80 Jahre altes Haus...
 
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80 Jahre altes Haus wärmedämmen

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(@martin)
Beiträge: 1
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Themenstarter
 

Hallo zusammen

ich habe vor einiger Zeit das Haus meiner Eltern geerbt und spiele nun mit dem Gedanken einen Vollwärmeschutz anzubringen.
Ein Bekannter hat mich allerdings auch darauf hingewiesen das ich mich da nochmals genauer informieren sollte da es sich um einen Altbau handelt.

Das Haus ist ca. 80 Jahre alt wurde aber schon mehrmals umgebaut. Das Erdgeschoss ist noch mit Feldsteinen gemauert mit ca. 80 cm Wänden. Der erste und Zweite Stock wurde bereits modernisiert und mit Ziegeln gemauert dies liegt allerdings nun auch schon wieder 20 Jahre zurück.

Ist es daher empfehlenswert einen Vollwärmeschutz anzubringen oder bekomme ich dann, zu den vorhandenen Schimmelproblemen, noch schwerwiegendere Probleme hinzu? Mit welchen Kosten muss ich pro m² rechnen wenn ich diesen selber anbringe?

Ich habe zudem vor einen Anbau zu verwirklichen wollte aber hier gleich Porotonziegel verbauen ist dies Sinnvoll? Hat jemand mit diesen Ziegeln bereits Erfahrungen?

Und die letzte Frage. Zum Vollwärmeschutz müssen auf jeden Fall auch neue Fenster eingebaut werden nur auch hier gibt es hunderte verschiedene

Dreifachverglasung oder reicht zweifach?
Holz, Kunststoff oder gar Holz mit metall Außenbeschlag?
Welche Energiewert sollten neue Fenster haben oder spielt dies keine Rolle?

Ich hoffe das ihr mir ein paar meiner Fragen beantworten könnt

vielen Dank

Gruß Martin


 
Veröffentlicht : 05/09/2009 11:39 p.m.
(@ollibaer)
Beiträge: 89
Estimable Member
 

Hallo Martin,

ich bin zwar kein Bau- und Wärmedämm-Experte, bin aber auch gerade dabei, eine Modernisierung meines Hauses zu planen. Mein Haus ist allerdings noch nicht so alt. Trotzdem gehe ich mal davon aus, dass eine Wärmedämmung und Fassaden Isolierung Altbau immer sinnvoll ist, um Energie zu sparen. Was und wie du es jedoch einsetzen solltest, schon allein aufgrund der verschiedenen Wände, dazu würde ich an deiner Stelle einen Fachmann befragen. Es ist ja nicht jedes Dämmmaterial für jedes Mauerwerk ideal. Außerdem muss schon eine ordentliche Belüftung erfolgen, damit es keine Schimmel-Probleme gibt. Da scheint mir bei dir die Problematik schon ziemlich komplex zu sein.

Auch bezüglich des Anbaus würde ich mich erkundigen, welches Baumaterial am besten mit dem Altbestand harmoniert. Bei den Fenstern ist es so, dass eine Zweifachverglasung schon gut ist, eine Dreifachverglasung natürlich besser und inzwischen wohl auch Standard bei einer guten Wärmeisolierung. Die Rahmen sind wohl aus allen Materialien gleichermaßen gut.

Gruß
Olli


 
Veröffentlicht : 06/09/2009 8:04 p.m.
(@parcus)
Beiträge: 86
Trusted Member
 

Hallo,

die Situation ist derzeit sehr oft gegeben.

Jedoch ist es auf Distanz eine "Glaskugel",...

Ich würde mich Vorort kompetent beraten lassen, zumal für den Anbau sowieso jemand planen müsste,
auch wenn es ein vereinfachtes Verfahren sein könnte.

LG parcus


 
Veröffentlicht : 20/09/2009 9:01 p.m.
(@ecocasa)
Beiträge: 382
Reputable Member
 

erst mal JA !
Wärmeschutz im Altbau ist unbedingt sinnvoll!
Die genauen Maßnahmen muß man aber vor Ort festlegen, dafür ist das Forum zu "blind" 😉
Zum Vollwärmeschutz: das ist in aller Regel die beste Maßnahme weil dadurch der allergrößte Teil der Wärmebrücken konsequent mit überdämmt wird, gleichzeitig wird damit die von Zeit zu Zeit sowieso notwendige Überarbeitung der Fassade mit erledigt. Beim Einbau neuer Fenster kann dann auch gleich der Fensteranschlag aus dem Dämmsystem gebildet werden, was nochmals eine technische Optimierung darstellt.
ABER: man kann mit dem WDVS nicht und NIEMALS eine schadhafte Wand im Sinne einer feuchten Wand einfach überdecken und verstecken sondern braucht als Basis eine grundsätzlich intakte Konstruktion.
Deshalb bitte vorher prüfen, ob der Schimmel im Altbau auf Wärme(Kälte)Brücken basiert oder eine konstruktive Ursache hat, die erst mal behoben werden muß.
Wenn der Schimmel auf Kältebrücken basiert ist der mit dem WDVS Geschichte, schließlich bleiben alle Innenflächen erheblich wärmer und somit weiter entfernt vom Taupunkt der Raumluft! Wenn man mit dem WDVS aber versucht, eine schadhafte Wand zu kaschieren wird das Problem sich wieder einen Weg bahnen, das sind dann die Fälle in denen die sogenannten "Ziegel"physiker" " auftrumpfen und damit ihre generelle Ablehnung derartiger Maßnahmen zu begründen versuchen ..... also bitte denen keine Munition liefern !

Zu den Fenstern: ja, wie oben schon geschrieben und erklärt, ist Fenstertausch und WDVS eine ideale Kombination.
Welches Material ist Glaubensfrage, Kunststoff ist erst mal pflegefrei, wenn schäbig geworden aber auch nicht mehr pflegefähig, Holz braucht ab und zu Pflege, bleibt dann aber sehr lange schön. Holz-Alu ist eine optimale Kombination aus natürlich und pflegearm, jedenfalls wenn es das Portamonnaie hergibt.....
Verglasung sollte den aktuellen Anforderungen entsprechen, es gibt ohne zu viel Aufpreis Glas-U-Werte von 0,7 .... das wäre eine gute Wahl wenn das Haus insgesamt energetisch ertüchtigt wird.
Insgesamt ist bei der Sanierung auf das angestrebte Energieniveau auch die Wohnungslüftung zu bedenken. Wenn es möglich ist eine kontrollierte Wohnungslüftung, möglichst zentral und mit Wärmerückgewinnung einplanen weil das jetzt fast perfekte Haus keine Fehler in der Luftdichtheit der Gebäudehülle mehr hat. Hier hab ich es mal ausführlicher beschrieben: http://www.eco-casa.de/index.php?page=wohnungslueftung ....pardon für die eventuelle Werbung, aber ich wollt es nicht alles noch mal abschreiben 🙄
Noch mal zu den Fenstern und deren Funktion im Altbau: früher waren die Fenster das mit Abstand schwächste Bauteil was den Energiekennwert anging. Dadurch dienten die Fenster automatisch als Kondensatoren für die Raumluft-Feuchtigkeit, wenn es zu feucht im Raum wurde, schlug sich das Wasser immer zuerst an den Fensterscheiben nieder und so wurde (ohne das direkt zu planen) verhindert, daß sich Feuchtigkeit in nennenswerten Mengen sonstwo in der Konstruktion anlagerte. Durch die allgemein besser werdenden Fensterwerte und aufwändigeren Konstruktionen ist es unterdessen so, daß die Glasscheiben nicht mehr diese Kondensator-Wirkung haben (das will ja auch keiner: beschlagene Scheiben) und somit andere vielleicht geometrische Wärmebrücken diese Funktion übernehmen. Dadurch entsteht dann der Schimmel in Raumecken etc. ........ man muß also so ein Haus gesamtheitlich betrachten und optimieren, damit man nicht in physikalische Fallen tappt 8)

Gruß
Arno Kuschow


 
Veröffentlicht : 23/09/2009 2:13 p.m.
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