hallo,
wir planen den neubau eines kfw 55 haus mit einem bri von knapp 800 cqm ( ca. 240qm ). das haus hat eine nord südausrichtung und ist daher ideal für solarthermie und photovoltaik geeignet. wir haben keinen keller, aber dafür ein ausgebautes dachgeschoss. das problem ist, den idealen haustechnik mix zu finden. im moment sind wir bei einer solarthermiefläche von 12qm und pv modulen von 40qm raumwärmeüberträger wäre fußbodenheizung. unser gu rät uns zum einsatz einer luftwärmepumpe. da ich bisher nur kritische test in bezug auf jaz und lautstärke gelesen habe, würde ich gerne eure meinung und erfahrung dazu hören.
gruß albert.72
Die Leistung einer Solarthermieanlage kann man nicht alleine an der Fläche festmachen. Wie groß die werden sollte, hängt von Standort, Ausrichtung/Neigung, Bedarf von Warmwasser und Wärme, u.s.w. ab.
Siehe z.B. Solarwärme
Die Größe der Solarstromanlage kann man dagegen vom eigenen Strombedarf abhängig machen oder nach Platz (auf dem Dach und in der Brieftasche). Wenn nur verschattungsfreie Flächen belegt werden, wird eine Vergrößerung in der Regel wirtschaftlicher (Wattpreis nimmt ab).
Siehe z.B. Solarstrom
Eine Luftwärmepumpe ist zwar die günstigste, gleichzeitig aber auch die uneffektivste Variante. Ausnahme: gekoppelt mit einer leistungsstarken Solarthermie-Anlage. Diesen Weg würde ich nur beschreiten, wenn auf gar keinen Fall ein Schornstein, o.ä. errichtet werden soll.
Ansonsten besser den Wärmebedarf noch etwas runter bringen (dämmen) und einen Pelletsofen für die, hoffentlich nur seltene, Nachheizung im Winter einsetzen. Mangels Keller wird es mit Platz/Statik eines größeren Solarspeichers wohl eng werden...
hallo solarier,
vielen dank für die info. unser grundstück liegt in der ausrichtung eigentlich ideal. vom bplan ist eine dachneigung von 47 bis 50 grad vorgeschrieben. im moment planen wir mit 47 grad in kompletter südausrichtung.
deine sorge mit der luftwärmepumpe teile ich auch. im moment tendieren wir aus wirtschaftlichen gründen für eine kombination aus solarthermie für brauchwasser und heizung, sowie eine gasbrennwerttherme mit pufferspeicher. die pv_elemente wären dann zusätzlich für den eigenen stromverbrauch bzw. der überschuss würde eingespeist werden.
weiterhin haben wir im EG einen offenen stückholzkamin. alle bereiche werden mit fußbodenheizung ausgelegt. im dach könnte ich mir eine wandheizung an der U-seite des dachs vorstellen. ist sowas denkbar und sinnvoll.
pelletofen kommt bei uns aufgrund platzmangels nicht in frage.
besten dank für das feedback
gruß albert.72
Hallo albert.72,
das erreichen des KfW 55 - standards geht sicher nicht ohne lüftungsanlage mit WRG. wie passt da im EG ein offener stückholzkamin? das funktioniert nicht.
fußbodenheizung ist teuer und träge, gerade wenn im winter die sonne kostenlos das haus heizt. bei KfW 55 ist die heizlast in den einzelnen räumen sicher so niedrig, dass auch (billigere) schöne heizkörper (keine standardplatten) so dimensioniert werden können, dass die heizung mit geringen vor- und rücklauftemperaturen gefahren werden kann.
bezüglich der heizung ist eine luft-wärmepumpe in diesem fall durchaus eine sinnvolle lösung. bei allen ungedämmten altbauten lehne ich sie wie auch sonst wärmepumpen prinzipiell ab, weil die jaz zu niedrig ist. bei neubauten nach enev 2009 wurde immerhin eine jaz von 2,90 gemessen (aktuelle feldtestergebnisse!). bei den hier geplanten 45% unter enev 2009 wird aber die jaz sicher über 3,3 liegen. bei einem wp-strompreis von z.B. 18 Ct/kWh brutto darf dann das erdgas tatsächlich nicht mehr als 5,45 Ct/kWh brutto kosten. und der grundpreis bei gas ist noch nicht berücksichtigt. und preissteigerungen wird künftig beide energieträger betreffen.
dann lassen sich beim invest der gasanschluss und die abgasanlage sowie künftige schornsteinfegerkosten einsparen. und die solarthermieanlage muss auch nicht mehr sein, da die luft-wp gerade ihren vorteil ausspielen kann und mit hoher jaz das warmwasser bereitstellt. und wenn nun noch 50 m² pv-fläche, also gut 6 kW peak installiert werden können, halte ich das für ein gutes und einfaches konzept.
hallo lumino,
besten dank für die einschätzung und die tips. neben der energieeffizienten optimierung sind uns natürlich auch elemente wie einstückholzkamin als lebensqualität in unserem haus wichtig. auf der anderen seite sind natürlich auch wirtschaftliche aspekte wichtig. im moment ist unser stand der das mit einem diffusionsoffenen holzbau ein kfw standard ereicht werden kann, indem man gasbrennwert mit solarthermie für brauch und heizwasser kombiniert. ein offener kamin ist angeblich kein problem und eine wrg braucht man dann auch nicht.
die alternativlösung mit der luftwärempumpe und der photovoltaik liegt im invest deutlich höher. natürlich kann keiner die entwicklung von gas und strom vorhersehen. insofern finde ich es schwierig da ein ideales konzept für unsere bedürfnisse zu finden.
die zu bestückende fläche für photovoltaik liegt bei uns verschattungsfrei bei ca. 40qm.
gibt es denn irgendwo zuverlässige preisvergleiche von den unterschiedlichen energiesystemen?
besten dank für ihre hilfe
gruß
albert.72
Was hat denn ein offener Kamin mit WRG zu tun?
Gegen einen Kaminofen, am besten mit Wassertasche, ist nichts zu sagen, aber ein wirklich OFFENER Kamin? Das macht man schon seit Jahren nicht mehr. Im Betrieb ist sein Wirkungsgrad miserabel und außer Betrieb zieht er die Wärme des Hauses raus. Daher haben die meisten ehemaligen, offenen Kamine heute einen Heiz-Einsatz - weil damit die Lebensqualität nicht unbedingt verbessert wird....
Preise findet man heute im Netz überall - auch auf meiner Seite... Was anfangs billig, kommt auf Dauer aber meist teurer!
Was hat denn ein offener Kamin mit WRG zu tun?
Gegen einen Kaminofen, am besten mit Wassertasche, ist nichts zu sagen, aber ein wirklich OFFENER Kamin? Das macht man schon seit Jahren nicht mehr. Im Betrieb ist sein Wirkungsgrad miserabel und außer Betrieb zieht er die Wärme des Hauses raus. Daher haben die meisten ehemaligen, offenen Kamine heute einen Heiz-Einsatz - weil damit die Lebensqualität nicht unbedingt verbessert wird....
Preise findet man heute im Netz überall - auch auf meiner Seite... Was anfangs billig, kommt auf Dauer aber meist teurer!
Naja, wenn ein Kamin, ob offen oder geschlossen, vorhanden ist, sollte man bestimmt Dinge immer beachten.
Gruß
Bruno Bosy
Mir ist das klar. Meine Anmerkung bezog sich auf den Hinweis des Fragestellers:
ein offener kamin ist angeblich kein problem und eine wrg braucht man dann auch nicht.
Okay, alles klar. Außerdem ist ein offener Kamin, auch wenn er außer Betrieb ist, ein richtiger Energieverschwender, da er nicht luftdicht verschlossen werden darf, was bei einem undichten Haus zu unkontrolliertem Luftaustausch führt. Außerdem darf dieses "Lustfeuer" nach einem Urteil des OVG Rheinland-Pfalz in Koblenz nicht mehr als an 8 Tagen im Monat für jeweils 5 Stunden betrieben werden 😉
Gruß
Bruno Bosy
hallo zusammen, vielen dank für die vielen antworten und ratschläge.
unser momentaner planungsstand ist:
vollgedämmter keller 88qm
holzbauweise 180qm
als heisystem haben wir uns auf gasbrennwerttechnik mit solarunterstützung für heiz und brauchwasser geeinigt. allea anderen system schienen uns zu unwirschaftlich. weiterhin wollen wir eine photovoltaikanlage mit ca. 2,5 bis 3 kwp installieren. da wir auch zuhause arbeiten lohnt sich der eigenstromverbrauch im 4 personenhaushalt wohl.
zusätzlich möchten wir im offenen EG den besagten kamin installieren. hier denken wir an einen kamineinsatz mit wasserführung zur unterstützung des pufferspeichers im winter, bei gleichzeitiger wohlfühlatmosphäre durch die strahlungswärme. hat damit jemand erfahrung?
alles in allem scheinen wir damit den erstrebten kfw 55 standard zu erreichen und haben noch den vorteil einer diffsuionsoffenen bauweise.
freue mich über euer feedback
gruß
albert.72