Hallo zusammen,
ich plane eine Installation einer solarthermischen Anlage mit Heizungsunterstützung. Momentan heize ich mit Öl und brauche
46,258m³ Warmwasser und 12769kWh laut Wärmemengenzähler für die Heizung. Wenn ich nun rechne, dass das Warmwasser um 50°C
erwärme, dann komme ich auf eine Energie von 46258kg * 4,19kJ/(K*kg)*50K = 9691051J = 2692kWh. Wenn ich nun das Öl mit 1l = 10kWh
bewerte komme ich in Summe auf (269l + 1277l) 1546l. Tatsächlich habe ich 2450l Heizöl verbraucht. Somit komme ich auf einen Wirkungsgrad von
1546/2450 = 63%. Natürlich verliere ich durch meinen Brenner ca. 10% an Energie und habe Leitungsverluste usw. Weiterhin fällt auf, falls ich mich nachts die
Hände wasche, dass das Wasser kalt ist - trotz 390l Speicher (wobei nur der obere Bereich das Warmwasser führt). Trotzdem ist
dies für mich ein Zeichen für hohe Verluste im Warmwasserbereich. Bei Nebenkostenabrechnungen wird mit 12,5l/m³ für die
Warmwassererzeugung gerechnet. Falls ich so rechne komme ich auf einen Wirkungsgrad von ca. 68% für die Heizung.(1277l/(2450l - 12,5*46,258))
Hat schon mal jemand aus dem Forum den Wirkungsgrad seiner Anlage nachgerechnet?
Nun möchte ich mir eine solarthermische Anlage kaufen, mit der ich ca. 65-75% Warmwassererwärmung und ca. 20-25% für die Heizung
einsparen möchte (also ca. 900 l Heizöl).
Hierbei werde ich eine Anlage mit ca. 16m² Kollektorfläche kaufen und mit einen Speicher von ca. 1000 l ausstatten.
Für die Kollektoren ist hier wohl der Wirkungsgradverlauf entscheident, der von der Temperaturdifferenz zwischen Außentemperatur und Kollektortempertur
abhängt, z.B.:
http://www.solarbayer.de/index_de.php?path=solarpakete
Hier habe ich Verläufe anderer Hersteller gefunden, die im ähnlichen Bereich liegen, oder kennt einer bessere als den, der gezeigten Premium Serie?
Ich denke, dass man v.a. auf die Speichertechnik achten sollte (oder wie wird das im Forum gesehen?).
Hierbei ist für mich entscheidet, ob ich nun meinen bisherigen Warmwasserspeicher (an dem bereits ein zusätzlicher Anschluss für
Solar vorgesehen ist) behalten soll und einen "einfachen / also billigen" Pufferspeicher mit 1000l anschließen soll, oder doch auf einen Kombispeicher
umstellen soll. Was sind nun die Vor- und Nachteile?
Falls ich meinen Speicher behalte, denke ich dass ich min. eine zusätzliche Pumpe (also elektr. Energie) brauche. Weiterhin fällt mir schon auf,
dass ich nachts evtl. kein heißes Wasser habe.
Falls ich nun einen Kombispeicher verwende - habe ich dann weniger Verluste?
Auf was sollte noch geachtet werden? Es gibt Speicher mit Warmwasserspeicheranteil, aber auch welche, die anscheinend komplett getrennt über
Wärmetauscher Frischwasser erwärmen - was sollte verwendet werden?
Dann gibt es Anbieter, die einer sog. Konvektionsbremse anbieten, welche verhindern soll, dass Warmwasser mit kaltem Wasser im Rohr in Verbindung steht (System "Convectrol").
Bringt das etwas? Ich habe von einen Hersteller erfahren, dass man bei dem 1000 l Pufferspeicher mit ca. 3,8kWh / 24h (bei 50°C Puffertemp.) rechnen muss. (also c.a. 3,3°C
würde dieser an Temp. verlieren - verglichen mit meinen Warmwasserspeicher hervorragend). Trotzdem wird es wohl dann Sinn machen, den alten Speicher - trotz Solarvorbereitung rauszuschmeißen
und durch einen Kombispeicher zu ersetzen, oder?
wir habe sehr kalkhaltiges Wasser. Gibt es Erfahrungen mit Kombispeichern, nicht dass die Spiralen im laufe der Zeit verkalken (Stichwort: Wärmeübertragung)?
Ich habe in meinem Haus eine Wohnung vermietet. Bisher konnte ich direkt den Ölverbrauch abrechnen. In Zukunft müßte ich Warmwasser und Wärme verkaufen. Gibt es da Erfahrungen
wie ich dies korrekt abrechnen könnte?
Ggf. werde ich zukünftig eine Scheitholzheizung zur Unterstützung einbauen. Z.B. im Januar brauche ich (laut Wärmemengenzähler)
im Schnitt 70kWh / Tag für Heizung. Hinzukommen ca. 140l Warmwasser. Der Scheitholzofen den ich mir angeschaut habe, bringt ca. 140kWh thermische Energie.
Um diese Energie zu speichern, könnte ich 2400l (Temperaturdelta von 50K) auf 85°C aufheizen und auf 35°C herunterfahren, was für die Vorlauftemperatur für meine
Fußbodenheizung noch ausreichen würde. Die Idee wäre 2000l Puffer zu installieren und z.B. abends, wenn ich von der Arbeit heim komme -ggf. nach 20:00 Uhr, anzuheizen.
Ich habe für meine Solaranlage eine nahezu ideale Südausrichtung, aber aufgrund eines mittigen Giebels habe ich morgens auf der "rechten" Seite und abends auf der "linken" Seite Sonne
(wenn ich von vorne auf das Haus drauf schaue). Ich denke es macht Sinn die Kollektoren auf die linke Seite (also Sonne mittags bis abends) zu installieren. Dann habe ich - früh noch einen heißen
Speicher und nachmittags arbeiten die Kollektoren mit dem besten Wirkungsgrad (Ich denke: niedrigeres Temperaturniveau im Speicher, somit geringere Kollektortemp. und somit besserer Wirkungsgrad).
Ebenso hat man früh eher noch Nebel / Dunst als am Nachmittag - oder gibt es Gründe die Kollektoren lieber mit der Ostsonne bescheinen zu lassen (ggf. im Sommer Vorteile, wenn ich nicht mit Öl/Holz das Warmwasser erwärmen will
und mich morgens dusche - aber im Sommer sind die Puffer wohl eh voll)
Wie wären diese Puffer auszuführen - Kombination aus normalen Pufferspeicher und Kombispeicher möglich? Hinweis: In meinen Keller passen aufgrund der Türbreite nur 1000l Speicher.
Vielleicht fallen ein Paar Leuten zu o.g. Punkten ein Paar Antworten ein.
Viele Grüße
Stefan
Hallo,
Ich kann mir Vorstellen warum auf diese ansage niemand geantwortet hat.
Gut gemeinter Ratschlag: Nicht zu viel lesen und selber rechnen/machen/tun sondern such dir nen richtig guten heizungsbauer und am besten noch nen energieberater wenn du dem heizungsmensch nicht traust.
Der kann dir sagen was geht, was man dazu braucht und ob es überhaupt sinn macht.
Hallo
Ich gebe mal folgendes zu bedenken:
Wenn man 900L Heizöl einspart, sind das bei einem Literpreis von 80 Cent=Euro 60,- im Monat.
Bei der geplanten Anlage gehe ich mal von einem Invest von Euro 15000,- aus.
Wenn man ein Darlehen/Guthaben von 15000,- mit nur 4% verzinst, komme ich bei einer Tilgung von 60,- auf eine Laufzeit von über 40 Jahren, bei 100,- auf ca. 17 Jahre.
Bei dieser Rechnung sind allerdings keine Energiepreiserhöhungen, aber auch keine Wartungs,-u. Reparaturkosten berücksichtigt.
In unserem 5Pers.Haushalt erwärmen wir 300L Brauchwasserspeicher z.Zt. noch mit Nachtstrom (Verbrauch ca. 4000 kw/std./Jahr) und das seit 25Jahren völlig störungsfrei. Die Gasheizung bleibt im Sommer aus.
Hallo:
Klar kostet engie sparen Geld.
Genau deshalb sind unsere nebenkosten so hoch und energie wird langsam knapp.
Auch wenn ich 40 jahre abbezahlen muss, irgendwann muss ich etwas tun.
Es geht also nicht immer nur darum wie ich geld sparen kann, einen goldesel hab ich in meinem gewerk leider noch nie vorgestellt bekommen. keine anlage rechnet sich unter 15 jahren (ausser kleine richtig gut gemachte luft-wp)
Greetz rumor
Hallo Rumor,
ich muss dir da absolut recht geben. Ich wundere mich auch immer über die Fragen, ob sich etwas lohnt. Naturlich muss man, bevor man eine neue Technik installiert darüber nachdenken. Und leider kann sich nicht jeder die hohen Investitionskosten leisten. Dennoch ist der Grund für die Nutzung umweltfreundlicherer und reversiebler Energien nicht alleine eine wirtschaftliche Frage. Es geht einfach darum, unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden. Es ist sowieso davon auszugehen, dass irgendwann auch die erneuerbaren Energien besteuert werden, wenn ihre Nutzung erstmal weit genug verbreitet ist und die Förderung beendet wird.
Trotzdem finde ich, dass bei diesen Wirtschaftlichkeitsberechnungen nicht so kurzfristig gerechnet werden darf. Ein Haus steht länger, als 20 oder auch als 40 Jahre. Dann freut sich halt die nächste Generation oder der Käufer, egal. Als Verkaufsargument wird jede ökologische Energieform genutzt werden können.
Gruß
Rike
Hallo
Dem Umweltaspekt stimme ich voll zu. Aber ich denke das die allermeisten Leute, die so eine Investition planen, sich auch einen Finanziellen Vorteil erhoffen.
Man kann auch nicht mit einer Amortisationsdauer von 40Jahren rechnen. Wenn ich mal optimistisch von 25Jahren ausgehe, muss ich min. 80Euro im Monat sparen. Zusatskosten wie Reparatur, Wartung (müssen die meisten vom teurem Fachmann machen lassen), Platzbedarf und Strom, sind noch nicht berücksichtigt.
Als Alternative könnte man auch Holz,- o. Pelletheizung in Erwägung ziehen, sind auch Klimaneutral.
Mit Pellet heizt man z.Zt zum halben Ölpreis
Gruss Klunsche
Ich werf jetzt einfach mal folgende rechnung in die runde:
natürlich alles ohne den wirkungsgrad zu berücksichtigen.
jemand braucht 3000 liter öl im jahr für heizung und warmwasser.
3000Liter öl = 30000kWh thermische energie.
Der liter öl kostet im moment etwas um 80 ct (noch)
3000 liter X 0,80€ = 2400€
Denkspiel Sole Wärmepumpe:
JAZ nehm ich 4, moderne anlagen sollten deutlich mehr leisten.
30000 kWh thermisch ergibt bei arbeitszahl 4 : 7500kWh elektrisch
Die kWh strom zum wp-tarif kostet maximal 15ct
7500 kWh X 0,15 = 1125
Denkspiel Pellets:
2 tonnen Pellets entsprechen etwa 1000 liter heizöl
3000liter = 6tonnen
Die tonne pellets kostet zwischen 155 und 180 €
6 X 180 € = 1080 €
So, und jetzt will ich mal die ca kosten aufzeigen:
Eine sole wp kostet ca 8000 €, bohrungen für 6 kW 6000€
Macht 14000€ !
Und da ist noch kein puffer dabei!
Eine pelletanlage mit Silo und Puffer kostet etwa 17000€
Und jetzt pack ich den dampfhammer aus:
Scheiss auf solare heizungsunterstützung. Warmwasser, von mir aus, aber das geld das eine anlage mit HZ-U mehr kostet steck ich in Photovoltaik oder ne kleine Windkraftanlage. Am besten mit ner wärmepumpe.
Oder was herrscht hier für eine meinung?
Sinnvoll ist es auch anstatt gleich alles zu erneuern und nicht richtig, erstmal unterstützend investieren, also z.B.:
Alte gasheizung, kessel mit 40 kW, wärmebedarf des hauses sagen wir 30 kW.
Erstmal dämmen, fenster lassen wir mal drin.
Jetzt ist meine überlegung: Photovoltaik aufs dach und ne luft-wp direkt ins heizsystem integrieren, also nur nen kleinen puffer verwenden. zum nachheizen wird weiter gas verwendet, aber mindestens 60% kann die wärmepumpe abdecken.
Bitte um meinungen !!!
Kritik ist natürlich wie immer auch willkommen 😉
gruss rumor
hallo Rumor,
es ist schon richtig, dass natürlich auch der wirtschaftliche Gedanke mitspielt, das sehe ich schon auch so, wie Klunsche. Was ich nicht mag, ist, wenn die Wirtschaftlichkeit der einzige bestimmende Gedanke ist und die Ökologie völlig nachrangig betrachtet wird.
Deshalb finde ich auch deine Vorschläge so gut. Denn du machst mal richtig schön deutlich, wie man auch so nach und nach mit nicht allzu hohem finanzellen Aufwand was tun kann. Vor allem könnte man theoretisch natürlich alles mögliche anfangen, aber es muss halt auch sinnvoll und dann auch wirtschaftlich sein.
Nur mit der Windkraftanlage hätte ich ein Problem. In einem normalen Wohngebiet wird man kein Windrad aufstellen können. Von daher ist die Technik doch etwas unrealistisch.
Wie ist es mit Wasser-Wasser-Geothermie? hast du dir darüber schon mal Gedanken gemacht?
Lg
Rike
Also die neuen windkrafträder sind ganz anders als die propeller die man von der autobahn sieht. Such ma bei google, da gibts sogar ganz schicke sachen.
Wasser-Wasser wärmepumpen haben ne super arbeitszahl und sind grundsätzlich echt gut, ABER das wasser ist ein problem. je mach leistung brauch ich 2-6m³ die stunde, bitte nach möglichkeit gefiltert (ausser euer brunnenwasser ist extrem gut)
Das iss schwer machbar.nicht das wasser hoch zu fördern ist das problem, das wasser muss in nem schluckbrunnen auch wieder versickern, und die förderpumpe wird nicht in die arbeitszahl mit reingerechnet, deshalb sind die zahlen so hoch.
Sinn machts wenn jemand an nem see lebt oder so.
gruss rumor
Hallo
Ich denke bei Geothermie o. Windkraft sollte der Standort berüchsichtigt werden.
Ich weis nicht welche Fläche Rumor beheizt, aber 3000l Heizöl/Jahr und ein Kessel mit 40 Kw, erscheinen mir nicht mehr zeitgemäß. Hier währe sicher erstmal eine Investition in die Wärmedämmung u. Heizanlage sinnvoll. Wobei ich bei der Frage nach der richtigen Heizanlage auch keine eindeutige Meinung habe. Ich würde im Moment zu Pellets tendieren.
Noch eine Anmerkung
Ich habe vor 10 Jahren für meine Niedertemperaturheizung von Vissmann incl. Heizkörper u. allem Zubehör ca. 12000.-DM bezahlt.
Daführ bekommt man heute gerade noch eine kleine Solaranlage nur für WW. Ich finde die Preise überzogen.
Gruß Klunsche
Hallo Klunsche,
du darfst aber bei den Preisvergleichen von den DM-Zeiten zum Euro nicht vergessen, dass 1 Euro heutzutage fast so ist, wie früher eine DM. Kleine Solaranlagen zur Warmwasser-Erwärmung gibt es schon für 2 000 bis 4 000 Euro, je nachdem, ob man sie selbst installieren kann oder einen Fachmann benötigt. Für 12 000 Euro bekommst du schon einiges mehr. Außerdem muss man ja auch berücksichtigen, dass man die Umwelt schont und zudem beim Energieverbrauch noch was einspart.
Aber ich weiß im Moment auch nicht so recht, welches System wirklich gut ist. Erdwärme ist ja eigentlich die unabhängigste Methode, wenn es denn gut läuft. Hat jemand von euch Erfahrungen mit Erdkollektoren?
LG
Ralle
@ klunsche:
Meine zahlen sind nicht ganz aus der luft gegriffen, ich kenne sie aus meiner täglichen praxis. Überall stehen anlagen die älter als 20 jahre sind, und wärmedämmung ist für viele, gerade ältere besitzer noch ein fremdwort.
Natürlich hasst du recht: Erst den Wärmeverlust reduzieren, also dämmen, fenster, dach und vielleicht ne lüftungsanlage
DANN ne neue heizung.
Leider bleibt dann meistens kaum noch geld für ne gescheite anlage.
Deshalb mein beispiel um zu zeigen das nach einer guten dämmung keine neue anlage her muss, teilmodernisieren geht auch.
Und für 12k € bau ich dir noch nen puffer und ne heizungsunterstützung ein !
@ Ralle:
Ich glaub ich mach mal nen thread die Tage und erklär welche arten es gibt und wie sie funzen, sonst krieg ich noch wunde finger.