Mittlerweile hat allein in Deutschland jede Familie im Schnitt zwei Autos. Dass die Atmosphäre durch Schadstoffe und Abgase enorm belastet wird, weiß bereits jedes Kind. Dennoch erhöht sich die Anzahl der Fahrzeuge ständig und die Produktion von Neuwagen steigt weiter. Die Frage ist, ob diese Entwicklung noch eingedämmt werden kann oder ob der Mensch sich weiterhin sein eigenes Grab schaufelt. Welche Entwicklungen für und gegen die Schadstoffbelastung sprechen, wird im Folgenden erläutert.
Es liegt was in der Luft
Es hat bereits ein Umdenken stattgefunden. Die Automobilindustrie stellt sich seit den 90er Jahren auf schadstoffärmere Motoren um, es gibt immense technische Verbesserungen. Dennoch gibt es bereits stark fortgeschrittene Umweltprobleme, die durch Abgase hervorgerufen und immer gravierender wurden, bevor ein Einlenken seitens der Politik passierte. Vor allem die großen Städte bekommen davon eine Riesenportion ab. Da dort die Dichte an Autos und Verkehr am größten ist, sind die schadhaften Partikel in der Luft auch massiv und mitunter schon gesundheitsgefährdend. Bei einer Messung sind folgende Schadstoffe zu identifizieren:
- Benzol
- Schwefeldioxid
- Kohlenmonoxid
- Feinstaub
- Stickstoffoxide
Feinstaub ist höchst gesundheitsgefährdend und kann zu Asthma, Bronchitis oder schlimmstenfalls Krebs führen. Der ultrafeine Staub kann sogar in die Blutbahn gelangen und einen Herzinfarkt auslösen. Der größte Anteil an Feinstaub wird durch den Verkehr generiert. Vor allem Dieselmotoren belasten die Umwelt stark, da die Motoren beim Verbrennen von Dieselkraftstoffen feine Rußpartikel in die Luft freigeben. Auch Stickstoffoxide werden beim Verbrennen fossiler Kraftstoffe freigesetzt. Sowohl Benzin- als auch Dieselmotoren tragen gleichermaßen zur Schädigung der Umwelt durch Stickstoffdioxide bei. Auch hier werden Lungen und Bronchien geschädigt und es kann zu Asthma und anderen Luftwegerkrankungen kommen. Stickstoffoxide sind starke Atemgifte und vor allem Kinder sind gefährdet. Die Millionen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren tragen eine große Mitschuld an der jährlichen Steigerung der Ozonwerte. Durch das übersteigerte Verbrennen von fossilen Brennstoffen wird weiterhin eine große Menge an Kohlendioxid freigegeben, wodurch auf lange Sicht der Treibhauseffekt verstärkt wird, was zu einer Erwärmung der Erdatmosphäre führt. Die Klimakatastrophe ist schon greifbar. Kohlenmonoxid ist ein besonders giftiges Gas, das bei der unvollständigen Verbrennung von Benzin entsteht. Am höchsten ist der Ausstoß kurz nach dem Start und im Leerlauf eines Kraftfahrzeugs. Kohlenstoffmonoxid ist ein tödliches Gift, welches der Mensch ungehindert in die Atmosphäre pumpt. Als letztes sei noch Schwefeldioxid zu nennen. Dieses enorm lungenreizende Gas entsteht bei der Verbrennung von Dieselbenzin.
Es muss etwas getan werden
Jeder Autobesitzer sollte sich über die außerordentliche Umweltbelastung seines Fahrzeugs bewusst sein. Es ist absolut selbstverständlich und unerlässlich regelmäßig eine Abgasuntersuchung durchzuführen. Diese ist gesetzlich vorgegeben. Was geprüft wird und wie oft eine Prüfung stattfinden muss, wird auf werkstatt.autoscout24.de/abgasuntersuchung beschrieben. Daneben gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten umweltbewusster und weniger gesundheitsschädigend von A nach B zu kommen. Am besten steigt man natürlich auf öffentliche Verkehrsmittel um. In einer Großstadt ist das ohne weiteres möglich. Noch weniger belastend ist das Umsteigen auf das Fahrrad oder der Gang zu Fuß. Hier wird die Gesundheit nicht nur dadurch geschont, weniger Abgase in die Luft zu schleudern, die Bewegung tut dem Körper doppelt gut.
Das Auto bleibt unverzichtbar
Wer jedoch nicht auf seinen fahrbaren Untersatz verzichten kann, weil zu weite Strecken zur Arbeit gefahren werden müssen oder das Stopfen in überfüllte U-Bahnen an der Laune zerrt, muss auf das Auto nicht unbedingt verzichten. Heutzutage gibt es viele Alternativen zu den Autos mit klassischen Verbrennungsmotoren. Die Autoindustrie entwickelt sich ständig weiter und erforscht alternative Energien, die eine Belastung der Umwelt und der Gesundheit minimieren. Es ist noch ein weiter Weg, bis ein selbstfahrendes Mobil entwickelt sein wird, das absolut keine Ressourcen verbraucht und nur durch Energien wie Licht oder Wind betrieben wird. Es gibt bereits Vorläufer, sogenannte Solarfahrzeuge, die ihre Antriebsenergie direkt aus der Strahlung der Sonne beziehen – diese sind jedoch im Handel noch nicht käuflich zu erwerben. Was relativ nah an diese energiebeladenen Modelle herankommt, ist das Elektro-Auto. E-Autos gibt es mittlerweile zu kaufen und die Zahl der stolzen Besitzer steigt von Jahr zu Jahr. Dieses Auto bezieht seine Energie aus der Steckdose. Es wird via Akku aufgeladen und hat eine bestimmte Leistungsdauer, bis es erneut an den Stromkreislauf angeschlossen werden muss.
Aber auch in der Entwicklung der Kraftstoffe hat sich in den letzten 25 Jahren einiges getan. Es gibt neben Benzin und Diesel inzwischen viele andere Energiequellen für das Fahrzeug. Neue Biotreibstoffe revolutionieren die Autobranche. Doch oft ist nicht alles so verheißungsvoll, wie es zuerst scheint. In Zusammenhang der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie wurde 2011 der Kraftstoff E10 in Deutschland eingeführt, der ca. 10% Bioethanol enthält. Das soll auf Dauer die CO2 Emission reduzieren. Doch das reicht bei Weitem nicht aus. Um wirklich die Umweltbelastung durch Abgase zu vermindern, muss zu weitreichenderen Mitteln gegriffen werden. Das Tanken von alternativen Kraftstoffen muss zur absoluten Norm werden, das Nachrüsten der Autos und die Produktion von umweltschonenden Fahrzeugen Pflicht. Die Alternativen gibt es bereits, sie müssen nur auch genutzt werden. Da sollte sich jeder Autofahrer angesprochen fühlen: Eine Reduzierung der Belastung ist möglich und mit einer Portion Verantwortungsgefühl ist immer noch etwas zu retten!
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