Kann durch die Solarenergie CO2 eingespart werden oder sitzt man hier einem Irrglauben auf? Diese Frage ist durchaus berechtigt, bedenkt man, dass schon die Herstellung der für eine Photovoltaikanlage benötigten Komponenten jede Menge CO2 freisetzt. Die Meinungen über die Einsparungen sind dementsprechend geteilt. Dennoch hat sich eine Rechnung durchgesetzt, die von vielen befürwortet wird, von den Kritikern der Solarenergie natürlich immer wieder dementiert wird. Diese soll im Folgenden kurz vorgestellt werden.
Die Ausgangsdaten
Zunächst einmal braucht es dafür einige Ausgangsdaten. Hierfür werden zunächst die durchschnittlichen Emissionen bei der herkömmlichen Stromerzeugung herangezogen. Der Durchschnitt wird gebildet, indem
- Kernkraftwerke,
- Wasserkraftwerke,
- Kohlekraftwerke,
- Windkraftwerke und Co.
betrachtet werden. Pro kWh erzeugtem Strom sollen der Rechnung zufolge 0,65 kg CO2 ausgestoßen werden. Ebenfalls zu berücksichtigen ist das CO2, welches bei der Herstellung der Solarkomponenten anfällt. Hier kommt es ganz darauf an, welche Art der Solarzellen verwendet wird. Wer sich für monokristalline Module entscheidet, hat sich für die am aufwändigsten herzustellenden Module entschieden. Etwas weniger aufwändig lassen sich polykristalline Zellen herstellen und die Dünnschichttechnologie ist mit vergleichsweise wenig Aufwand zu realisieren. Geht man davon aus, dass pro kWp Leistung einer Solaranlage 2,5 Tonnen CO2 entstehen, ergibt sich daraus folgende Rechnung.
Eine Beispielrechnung
Photovoltaikanlage mit 8 kWp Leistung
Stromerzeugung pro Jahr (Süddeutschland): 8.000 kWh
Stromerzeugung / Jahr * CO2 Emission bei herkömmlicher Stromerzeugung = eingespartes CO2
8.000 kWh * 0,65 kg = 5.200 kg eingespartes CO2
CO2 Emission für die Herstellung der Anlage:
2,5 t * 8 kWp = 20 t
Im ersten Jahr kann demzufolge noch kein CO2 eingespart werden. Wie sieht es aber nach der geförderten Lebensdauer der gleichen Anlage aus?
5.200 kg eingespartes CO2 * 20 Jahre Lebensdauer = 104.000 kg eingespartes CO2
104.000 kg = 104 t
104 t – 20 t = 84 t
Nach 20 Jahren Betrieb der Solaranlage können also 84 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Rechnung ist natürlich sehr mit Vorsicht zu genießen. Verregnete Sommer, wie sie in den letzten Jahren vorkamen, der natürliche Leistungsabfall der Anlage im Laufe der Lebensdauer usw. können in der stark vereinfachten Berechnung nicht berücksichtigt werden.
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