Hallo zusammen,
zum einen möchte ich gerne als Vergleichswert für interessierte unseren Gasverbrauch mitteilen und falls möglich eine Einschätzung hierzu erhalten, erst einmal nachfolgend zur Info wie das Haus aufgebaut / ausgestattet ist.
Doppelhaushälfte, Altbau, in 2011 Umbau und Vergrößerung der Wohnfläche von 112 m2 auf 257 m2, energetische Sarnierung,
Energieausweis EnEvGesamtbewertung 55kWh/m2
Isolierung Aussendwand, Boden, Dach
3-Fachverglasung
Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Abluft/Zuluft (Wolf CWL 400)
Gasbrennwertherme Buderus GB 172-14 (14 kW)
Solarwarmwassererwärmung auf dem Dach (Anzeige h-Zähler 9413 h seit Inbetriebnahme im Nov. 2011)
Bivalenter Solarspeicher Logalux SL400-2 (380 Liter)
Wohnfläche 257 m2
Wohnfläche EG und 1 Obergeschoß ca. gleich verteilt
Fussbodenheizung in allen Räumen, zusätzlich Treppenheizkörper in 3 Badezimmern (bisher allerdings nicht in Betrieb gewesen)
Eberle fit Temperaturregler in allen Räumen (programmiert)
eingestellte Raumtemperatur bei Heizungsbetrieb 19-20 Grad (nachts alle Räume auf 15 zum Schlafen Grad abgesenkt)
Dichtigkeit über blower door nachgewiesen
Fertigstellung / Einzug am 13.11.2011
2 Erwachsene und 2 Kinder (bzgl. Warmwasserverbrauch)
Gasverbrauch (Heizung und Warmwasser) 26.12.11 bis 26.12.2012 = 3293 m3 (31.400 kWh)
Meiner Einschätzung nach ist der Gasverbrauch sehr hoch, wenn als Basis von einem Energiebedarf von etwas mehr als 14.000 kWh für die Heizung ausgegangen wird (55 kwh * 257 m2), zusätzlich noch Trocknung der großen neuen Rohbauumfänge für das erste Jahr, zusätzlich Warmwasser für Duschen 4 Personen etc.....hätte ich ca. 20.000 kW erwartet...der Gasverbrauch liegt aber bei > 31.000 kWh.
Ich stelle mir jetzt die Frage ob auch alles so funktioniert wie geplant.....
Besten Dank schon einmal vorab
Gruß
Gerhard
Moin Gerhard,
...Meiner Einschätzung nach ist der Gasverbrauch sehr hoch, wenn als Basis von einem Energiebedarf von etwas mehr als 14.000 kWh für die Heizung ausgegangen wird (55 kwh * 257 m2), zusätzlich noch Trocknung der großen neuen Rohbauumfänge für das erste Jahr, zusätzlich Warmwasser für Duschen 4 Personen etc.....hätte ich ca. 20.000 kW erwartet...der Gasverbrauch liegt aber bei > 31.000 kWh....
eine immer wieder zu findende Fehleinschätzung...
Die Berechnung nach "KfW" entstammt dem Baurecht und hat mit der technischen Wirklichkeit überhaupt nichts zu tun, weder im Punkte Planung noch Real-Brennstoffbedarf.
Diese Berechnungen dienen ausschließlich der energetischen Vergleichbarkeit verschiedener Bausubstanzen.
Genausowenig darf man diese dazu hernehmen, um etwa die Leistung eines WE = WärmeErzeugers zu kalkulieren. Dazu wird eine separate HL-Berechnung (=HeizLast) nach EN 12831 erstellt.
NUR diese hat als Ergebnis die Leistung gemessen in kW, die der einzubauende WE haben muss, um die Hütte bei Norm-Auslegungstemp. (draußen) drinnen auf die gewünschte Temp. zu erwärmen.
Der zweite fett markierte Punkt ist ebenso für Dich von Bedeutung. Im ersten Jahr nach Bezug (manchmal auch teils noch im zweiten) muss die Feuchte aus dem Baukörper (Wände, Estrich) rausgeheizt werden. Dazu muss diese regelrecht verdampft werden, was einen erheblichen E-Einsatz zur Folge hat.
Die KWL+WRG hilft dabei ein wenig, aber eben nur wenig....
Hallo Michael,
vielen dank für die schnelle Antwort.
Ich hatte bereits eine Vermutung, dass der KfW Wert ggf. nicht herangezogen werden kann, aber wie gesagt nur eine Vermutung........aber wie kommt man den an eine wirklichkeitsnahe Abschätzung ob man mit dem Energieverbrauch im Bereich des möglichen liegt, wenn diese Berechnung nach EnEV dafür nicht taugt?
Beste Grüße, leider ohne Sonne
Gerhard
Das kann man auch nur grob abschätzen.
Wenn die berechnete HL (EN12831) bekannt ist: HL in kW x Faktor 270 bis 300 = m³ Gas/Jahr oder Öl-Äquivalent in Ltr. Hängt ein wenig vom anteiligen Bedarf für WW ab.
Umgekehrt: Deine 31,4MWh/a Gasverbrauch lassen für das vergangene Jahr auf eine HL von ca. 10-11kW schließen; wird sich nach der Trocknungsphase nach unten bewegen.
Da sind jedoch einige schwer einzuschätzende Unbekannte drin:
a) WW-Anteil vom Gesamt-E-Bedarf
b) Wunschtemp. bzw. tatsächlich realisierte Raum-T. in den Räumen, also Bewohner-Verhalten
c) Wirkungs- bzw. Nutzungsgrad des WE
d) Lüftungsverhalten (mit KWL nicht sehr tragisch, soweit nicht trotzdem die Fenster aufgerissen werden)
e) Lage der Hütte (Windzone), freistehend oder in dicht bebauter Siedlung
EDIT: Die ST-Anlage habe ich ignoriert, die von ihr geerntete E. kommt noch iben drauf...
Ist ein WMZ = WärmeMengenZähler dafür vorhanden?
Hallo Michael,
vielen Dank für Deine detailierte Antwort.
Ich glaube nicht dass ein WMZ vorhanden ist, muss ich nachschauen......was ich gesehen habe ist eine Stundenangabe, was die genau bedeutet weiß ich allerdings nicht.....
Ich habe gerade mal in meine Unterlagen geschaut, dort gab es doch tatsächlich eine Jahres-Heizwärmebedarfsberechnung, mit folgenden Angaben.
Jahres-Heizwärmebedarf = 11.153 kWh/a
flächenbezogener Jahres-Heizwärmebedarf = 30,00 kWh/(m2a)
volumenbezogener Jahres-Heizwärmebedarf = 9,6 kWh/(m2a)
Zahl der Heiztage = 191,8 d/a
Heizgradtagzahlt = 2.983 Kd/a
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, passt dies zu Deiner Aussage (10-11 kW).....oder?
Dann bedeutet dies, dass Haus verhält sich hier wie in der Jahres-Heizbedarfsrechnung ermittelt.
Wenn dem so ist, noch eine letzte Frage: Wie hast Du denn von den 31,4 MWh auf 10-11 kW geschlossen?
Danke und beste Grüße
Gerhard
Sehe ich das richtig, dass die Zahlen "aus Deinen Unterlagen" aus dem EnEV- oder auch Wärmeschutz-Nachweis sind? Wenn J, dann vergiss es einfach damit....
31.400kWh entsprechen grob 3.140m³ Gas.
--> 3.140 / 300 = 10,5, wie gesagt, wenn man die ST-Erträge beiseite lässt.
Der h-Zähler in der ST-Regelung ist wahrscheinlich deswegen verfügbar, damit diese schon mal als Basis für eine WM-Zählung vorliegen (das h on kWh).
Dazu wird dann noch ein Volumenstromgeber im Solarkreis plus mind. 1 weiterer Fühler benötigt. Fertig ist die Angabe der kWh, die über den Ertrag Auskunft geben.
EDIT: Zu dem anderen Thema (wasserführender KO) kann ich Dir nicht helfen, da ich mit den Dingern überhaupt nix zu tun habe, weder im Job noch als Hobby.
Mache KD für richtige Kessel...
Hallo Michael,
alles klar, verstanden.
Die Angaben rühren aus einer Berechnung nach DIN V 4108-6: 2003-6
Nochmals besten dank für die tolle Hilfe, jetzt ist mir vieles klarer geworden.
Du hast mir sehr und schnell geholfen ein Gefühl für das ganze zu bekommen.
Gruß
Gerhard