Dem Hersteller Nissan kommt aus gutem Grund eine Vorreiterrolle unter den Anbietern von Elektroautos zu. Denn von der Marke gab es bereits Fahrzeuge dieser Art, bevor andere Unternehmen überhaupt in Betracht gezogen haben, in dieser Sparte des Marktes aktiv zu werden. Neben der Funktionalität spielte von Anfang an auch der Fahrspaß eine wichtige Rolle bei der Entwicklung. Der Nissan Leaf in seiner ersten Ausführung war bereits der beste Beweis für diese Aussage. Zudem war das Modell über einen beachtlichen Zeitraum hinweg das Elektroauto mit den höchsten Verkaufszahlen weltweit.
Etliche Möglichkeiten zum Aufladen
Und dies kann man nach ersten Tests auch über die frisch überarbeitete Variante des Klassikers sagen. Dieser zeichnet sich wieder einmal durch seine vorbildliche Alltagstauglichkeit aus. An einem Problem konnten die Entwickler im Hause Nissan aber kaum etwas ändern. Weiterhin ist das Laden des Fahrzeugakkus ein Dilemma, mit dem sich Fahrer konfrontiert sehen. Grundsätzlich lässt sich der Wagen ebenso gut per heimischer Steckdose wie an der normalen Ladestation „betanken“. Wer eine Schnellladesäule in seiner Nähe kennt, hat noch eine dritte Option fürs Aufladen des E-Autos.
Ladegerät jetzt im vorderen Bereich des Fahrzeugs
Bei der neuen Version des Nissan Leaf befindet sich das eingebaute Ladegerät mittlerweile unter der Fronthaube. Der Vorteil: Die Kapazitäten des Kofferraums wurden so auf immerhin 370 Liter verbessert. Und endlich haben Mitreisende im hinteren Bereich des Kompaktwagens mehr Platz bzw. Beinfreiheit. Der Motor bringt es auf 109 PS. Die Motorstärke braucht es allerdings auch, denn der Wagen wiegt etwa 1.500 Kilo. Trotzdem schafft es der Elektromotor in 11,5 Sekunden auf Tempo 100 zu beschleunigen. Preislich liegt der Nissan Leaf in seiner aktualisierten Ausführung jetzt bei unter 24.000 Euro inklusive Miete für die Batterie. Will man die Batterie kaufen, steigt der Preis auf insgesamt knapp 30.000 Euro.
Display informiert genau über die verbleibende Reichweite
Seine Stärken entfaltet der Leaf wie die meisten reinen E-Autos eher auf der Kurzstrecke. Der Hersteller nennt eine maximale Reichweite von etwa 200 Kilometer. Unter branchenüblichen Angaben ein mehr als ordentlicher Wert. Allerdings setzt dies voraus, dass Fahrer die Möglichkeiten des Motors in puncto Effizienz vollends ausschöpfen. Wie weit die Aufladung noch reicht, zeigt das Display zuverlässig an. Die exakte Reichweite hängt wie immer weitgehend von der Fahrweise ab. So verbraucht die Sitz- und Lenkradheizung wie auch die Lüftung im Dauerbetrieb einiges von den Reserven und schmälert die Belastbarkeit der Batterie. Ohne die Beanspruchung dieser Extras und durch Drücken der Eco-Taste fährt man deutlich weiter mit einer Batterie-Ladung. Mit an Bord ist außerdem ein Navigationssystem, das so manches Extra beinhaltet.
Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei 144 km/h. Wer im normalen Betrieb im Nissan Leaf fährt, erhöht bei vorausschauendem Fahrverhalten Dank Rekuperation die maximale Fahrstrecke deutlich. Die Rate der Rekuperation lässt sich im Modus B des Automatikgetriebes optimieren. Das Gesamtbild des Nissan Leaf im neuen Gewand hinterlässt einen guten bleibenden Eindruck im Test.
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