Hallo liebe Forengemeinde...
...da ich mich im Moment nicht ausschließlich auf einen Fachhändler verlassen möchte, suche ich hier zunächst eine Orientierungshilfe und ich hoffe sehr, Ihr könnt mir helfen.
Das Thema/Problem ist komplex, ich versuche es aber möglichst kurz und genau zu beschreiben. Leider habe ich keine Ahnung, wo ich genau ansetzen könnte um unser Debakel aufzulösen... aber ich werde erst mal erzählen was Sache ist...
Ich wohne in einem freistehenden Einfamilienhaus BJ 1897, hohe Decken, dicke Wände, neue Fenster/Dach. Vor vier Jahren wurde die alte Heizanlage durch einen „Holzzentralofen“ (23kw) ersetzt. Dieser steht in der Küche (auch zum kochen und backen geeignet) und versorgt theoretisch über mehrere Pumpen und eine zentrale Steuerung die komplette Heizung, WW-Aufbereitung (~250L) und einen Pufferspeicher (~900l)... das Ganze hörte sich vor/bei Einbau ganz toll an, dummerweise funktioniert es aber nicht. Das heißt: ist der Pufferspeicher im System „offen“ und wird angesteuert, erreicht die ganze Anlage (bei um 0°C Außentemperatur/ ständige Vollbefeuerung) keine 15°C, wird der Speicher und auch das WW vom laufenden System getrennt und „nur“ das direkte System angesteuert, erreicht der Brenner eine Wassertemperatur von höchstens 40°C, was davon im Keller, im Heizkörper und letztendlich im Zimmer ankommt, kann man sich denken.
Im Prinzip nutzen wir weder den Puffer noch die elektrische Steuerung, da wir manuell Heizung und WW-Aufbereitung ansteuern um möglichst gezielt wenigstens ein bisschen Wärme ins System zu bekommen, damit uns die Leitungen und Heizkörper in den nicht genutzten Räumen nicht einfrieren, wir dabei aber auch zumindest warmes Wasser haben. Das Haus ist im Prinzip kalt, im Wohn-, Ess-, Kochbereich ist es relativ angenehm, da ja hier der Brenner steht und direkt Wärme abgibt. Es gibt noch einen Kachelofen, den wir zum Glück nicht entfernt haben....
Im Prinzip haben wir uns mit der Anlage arrangiert, dennoch haben wir immer hin und her überlegt wie wir das System erweitern und „Nutzbar“ machen können. Jetzt ist es soweit und wir müssen diesen Sommer eine Lösung finden. Wir hatten verschiedene Denkansätze um die Anlage zu erweitern: Unterstützung mittels Solarthermie oder ein Hauswindrad mit Heizkapsel im Puffer.... und hier kommt endlich meine Frage!
Könnte die Effizient einer entsprechend dimensionierten und abgestimmten Solarthermie-Anlage das Heizsystem so Vorwärmen (inkl. Puffer), dass man mit zusätzlichem heizen mittels Holz, Wärme in den Zimmern erhält? Oder ist das undenkbar? Hat da jemand Erfahrungen oder könnte mir Tipps geben, wie ich an ein verwertbares Ergebnis komme bevor man wieder viel Geld investiert und im nächsten Winter feststellt, dass es doch nicht funktioniert? Gibt es ganz andere Möglichkeiten, an die wir bisher nicht gedacht haben (mal von einem ganz neuen Heizsystem abgesehen... möchten wir eigentlich nicht)
Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken, es ist doch sehr komplex und vielleicht auch schwer zu erklären... ich würde mich über Denkanstöße sehr freuen und sage jetzt schon mal vielen Dank!
Beste Grüße
Claudia
Hallo,
23 KW sind nicht die Welt, aber bei durchgehender Befeuerung sollte da definitiv mehr bei rauskommen.
Sicher, dass der Ofen richtig funktioniert?
Wie hoch ist denn die Ofentemperatur (Wasser direkt im Ofen) und wie Hoch die Abgastemperatur?
Wie viel Holz passt rein und wie lange dauert es bis nachgelegt werden muss?
Meine Eltern haben bei ca. 150m² Wohnraum und "schlechter" Dämmung einen Holzvergaserofen mit etwa 30 KW, 1000l Puffer und der "Holzvergaserraum" ist ca. 50cm tief, 40cm breit und vielleicht 60cm hoch. bei 0°C Außentemperatur reicht es den Ofen 2 Mal am Tag zu beladen und der Puffer wird gut 80°C heiß.
Wassertemp im Ofen wird auf 90° geregelt und die Abgastemperatur liegt so etwa bei 200 bis 250° (wenn ich mich recht erinnere)
Wir haben eine Solaranlage um in der Übergangszeit und im Sommer auch ohne Holzofen Warmwasser bzw. Heizung zu haben. Im Sommer funktioniert es zu gut in der Übergangszeit mäßig und im Winter gar nicht.
Wir wollen noch etwas nachbessern, aber um im Winter noch was von der Heizungsunterstützung zu haben muss man schon sehr viel Fläche haben und am besten auch Röhrenkollektoren verwenden (Meine persönliche Meinung)
Gruß
Spider
meiner meinung muss die leistung für dieses gebäude leicht ausreichen . ich beheize bei mir eine 150qm wohnung eine 240qm wohnung und eine50 qm wohnung mit einem 38 kw holzkessel der bringt so viel das er alles heizt und zusätzlich noch den 1000 und 2200l puffer füllt bei -10 grad heize ich in der früh und abends ein 2x sind völlig ausreichend .im normalfall heizt die heizung in den puffer und von dort weg werden die heizkörper versorgt . mit 23 kw leistung musste so ein 900l puffer eigentlich schnell voll sein . habt ihr keine elektonisch geregelte kesselrücklaufanhebung die lässt das wasser so lange beim ofen bis die eingestellte gradzahl erreicht ist erst dann wird das wasser zum puffer geschickt .
Leider sind ja keine weiteren Daten mehr gekommen.
23 kW wollen erst einmal erbracht werden (entsprechende Holzmenge im Ofen). Wenn das dann einige Stunden läuft, sollte (funktionierende Hydraulik, Pumpe, Umschaltventil vorausgesetzt) ein großer Speicher auch irgendwann nach und nach warm werden.
Im kalten Zustand kann dies, bei gleichzeitiger Wärmeentnahme im Haus natürlich schon sehr lange dauern, aber in Frühjahr und Herbst nicht und wenn der Speicher erst mal warm ist, geht das Nachheizen auch schneller.
Außerdem müsste, wenn keine Wärmeabnahme erfolgt, die thermische Ablaufsicherung des Holz-Zentralofens irgendwann auslösen. Da es unmöglich ist, dass erzeugte Wärme irgendwo verschwindet, gehe ich davon aus, dass nicht ausreichend befeuert wird.
Ansonsten sollte man aber eigentlich immer eine funktionierende Holz-Warmwasserbereitung im Sommerhalbjahr über eine thermische Solaranlage realisieren, um eine unnötige Erwärmung des Hauses zu vermeiden. Aufgrund des Pufferspeichers und der aktuellen Förderung, die nur für heizungsunterstützende Systeme gilt, wäre eine vergrößerte Variante sicherlich eine gute Ergänzung. Das evtl, vorhandene Problem sollte aber vorher gelöst sein!
Mehr zur Kombination Kaminofen/Solarwärme unter
http://www.oeko-energie.de/produkte/oeko-heiztechnik/index.php#04a20899fd0fbf814
Hallo Claudia,
Eine normale solarthermische Anlage wird Dir nicht viel helfen, da diese im Winter so gut wie keine Leistung bringt. Dazu benötigs Du schon eine Konzentratoranlage die das Sonnenlicht bündelt und auf ein Absorberrohr lenkt.Änlich wie bei einem Parabolrinnenkraftwerk, nur das der Reflektor fest montiert ist und nicht nachgeführt werden muss.Damit erreichst Du Vorlauftemperaturen von bis zu 200°c. Mit einer entsprechend großen Anlage ( 7-10 m²) kann man dann locker mal so 500l erwärmen ( wohl gemerkt im Winter).Wenn Du dann noch einen Verdampfer zwischen schaltest, kannst du gleichzeitig noch Strom erzeugen.
Grüße
suny
Das ist doch etwas über - bzw. untertrieben.
Natürlich wissen wir alle, dass im Winter die Sonnenstrahlung schwächer und vor allem seltener ist. Von KEINE Leistung zu sprechen, ist aber falsch - zumal es um den Gewinn von Energie in Form von kWh geht und nicht hohen Temperaturen von 200°C.
Vor allem darf man auch nie das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag (Kosten, wie auch Material) außer Acht lassen! Die erwähnte Technik ist für den normalen, privaten Bereich ungeeignet.
Sehr viele Häuser an guten passenden, verschattungsfreien Standorten haben auch an vielen Wintertagen eine gute nutzbare Solarstrahlung, die in effektiven, "normalen" Solaranlagen den Heizkessel stark entlastet oder sogar ersetzt -vor allem in den Bergen, z.T. aber auch auf den Inseln oder anderen sonnen verwöhnten Orten.
An unserer Zweigstelle heizen wir, sobald die Sonne über den verschattenden Berg kommt, ausschließlich mit der Sonne, bzw. unserer mittelgroßen 10 qm-Anlage, trotz Außentemperaturen um 0°. Nur an trüben Tagen (Dezember/Januar) muss der Kaminofen ein bisschen laufen.
Vieleicht ist KEINE Leistung etwas übertrieben,geringe Leistung ist vieleicht besser.Mit Leistungen von 400-500kwh/m² im Jahr bei " normalen" Solaranlagen, die zumeist im Sommerhalbjahr erziehlt werden, ist hier keinem geholfen.Es ging um Heizungsunterstützung und die braucht man im Winterhalbjahr.Bei dem von mir erwähnten Solarkonzentrator wird eine Leistung von etwa 700 kwh/m² im Jahr erreicht und dieses zu ca. 50% im Winterhalbjahr. Der Reflektor ist so ausgerichtet das er bei einem Einstrahlungswinkel von etwa 20° die höchste Leistung erzielt.Bei einer Reflektorgröße von 1000mm konzentriert sich das Sonnenlicht um den Faktor 80. Diese Anlagengröße ist ideal für den privaten Haushalt, da man sie selbst unterm Dach montieren kann.Der Einstrahlungsschacht wird dann mit Glas oder Plexiglas abgedeckt.
Zusätzlich kann man einen Verdampfer zwischen schalten, der im Sommerhalbjahr die überschüssige Energie in Strom umwandelt. Dieser Verdampfer ist in etwa so groß wie ein Kühlschrank,also auch nicht zu groß für den privaten Haushalt.
Ich meine mehr Leistung ist immer noch besser als wenig.
grüße
suny
Hersteller, Modell, Preis, Link?
Plexiglas....
Warum haben die das nicht in der Antarktis genommen?
http://www.antarcticstation.org/station/zero_emission/
Plexiglas hat ein Transmissionsgrad von 90%,ist bruchsicher, und kostengünstig, !
ich werde natürlich keine geschäftliche Empfehlung abgeben, aber wer sich für diese Technologie
interessiert hier eine E-Mailadresse: new-solar-project@freenet.de .
suny
Ja dann ist das natürlich etwas ganz anderes.
Wir sprechen eigentlich von langjährig hunderttausendfach erprobter und bewiesener Technik, die bezahlbar, langlebig und somit im Idealfall auch wirtschaftlich ist. Man muss das Rad nicht immer wieder neu erfinden, außer wenn man neu am Markt ist und sonst keine Berücksichtigung findet...
Und persönlich habe ich, in 14 aktiven Jahren, bisher alle so geheimnisvollen "Wunder-Dinger" weder selbst getestet noch bei Kunden ausprobieren lassen. Dafür ist die Zeit und das Geld meist zu schade. Bisher hat aber auch jedes dieser Dinger nach ein bis drei Jahren den Markt wieder verlassen - egal ob Solarkugel, Pellets-BHKW, die Sonnemaschine, u.s.w. Die Hersteller fanden kurzzeitig gutgläubige finanzstarke Abnehmer und nicht wenig später sich in der Versenkung oder gar Insolvenz wieder.
Die Angaben zu Plexiglas sind richtig - wenn gerade erst ausgepackt. Nach einem Jahr sieht das schon ganz anders aus. Auch dies wurde immer wieder probiert und ist auch immer wieder gescheitert.