Servus aus München
mal ein paar Fragen zum Thema Solarthermie - vielleicht gibt es ja Erfahrungen und Tipps im Forum auf die ich zurückgreifen kann.
Eigentlich möchte ich jetzt nur zügig entscheiden und den Auftrag vergeben, bin aber wegen den Fragen weiter unten im Taxt noch ziemlich verunsichert!
Vorab vielen Dank für die Antworten.
Ausgangssituation:
- Ziel: Warmwasser + Heizungsunterstützung
- KFW 40 Haus, April 1009 bezogen
- Pelletsheizung ÖKOFEN ~12 Kwh
- 800 Liter Pufferspeicher für Warmwasser und Fussbodenheizung
- ca 170 qm zu beheizende Wohnfläche 21°C, weitere 70 qm Wohnfläche die nicht dauerhaft bewohnt sind - reichen 18°C aus (Ankleide, Gästezimmer, Hobbyraum)
- Dreifachisolierte Fenster
- 2 Erwachsene + ein süsses Baby
- Dachausrichtung leider Ost / West. Ost komplett frei, Anschlüsse für Solarthermie sind bereits vorhanden und bis zum Keller isoliert verlegt.
Fragen:
- Diverse Angeboten bereits eingeholt ... wegen Ostausrichtung werden normale Themiekollektoren vonr mir verworfen. Röhren werden bevorzugt, weill jede einzelne Röhre leicht in Richtung Süden gedreht werden kann.
- Bringt das Verdrehen der Röhren eine signifikante Erhöhung der Leistung?
- Sind Röhren in meinem Fall tatsächlich vorzuziehen?
- Wieviel Pellets spare ich pi x Daumen mir im Jahr ein?
Rechnung: 4 Tonnen im Jahr werden ohne SThermie benötigt. Eine Tonne kostet worst case 200 € (stand Heute 177 €). Ein SThermie-Angebot (Kollektoren, keine Röhren) hatte eine Einsparung von 1,2 Tonnen im Jahr bei 10 qm Kollektoren hochgerechnet. Macht eigentlich keinen Sinn wegen etwas über 200 € Einsparung im Jahr 6.000 -11.000 € zu investieren. Breal Even +/- im 20sten Jahr ;-(
-Ich die Gefahr einer Beschädigung auf Hagelschlag auf dem Ostdach tatsächlich geringer? (Wetterseite = Westen; Eigentlich ist die Farge fast egal weil Solarthermieanlage bei Gebäudeversicherung abgesichert ist)
- Reichen 10 qm aus um Heizungsunterstützung bis Ende Oktober und ab März bei normaler Wetterlage/bedingungen zu erzeugen? ... sind 12 qm evtl besser? (Daran denken: Im Sonner führe ich Überproduktion zum trocknen der Baufeuchte in den Keller ab. Nächstes Jahr haben wir dann ein Pool indem ich Überproduktion ableiten kann. Beheizen will ich den Pool nicht.
- Wie gut sind die mir angebotenen NARDA Röhren? (NARDA soll ein Siemens Ableger sein, aber im Internet ist nicht zu finden)
- Wo kann ich mir im Internet ein Überblick über Top Röhren verschaffen damit ich Alternative Angebote bekomme?
- Ist 11.000€ incl Montage, Inbetriebnahme etc pp ein guter Preis für die Röhrenkollektorvariante?
- Macht es Sinn 5qm auf das Ostdach und 5 qm auf das Westdach zu legen, um einen gleichmässigere Erwährmung im Mittel zu erlangen?
- Ein Freund rät mir von Thermie ab, weil PV finanziell eine höhere Rentabilität bringt. Logisch kann ich das nachvollziehen, aber dafür kann ich im Sommer die Baufeuchte zum Nulltarif rausbekommen, die Bäder 12 Monate im Jahr beheizen und ca 9 von 12 Monaten kein/wenig Co2 erzeugen. Gibt es andere Vorteile die ich nicht sehe? Macht es evtl Sinn Thermie und PV zu kombinieren? Gibt es das aus einer Hand?
- Reicht die Regelung der ÖKOFEN Heizung für eine komfortable Regelung der Solaranlage aus? (Software ist bereits installiert)
--- Diese Frage gehört hier nicht rein, aber: Wo kann ich Erfahrungen über die die Einstellung der ÖKÖFEN Heizung austauschen? ... bzw nachlesen? Ich traue der Heizungsfirma keinen Meter...!
???? Sonstige Anregungen für meinen speziellen Fall aus dem Forum ????
Fragen Fragen Fragen, vielleicht kann das Forum weiterhelfen
Herzl Dank, Grüsse
Jorge
Hallo Jorge,
ich weiß nicht, ob ich einen solchen finanziellen Aufwand betreiben würde, wenn du nur Ost-West-Ausrichtung hast. Auf die Ostseite würde ich keinesfalls Kollektoren bauen, auch keine Röhrenkollektoren, denn dort hast du trotzdem nur morgens Sonne. Selbst das Drehen nach Süden wird dann keine signifikanten Auswirkungen haben. Wenn, dann solltest du dich auf die Westseite konzentrieren, denn da scheint die Sonne länger am Tag. Wenn du sie dort ein wenig nach Süden ausrichtest, kann es klappen.
Wegen des Hagelschlags würde ich mir nicht solche Gedanken machen, denn das können gute Kollektoren vertragen. Vor allem ist das kein Grund, die Ostseite zu wählen. Grundsätzlich bringt eine größere Fläche natürlich auch einen besseren Erfolg, aber eigentlich müssten 10 qm ausreichend sein, das ist ja schon eine gute Größe.
BG
Powermax
Thanks Powermax ....
Ja das mit dem Ostdach ist wirklich nicht optimal. Auf dem Westdach sind leider drei Giebel. Muss mal schauen, wie die 10 qm evtl noch reingequetscht werden können... Ist aber auf jeden Fall eine gute Anregung/Alternative auf jeden Fall das Westdach zu nehmen. Danke!
Gruesse
Jorge
Ost und West haben grundsätzlich gleiche Einstrahlzeiten und Intensitäten, nur hat Ost den Nachteil, daß am Morgen erst mal Tau wegtrocknen muß, bevor optimale Leistungsfähigkeit anliegt....
das Drehen der Röhren ist nur bei einigen Bauweisen sinnvoll, die mit ausgerichteten Flügeln im Glaskörper arbeiten .... ich würde da eher CPC-verspiegelte Kollektoren nehmen die die Sonne jederzeit optimal leiten.
Interessanterweise kommt als Einsparpotential fast unabhängig von der Größe der Solaranlage oft ein Betrag um die 200 € jährlich heraus. Das ist auch ziemlich logisch, weil die Solaranlage tatsächlich einen großen Teil der Warmwasserbereitung erledigt, das schon mit geringer Kollektorfläche schafft und die Mehr-Kollektoren im Sommer nur Überschuß erwirtschaften, im Winter trotzdem nicht in der Lage sind, wirklich zu heizen.
Sonderfälle wie Schwimmbaderwärmung mal aussen vor, das Trockenheizen eines schlecht gebauten Hauses kann auch kein wirkliches Argument sein weil so ja nur die Symptome bekämpft werden....
KfW-40 Haus und dann 12 kW Heizleistung ist eindeutig ein per Pellet-Primärenergie-Bonus zum Energiesparhaus schöngerechnetes Standardhaus. Herzlichen Glückwunsch! 😉 ..... 800 € Heizkosten (4 to Pellets à 200 €) sind weit weg vom Ideal 😈
Gruß
Arno Kuschow
die mir angebotenen röhren hatten tätsächslich diese "flügel" zum sammeln der energie.
however ... danke für den kommentar, der mir erneut den denkfehler der "berater" verdeutlicht. fazit: westen ist besser als osten.
für CPC röhren habe ich gerade eine anfrage laufen. leuchtet ein das spiegel "nicht optimale ausrichtungen" zT besser kompensieren as röhren ohne, bzw mit kleinen "flügeln".
frage an eco-casa: kommen oft 200€ einsparungen per anno bei schlecht konzipierten, oder generell bei fast allen Sthermieanlagen heraus? ... wenn dies generell der fall ist, dann ist das ein weiterer grund eine investition in eine PV anlage zu tätigen, oder?
Arno schrieb:
KfW-40 Haus und dann 12 kW Heizleistung ist eindeutig ein per Pellet-Primärenergie-Bonus zum Energiesparhaus schöngerechnetes Standardhaus. Herzlichen Glückwunsch! ..... 800 € Heizkosten (4 to Pellets à 200 €) sind weit weg vom Ideal
yes ... ist uns ja bewusst das mit dreifachverglasung und pellets mann schnell bei kfw 40 ist. die 4 tonnen sind stand heute auch nur eine schätzung - schauen wir mal wie franz sagt. aufgrund der grundstückspreise in und um münchen ist uns nicht allzuviel übriggeblieben.
was würdest du in unserem fall tun?? ... wie können wir die energiebilanz verbessern? würdest du die SThermie weiter verfolgen oder ganz auf PV umsteigen???
grüsse
jorge
Hallo Jorge,
ich würde die Solarthermie auf die zum warmwasserbereiten sinnvolle Größe beschneiden. Das wären zwei Kollektoren höchstens und die passen auch auf den Südgiebel statt aufs Dach und leisten so optimal. Fotos von derartiger Montage siehst Du auf meiner internetpräsenz: http://www.eco-casa.de/index.php?page=thermosifon-solaranlagen .....pardon wenn das als Werbung rüberkommt, aber ich hab nur begrenzt Lust, stundenlang Bilder neu hochzuladen wenn da alles sofort sichtbar ist 🙄
die 150 bis 200 € sind in der Tat das, was man an Warmwasserbereitung sparen kann, jedes mehr wird extrem aufwändig und läuft somit in den Investitionskosten davon.
CPC-Röhrenkollektoren hol ich mir zum Beispiel von: http://www.calpak.gr/de , da sind auch die Schwerkraft-Solaranlagen her die ich standardmäßig einsetze und auch selber importiere. Vorteil bei diesen Kollektoren ist, daß die Vacuumröhre wie eine Thermoskanne aufgebaut ist und die Verteilerbrücke oben den Deckel bildet. Wenn also irgendetwas Bruch macht ist nur das reine Glasteil zu tauschen und keine teure Röhre mit eingeschmolzenem Wärmetauscher, das bleibt damit auch im Katastrofenfall richtig billig ! 😉 ....Calpak ist zudem auch keine "Klitsche" sondern eine von BP gegründete und jahrelang geführte Firma!
Gruß
Arno Kuschow
Hi Arno
das ist sicherlich auch ein Alternative zum weiterverfolgen ....
Dann würde das wie folgt funktionieren:
Wir haben ja einen Pufferspeicher mit ca 800 Liter. Im Sommer (Mai - Sept) benötigen wir die Heizung eh nur zum Warmwasser bereiten. Fussbodenheizung wird in dieser Periode nicht benötigt. Dann würden die beiden Kollektoren vor allem in dieser Zeit aktiv sein und wir könnten Pellets einsparen. In der Übergangszeit unterstützen die beiden Kollektoren bei schöner Sonneneinstrahlung die Heizung ein wenig indem Sie Wärme in den Pufferspeicher ableiten ... ansonsten sind die Kollektoren nicht aktiv. Klingt effizient !
Ich war heute früh auf dem Dach und habe an den Giebeln doch einwenig Südausrichtung. Nicht viel, aber es sind genau diese 4 qm .... vielleicht wird diese Story langsam rund und ich kann zumindestens 4 qm nach Süden ausgerichtet installieren. Das ganze für die Hälfte oder etwas weniger der geplanten Investition!
Da hat sich doch das Forum und die Ratschläge gelohnt
Vielen Dank, Gruesse
Jorge
....hört sich gut an @ Jorge,
und noch mal zurück zum Vergleich Solarthermie und Photovoltaik:
Beides Techniken die wir auf jeden Fall für zukunftsfähiges Denken und Bauen im Auge haben müssen.
Solarthermie ist auf dem Weg, in einem subventionsfreien Markt zu bestehen, deshalb auch meine pragmatischen Solarvorschläge, die Photovoltaik braucht noch die erheblichen Fördermittel/Einspeisevergütungen, damit es für den privaten Sonnengärtner interessant ist.
Solarthermie wird mit jeder Energiepreiserhöhung interessanter,
Photovoltaik ist eher stabil, sinkende Einspeisevergütungen halten sich (hoffentlich) die Waage mit günstiger werdenden Modulen und sonstigen Komponenten.
Solarthermie ist Erzeugung von Wärme direkt für den eigenen Gebrauch, ganz basic 😉 ......Photovoltaik macht (aktuell) Sinn für Einspeisung ins Netz, also eine etwas indirektere Energie.
Solarthermie in pragmatischer Größenordnung ist finanziell betrachtet beim Hausbau nicht mehr als ein "Gimmick", ein kleines Extra das man auch aus Spaß an der Sache mitbestellen kann, während die Photovoltaik eine finanzielle (und gestalterische) Größenordnung ist............
Gruß
Arno Kuschow
Danke, danke Arno ... auch für die Ausführungen PV vs. SThermie !
Also sind das jetzt wohl dann die nächsten Schritte:
1) Effizientes VRöhrensystem aussuchen /eingrenzen
2) Preisanfrage bei 3-5 Heizungsbauern stellen
3) Mit etwas Glück den richtigen auswählen in Sachen Preis/Leistung + Kreativität bzgl der Montage auf den "Seitengiebel" + das geeignete Know How hat ... wobei Know How relativ ist ... 4 qm sind überschaubar ... das einzige kniffelige ist wahrscheinlich die Einbindung/Einstellung der ÖKOFEN-Solarsteuerung auf das Gesammtsystem (nur so eine Vermutung von mir).
Zu Punkt 1) CALPAK kannst du mir gerne anbieten / anbieten lassen. Bin schon seit ca 2 Wochen hin und wieder auf Deine Homepage gelandet - Kompliment! Soll ich Dich anscheiben?
Weitere VRöhren die ein passables Preis/Leistungsverhältniss haben sollen: (... was ich so im Internet gelesen habe ... Achtung: weiss nicht wer davon CPC Spiegel wie die CALPAK haben!)
BlUECLEAN
SUNRAIN
POWER MAX
SUNPOWER
Consolar
Für die Interessierten eine "Testreihe" weiter unten.
Was ist Deine Meinung Arno? Nehmen sich die aufgelisteten Röhren nicht viel, oder gibt es signifikante Unterschiede? Sollte ich von vorne rein welche gleich streichen?
Gruss
Jorge
---------------------- ANHANG --------------
Die Daten sind original so aus den Keymark Tests von Fraunhofer und im Falle von BlueClean dem TUEV Köln entnommen.
Hier also die Daten in Watt/Stunde :
Netto Ertrag pro 30 Röhren Kollektor bei:
Sonnen Einstrahlung 400/ 700 / 1000 Watt²
SUNRAIN TZ-58
Temp Diff. 10 Grad 772/ 1387/ 2001 Watt
Temp Diff. 30 Grad 650/ 1264/ 1879 Watt
Temp Diff. 50 Grad 490/ 1105/ 1719 Watt
SUNPOWER SP-58
Temp Diff. 10 Grad 589/ 1074/ 1562 Watt
Temp Diff. 30 Grad 453/ 938/ 1424 Watt
Temp Diff. 50 Grad 296/ 782/ 1268 Watt
BLUECLEAN SB-58
Temp Diff. 10 Grad 776/ 1405/ 2033 Watt
Temp Diff. 30 Grad 639/ 1268/ 1897 Watt
Temp Diff. 50 Grad 487/ 1115/ 1744 Watt
POWER MAX Janßen
Temp Diff. 10 Grad 714/ 1287/ 1860 Watt
Temp Diff. 30 Grad 595/ 1264/ 1742 Watt
Temp Diff. 50 Grad 456/ 1105/ 1602 Watt
Danach ergibt sich folgende Leistungsreihenfolge:
1. BlUECLEAN dicht gefolgt von
2. SUNRAIN dann mit etwas Abstand
3. POWER MAX und weit zurückgeschlagen
4. SUNPOWER
Hallo Jorge,
ich wüsste zur Zeit kein K.O.-Kriterium für die von Dir bezeichneten Röhrenkollektoren.
Mehr Info zu den technischen Daten der Calpak-Kollektoren schau doch mal auf: http://www.calpak.gr/de/vacuum_vtn.html und dann weiter auf eine pfd zum runterladen.
Gruß
Arno Kuschow