Auch wenn die Anschaffungskosten für Photovoltaik-Anlagen im Durchschnitt in den vergangenen Jahren deutlich gesunken sind – viele Bürger schrecken weiterhin vor dem Kauf zurück, weil sie einerseits um die umfangreichen Investitionen und die nach und nach sinkenden staatlichen Subventionen wissen. Doch was, wenn man Solaranlagen selbst bauen könnte, um so gänzlich oder zumindest zum Großteil auf die Hilfe von Profis zu verzichten? Zukunftsmusik ist diese Vorstellung mittlerweile nicht mehr. Hausbesitzer müssen nur wissen, wo es die Anlagen gibt. Und ein wenig handwerkliches Geschick braucht es im Einzelfall dann wohl doch vom Laien-Installateur.
Anlagen-Entwickler entdecken neue Vertriebswege
Mancher Besucher des Online-Portals Amazon staunte nicht schlecht, als dort auf der US-Variante der Plattform Solaranlagen des Herstellers Andalay Solar erstmals auftauchten. Andererseits: Auch über das weltweit erfolgreiche Möbelhaus Ikea können Kunden Solarpanels beziehen. In der Tat wagen sich die Unternehmen damit auf Neuland und könnten einen neuen Trend auslösen. Von diesem wiederum würde nicht nur die Branche, sondern vor allem der potentielle Kunde ohne allzu große Budgets profitieren. Kein Wunder also, dass inzwischen verschiedene andere Branchenvertreter ihrerseits Photovoltaik-Systeme im Selbstbau-Format entwickelt und in den Handel gebracht haben. Auch und gerade über das Internet. Die höheren Kosten für die Lieferung aus dem Ausland rentieren sich aufgrund der Einsparungen insgesamt durchaus – selbst im Falle einer Lieferung aus den USA oder Fernost, sofern die Qualität der Anlagen stimmt.
Hersteller versprechen minimalen Aufwand für die Installation
Solaranlagen halten so dank WWW noch schneller Einzug in deutsche Haushalte bzw. auf die Dächer der selbigen. Einen Hang zur Do-it-yourself-Mentalität braucht es dann aber doch auf Seiten potentieller Käufer. Der auf dem Dach erzeugte Strom wird ganz einfach per Steckdose ins heimische Stromnetz eingespeist, heißt es beim US-amerikanischen Hersteller Andalay Solar. Regelrechte kompakte Photovoltaik-Kraftwerke können Käufer so zusammenstellen, um Strom aus Sonnenstrahlung zu erzeugen. Verglichen wird der Installationsaufwand mit dem Anschluss eines modernen TV-Geräts. Als mögliche Einsparung nennt Andalay Solar eine Summe von gut 1.000 Euro im Vergleich mit einer herkömmlichen Solaranlage, die vom Fachmann installiert wird. Umsonst sind die DIY-Panels natürlich nicht. Im 4er-Set kosten die Panels mit je 250 Watt Leistung rund 3.500 US-Dollar.
Rechtslage in Deutschland stellt sich kompliziert dar
Deutsche Kunden in spe seien jedoch gewarnt: Experten weisen darauf hin, dass die rechtliche Situation in Deutschland in diesem Zusammenhang nicht eindeutig geregelt ist. Mitunter heißt es, die Systeme würden gegen deutsche elektrotechnische Regeln verstoßen. Schon jetzt ist in den Medien aufgrund der neuen Photovoltaik-Anlagen zum Selbst-Anbau für Dach, Garten und Balkon von der sogenannten „Guerilla-Photovoltaik“ die Rede. Wer sich für eine Anlage entscheidet, muss diese vor allem gegen mögliche Sturmschäden absichern, um nicht später für Folgekosten aufkommen zu müssen.
Quelle: www.green.wiwo.de
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Autor: Matthias Nemack