Hi,
Die Brennwerttechnik wird meist dadurch erklärt, dass nicht nur der Brenner eine niedrige Abgastemperatur aufweist, sondern auch, dass über ein doppelwandiges Rohr im Kamin das wasserdampfhaltige Abgas kondensiert. Die schweflige Säure fließt dann in einen Behälter.
❓ Mir fehlt der Zusammenhang zB in einer Kurvendarstellung bei einem Brenner von zB 30 kW zwischen der Energieffizienz (besser zurück gewonnene kWh) und dem Modulationsgrad der Gastherme und der Kaminhöhe. Es gibt Gasbrenner mit M= 1:3, 1:5, 1: 10 (und 1:20). Wie wirkt sich die schwankende Modulation während eines typischen Tages in der Übergangszeit bzw im Winter auf die Kondensation aus und welche Rolle spielt die Höhe, d.h. Länge des Kamins? Kennt jemand normierte Kurven zB von Herrstellern?
Diese Fragen spielen zB bei der Brenner-Umrüstung von Einrohranlagen in vertikaler Bauart eine Rolle, weil hier der Vorlauf und der Rücklauf eine möglichst geringe Temperaturdifferenz haben müssen, denn sonst sind die Paterreräume zu kalt.
servus
Nach meinem Kenntnisstand ist das nicht ganz so. Bei den allermeisten "Brennwert"Systemen wird bereits in oder kurz nach der Brennkammer durch das Rücklauf- Wasser der Heizanlage das Abgas mit dem Wärmetauscher abgekühlt. Damit soll der Wasserdampf im Abgas so weit gekühlt werden das er zu Wasser aus kondensiert. Durch die "zurück" gewonnene Abgaswaerme kann man je nach Brennstoff max. 6% bzw. 11% Wirkungsgrad für die Feuerung dem Heizsystem zugute kommen lassen.
Leider hat das, auch wenn das keiner wahr haben will, gerade im Winter den Nachteil, dass der Effekt gegen Null geht - weil die Rücklauftemperatur zu hoch für eine ausreichende Kondensation ist. Das bisschen Kondensation im Abgasrohr ist da bedeutungslos.
Abhilfe schaffen da nur "Vollbrennwert"Geräte. Bei denen spielen die Rücklauftemperaturen Eine untergeordnete Rolle.
Hallo Socko,
danke für Deine Antwort. Nun ist aber im KfW-Programm 151/152 gerade die "Verbesserung, d.h. Verrohrung des Kamins mit dem Doppelrohr eine der Voraussetzungen, die dann durch eine Bestätigung des Sachverständigen bzw. zugelassenen Energieberaters gegenüber der KfW nachgewiesen werden muß. Deine Ausführungen sind sicher zutreffend und bedenkenswert, doch bei der Brennwerttechnik handelt es sich wohl nicht nur um eine Vorwärmung der Ansaugluft alleine. Mich interessieren die Verhältnisse der jeweiligen Wirkungsgrade. Ich muß mich nämlich nun für eine Modernisierung der Heizanlage entscheiden und zwar für ein altes großes Denkmal-Einfamilienhaus im Gebirge, das so ziemlich alle Schwierigkeiten bietet, die es gibt, z. B. vertikale Einrohrheizungsanlage, oder Isolation nicht möglich d. h. nicht erlaubt ... , die wegen der hintereinander geschalteten Heizkörper ( 3 - 5 Stück in einem Strang) sehr hohe Wasserströmungsgeschwindigkeiten , also einen heißen Rücklauf benötigt, sonst ist es im 2. Stock immer zu warm oder im Paterre zu kalt.
Servus
Georgfranz
Hallo Georgfranz,
was ist dem Denkmalgeschützten Haus den alles erlaubt? Den RL könntest Du z.Bsp. mit Universalverschraubungen der Firma (nennen wir sie) Danfuß regulieren. Ein Hydraulischer Abgleich wäre dann aber eh notwendig. Gerade bei einer Einrohranlage! Es gibt wohl auch Systeme die automat. einen Abgleich machen. Schau einfach mal bei Danfuß nach. Ich dächte da mal ein Merkblatt gefunden zu haben. Hier ging es um Dein beschriebenes Problem und Lösungen. Also erster Heizkörper heiß und der letzte Eiskalt.
Zur Modulation:
Die Modulation ist abhängig vom tatsächlichen Wärmebedarf. Hast Du viele Heizkörper voll aufgedreht wird der Brenner z.Bsp. mit 80% laufen. Hast Du nur 2-3 Heizkörper etwas aufgedreht wird diese nur mit 30% laufen. Die Kondensation hängt zudem auch von der Aussentemp. und dem RL ab. Mit Sicherheit wird bei -10°C Aussentemp mehr Kondensat erzeugt als Bsp. bei +10°C.
Ich habe meine gesamte Anlage so eingestellt das der Brenner (modulierend) konstant mit dem Minimum von 23% durch läuft. Der RL ist aber auch nur lauwarm (ca. 30°C). Da fällt jede Menge Kondensat im Winter an. Angemerkt sei aber auch das die Heizkörper einen Einbauventil haben welches den Rückfluss im Heizkörper schon drosselt. So verbleibt die Wärme im Heizkörper länger und fließt nicht gleich zur Therme zurück. Das ganze Einstellung war aber langwierig und mehr nach dem Motto "Learning by playing". Zudem habe ich den VL auf 65°C begrenzt. Hier musst Du aber selber mal etwas herum probieren um zu testen wieviel Wärme Dein Haus braucht.
Ich glaube nicht das es hier Tabellen / Grafen gibt in denen die Verhältnisse von Brennerleistung : Wirkungsgrad gibt. Hier spielen zu viele Faktoren herein. Aussentemperatur, Luftfeuchte, Temp. VL + Temp. RL, Länge vom LAS, Gasart, Brennwert vom Gas usw. Das ganze macht es schwierig. Die Kondensation ist deshalb gewünscht weil bei Kondensation Wärme entsteht.
Moin,
....Die Kondensation hängt zudem auch von der Aussentemp. und dem RL ab. Mit Sicherheit wird bei -10°C Aussentemp mehr Kondensat erzeugt als Bsp. bei +10°C.
...
die AT bestimmt den W-Bedarf und damit über die Heizungs-Regelung die notwendige VL-Temp.
Ob im WE =WärmeErzeuger die gewünschte Kondensation auftritt, ist alleine von der RL-Temp. abhängig.
Da diese RL-T. bei höherem W-Bedarf (= niedriger AT) leider mit der VL-T. mitsteigt, wird in den Ü-Zeiten mit Sicherheit der BW-Effekt zu 100% ausgenutzt, im Kernwinter dagegen nicht.
😉