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Ratlosigkeit nach zwei Vergleichsangeboten

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(@dodo911)
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Themenstarter
 

Ich bin auf dieses Forum gestoßen, nachdem ich mir für mein Haus zwei Angebote für Solarthermie mit Heizungsunterstützung eingeholt habe und die Angebote sich grundsätzlich unterscheiden. Ich hoffe, ihr könnt mir hier ein wenig in meinen Überlegungen helfen.

Objektdaten:

- EFH
- 273qm DIN Wfl
- 454 Wohn-Nutzfläche
- zwei Heizkreise (FBH und Heizkörper)
- Raumhöhe ca. 2,7m
- großes Treppenhaus mit Galerie
- errechneter Wärmebedarf 104kWh/qm/Jahr
- 4 Personen
- Wasserverbrauch normal
- Warmwasserbedarf durchgehend von 5 Uhr morgens bis ca. 18 Uhr abends
- Eine Etage mit ca. 120qm kann komplett durch einen Holzgrundofen nicht wasserführend) beheizt werden
- Flachdach mit Südausrichtung
- Standort Niederbayern
- bestehende Heizung: Niedertemperatur Viessmann Ölheizung (kein Brennwert)
- Jahresheizölverbrauch (geschätzt) 3500 Liter
- aktueller Warmwasserspeicher 200L

Ziel: Warmwasserbedarf decken und Heizungsunterstützung für die Übergangszeit erhalten

Angebot 1:

Citrin Solar SKS-2 825l R Kombispeicher
14qm (7x) Citrin Solar CS100 Flachkollektor
Mischer, Regelung, etc.

Angebot 2:

Solvis Max-Futur 456l Pufferspeicher
1x Solvis F-802 8,4qm Flachkollektor
Mischer, Regelung, etc.

Beide Angebote behaupten von sich, ca. 25% Heizkosten Einsparung bringen zu können, evtl. sogar 30%.
Angebot 2 setzt dies aber angeblich mit deutlich weniger Kollektorfläche und einem entsprechend deutlich kleinerem Pufferspeicher um als Angebot 1. Natürlich ist auch das zweite Angebot erheblich billiger.
Ich bin erstaunt, dass derart satrk unterschiedliche Anlagengrößen angesetzt werden.
Wie bewertet ihr denn diese Anlagenplanung? Finanziell sind beide Angebote möglich und somit ist der Preisunterschied nachrangig. Ich möchte nur nicht evtl. das günstigere System nehmen und anschließend keinen Unterschied merken.

Ich bin um jeden Rat dankbar.


 
Veröffentlicht : 16/02/2011 6:06 p.m.
(@spider1234)
Beiträge: 9
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Hallo,

ich würde mich aufgrund der größeren Fläche für die Citrin Anlage entscheiden.
die 8,4qm der Solvis scheinen mir für Heizungsunterstützung zu wenig. (jedenfalls, wenn man 25-30% einsparen möchte).

Um in der Übergangszeit die Heizung zu unterstützen sollten die Kollektoren in einem Winkel von ca 50° aufgestellt werden.
Bei kalten Außentemperaturen haben Röhrenkollektoren systembedingt jedoch Vorteile, da diese besser isoliert sind.


 
Veröffentlicht : 17/02/2011 6:25 p.m.
(@schumes)
Beiträge: 142
Estimable Member
 

heizungsunterstützung unter 10qm kann man vergessen. citrin solar hat ein gutes preis leistungsverhältnis. ich würde auf alle fälle angebot 1 nehmen.


 
Veröffentlicht : 17/02/2011 9:07 p.m.
(@dodo911)
Beiträge: 5
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Themenstarter
 

Ok, danke Schimmel für diese Einschätzung. Ich dachte auch, dass Angebot 2 wohl etwas zu sehr auf "wir sind günstig" gemacht ist, als auf den eigentlichen Bedarf


 
Veröffentlicht : 17/02/2011 9:15 p.m.
(@solarier)
Beiträge: 265
Reputable Member
 

Solvis ist in der Regel eher ein Produkt von Fachleuten. Wenn diese eine kleinere Anlage angeboten haben, dann haben sie u.U. entsprechende Vorgaben erhalten.

Eine größere Anlage (qm und liter sind KEINE solare Leistungseinheit) muss nicht unbedingt mehr Ersparnis bringen. Deren Höhe wird eigentlich durch eine Simulation und nicht die bloße Aussage belegt. Die 25 - 30% werden aber nur erreicht, wenn das Haus auch im Sommer Beheizung benötigt. Sollte dies der Fall sein, ist Dämmung die bessere Lösung.

Wenn man allerdings auf dem Flachdach die Kollektoren verschattungsfrei auf 185° Süd drehen und steil (60°!) aufstellen darf, kann man ruhig "ein bisschen mehr drauf legen" = mehr Ertrag im Winter.

Grundsätzlich bedarf es aber für die sinnvolle Dimensionierung einiger Angaben mehr, zumal "normaler Wasserverbrauch" keine vergleichbare Aussage ist.

Beim Vergleich sollte nicht nur Größe und Preis im Vordergrund stehen, sondern viel mehr die solare Kompetenz des Anbieters. Pauschale Äusserungen wie "heizungsunterstützung unter 10qm kann man vergessen" wären kein Indiz dafür...

Einige Hinweise dazu findet man z.B. hier


 
Veröffentlicht : 25/02/2011 11:09 a.m.
(@dodo911)
Beiträge: 5
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Themenstarter
 

Danke, ich habe viel mit dem Programm getsolar gewerkelt inzwischen und da kommt mit meinen Daten bzw. für meinen Anwendungsbereich heraus, dass für >20% Deckungsgrad inkl. Heizung übers Jahr etwa 58-60° steil bei 185° Süd mit 20qm Kollektorfläche notwending sind.
Dadurch komme ich aber in einen Anlagenpreis, der sich für mich nicht mehr sinnvoll darstellt. Ich wollte das ja nicht nur für das grüne Gewissen, sondern auch für eine gewisse Einsparung, die sich wenigstens auf die Laufzeit der Anlage gesehen rechnen sollte.
Angebot 1 kommt auf etwa 10% Jahresdeckung und Angebot 2 auf nur etwa 4%. Immer dabei betrachtet, dass ich ja auch Heizungsunterstützung haben möchte.
Daher muss ich wohl erst einmal von diesem Projekt Abstand nehmen.


 
Veröffentlicht : 25/02/2011 11:50 a.m.
(@solarier)
Beiträge: 265
Reputable Member
 

Das Ergebnis hängt immer von der Richigtkeit der Daten und auch vom Programm ab. Das Genante gibt es in der kostenlosen und in der professionellen Variante.

Eine kleine Anlage würde man natürlich nicht auf 60° stellen, denn sie soll ja auf alle Fälle die Übergangszeit abdecken. Dann wird sie schon eher über 10% liegen.

Wie bereits mitgeteilt, ist Kollektorfläche nicht gleich Kollektorfläche. Wenn tatsächlich 450 qm beheizt werden sollen, sind 20 qm sicherlich nicht zuviel und 20% Ersparnis von 3500 l auch eine ganze Menge! Mit einer solchen Anlagengröße erreichen wir manchmal auch 50% Gesamt-Deckungsgrad - in kleinen, gut gedämmten Häusern!

Die Wirtschaftlichkeit steht und fällt mit den Kosten und diese steigen durch den Montageaufwand. Wenn man sich an einen Selbstbau wagt, der gerade beim Flachdach einfacher ist, geht es "nur noch" um die förderfähigen Kosten, die dann am Ende unter 10.000 Euro liegen können. Bei weiter steigenden Energiepreisen kann eine Amortisation selbst hier durchaus im 10-Jahres-Bereich liegen (man spart ja nicht nur Öl). Der Heizkessel amortisiert sich dagegen NIE. Solarthermische Anlagen werden im Gegensatz zu Solarstrom immer teurer - wegen der steigenden Rohstoffpreise...

Hinweise zum Selbstbau findet man z.B. hier
und zur Wirtschaftlichkeit hier


 
Veröffentlicht : 25/02/2011 1:59 p.m.
(@dodo911)
Beiträge: 5
Active Member
Themenstarter
 

Förderfähig ist bei mir leider nichts, da mein Haus zu "neu" ist. Somit muss ich 100% der Kosten selbst tragen, was die Rentabilität wieder ganz anders aussehen lässt.
Danke für die Links. Die werde ich mir auf jeden Fall noch näher ansehen.
Die steigenden Energiepreise kann man zwar ins Feld führen, aber letztenendes kann ich für 20000Euro auch bei steigenden Energiepreisen sehr lange heizen.


 
Veröffentlicht : 25/02/2011 2:12 p.m.
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