt keinen Kopf.
Ein Heizstab kann in den zentralen Schichtenspeicher eingebracht werden, dazu 2 Wärmemengen-
zähler. Sollte der Heizstab zum Einsatz kommen, würde ich die verbrauchte Strommenge anteilig
umlegen (derjenige Mieter der weniger eingespeißt hat zahlt halt mehr).
Darüberhinaus bekommt jeder Mieter seinen Pufferspeicher (die Solaranlage soll auch hier
einen Beitrag leisten) und hierfür muss ich nix abrechnen da dieser mit Pellets aufgeheizt wird.
Die Pellets zahlen ja die Mieter eh selber.
Wichtig ist mir, wie ich die Hydraulik der kompletten Anlage optimieren kann?
Mit welchen Kollektoren bzw. Solarsystem kann ich in der Übergangszeit am meisten KWh erzeugen/puffern?
Würde ich das Gebäude selber bewohnen (möglicherweise ohne 2te Partei), würde ich das Ganze
anders planen (evtl. mit Pelletkessel und Zusatzkamin für Holz(vergaser)ofen).
So long.... freue mich über weitere Diskussion und Beiträge
Grüße
noch kurz zum Thema Zentralheizung (ZH):
ich weiß aus eigener Erfahrung, dass eine neue ÖL ZH überwiegendst störungsfrei läuft.
Eine neue Pellets ZH (habe ich im selbstgenutzten Haus!) läuft dagegen keineswegs störungsfrei.
2-4 p.a. geht diese leider auf Störung.
Aufgrund der räumlichen Situation in dem vermieteten Objekt kommt eine Pellets ZH daher
keinesfalls in Frage.
Du hast bereits eine ausführliche Antwort dazu erhalten. 🙂
Hallo Vorhand ich habe dir angeboten dir eine solche Planung zu erstellen, deine Wünsche einfliessen zu lassen um so eine für dich optimale Anlage aus zuarbeiten.
Allerdings ist ein Forum wie dieses dafür sicherlich die falsche Grundlage.
Hier sind Fachplanungen notwendig die kein Unternehmer kostenfrei erstellen kann.
Desweiteren brauchst du diese Unterlagen später ggf für Bafa und da ist es schlecht die einfach auch ein Forum zu verweisen.
Mein Vorschlag beauftrage einen Fachplaner der vor Ort mit dir deine Wünsche durchgeht, sie mit dem machbaren abgleicht und dir dann einen Plan erstellt.
Allein in deinen beiden Berichten hast du schon unterschiedliche Angaben gemacht die auf einen Anlagenplanung Auswirkungen haben mal sind von 6Personen die Rede dann von 7 mal sind es Flachkollektoren dann Röhre mal 18 m² Kollektorfläche dann "Fett was immer das auch heißen mag
"eine komplette energetische Sanierung" ist auch ein Gummibegriff. der im Detail geklärt werden müßte reden wir hier über Kesseltausch (wie du ihn dir vorstellst) und hydrl Abgleich (Pflicht) oder auch über eine Optimierung der Wärmeverteilung (FB-,Wandheizung) um einen höheren solaren Nutzen im Winter zu haben ?? Du siehst Fragen über Fragen
Wie gesagt ich habe solche Anlagen in der Vergangenheit schon geplant und umgesetzt und könnte dich bei deinem Vorhaben unterstützen.
Deiner Stellungnahme nach hast du ja schon einen Heizungsbauer eingeschaltet, da stellen sich Fragen. traust du ihm nicht, ist er in der Lage diese Planungsaufgaben zu leisten oder möchtest du diese hier "Outsourcen", bist du mit seiner Produktauswahl nicht einverstanden ?
Der bessere Weg wäre eine unabhängige Planung im Vorfeld, wie schon von mehreren hier geschildert !
Mit sonnigem Gruß Udo vom Energieprojekt