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Größe des Pufferspeichers?

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(@dr-eck)
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Hallo Zusammen,

ich hätte eine Frage zu einer Heizungsunterstützenden Solaranlage.

Kurze Beschreibung der Situation:
Meine Eltern haben neu gebaut und ich werde mein Elternhaus (Baujahr 79/80) übernehmen. Zentralheizung (Öl) mit 20kW Leistung, zu beheizende Fläche ca. 220m² mittels Fußbodenheizung. Jährlicher Verbrauch der Öl-Heizung (je nach Winterstärke) zwischen 3000 und 3800 Litern. Habe mich bereits dazu entschlossen auf Gas umzusteigen und eine neue Gasheizung mit Brennwerttechnik installieren zu lassen. Außerdem soll eine heizungsunterstützende Solaranlage installiert werden (also sowohl Heizungs- als auch Brauchwasser).
Im neuen Haus haben meine Eltern genau so ein Modell bereits installiert (Gas-Brennwert, 12,5m²-Flachkollektoren, 750l-Tank). Als vor ein paar Wochen so wunderschönes Wetter war, ist die Gasheizung dort nicht ein einziges mal angesprungen, die zu beheizende Fläche liegt bei maximal knapp 200m² und das Haus ist ziemlich gut gedämmt.

Jetzt zu meiner Frage:
Habe nun vom gleichen Heizungsbauer (meine Eltern waren sehr zufrieden) ein Angebot, mit gleichen Komponenten für „mein“ Haus vorliegen. Anders als meine Eltern, rechne ich aber bereits mit 4 Personen, die versorgt werden wollen (man weiß ja nie 😉 ). Da im Moment auch die Sache mit der Photovoltaik ein wenig „kompliziert“ wird, überlege ich, ob ich nicht lieber mehr Solarthermie aufs Dachen machen soll, mit einem größeren Pufferspeicher und größerer Kollektorfläche. Vielleicht hat ja jemand einen guten Tipp oder eigene Erfahrungswerte, die mir weiterhelfen könnten.

Ach ja, die Dachausrichtung meines Hauses ist Süd-West bei 35°-Dachneigung, meine Eltern haben Süd bei glaube ich 30°.

Gruß Daniel


 
Veröffentlicht : 04/04/2012 9:14 p.m.
(@oekofan)
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Moin Daniel,

kurz vorweg:

....Im neuen Haus haben meine Eltern genau so ein Modell bereits installiert

Wirklich genau das gleiche Modell (mit gleicher Leistung)?? Das würde mich sehr wundern, da die beiden Häuser sicherlich eine deutlich unterschiedliche HL = Heizlast haben müssten...

Zum eigentlichen Thema:

... ob ich nicht lieber mehr Solarthermie aufs Dachen machen soll, mit einem größeren Pufferspeicher und größerer Kollektorfläche...... die Dachausrichtung meines Hauses ist Süd-West bei 35°-Dachneigung,....

Du könntest es noch besser machen:
Beheizte Fläche / 10 = ca. Kollektorfläche (brutto), also ca. >= 20m²,
Puffer-Volumen = ca. 100Ltr. pro m² Kolli-Fläche, also ≈ 2.000 Ltr.,
Der wichtigste Punkt ist jedoch: Die Dachneigung ist für optimale HU = HeizungsUnterstützung kontraproduktiv; sie sollte etwa gleich dem Breitengrad des Wohnorts entsprechen (in D etwa 50° bis 55°). Damit erhältst Du gerade in der Ü-Zeit (Herbst u. Frühling) eine quasi senkrechte Einstrahlung auf den Kollies, also maximale Ernte und im Hochsommer eine etwas reduzierte Ausbeute, sodass Stillstände und die Folgen davon weitgehend vermieden werden.
Ich würde -wenn es irgendwie machbar ist- die Kollies aufständern. Im Extremfall (bei größerer S-Abweichung könnte das z.B. so aussehen, MUSS aber nicht 😉

Übrigens: Solar-Kollektoren müssen nicht unbedingt auf dem Dach wohnen; manchmal gibt es auch noch andere Möglichkeiten wie Fassade, Garage, Carport, Freiaufstellung im Garten wie hier (z.B. Begrenzung der Terasse, ...

... Da im Moment auch die Sache mit der Photovoltaik ein wenig „kompliziert“ wird, ...

Du spielst sicherlich auf die Änderungen im EEG an...
Wenn das Vorhaben einer PV-Anlage irgendwie im Hinterkopf bleiben sollte, kann ich nur empfehlen, den sonnigsten Platz auf dem Dach für eine spätere PV freizuhalten. PV braucht nun mal direkte Sonnenstrahlung, um optimal zu arbeiten.
Sonst ärgerst Du Dich später zu sehr...

Wie sieht es eigentlich mit dem Dämm-Zustand der Hütte aus? Gibt es vielleicht noch Möglichkeiten, mit wenig Aufwand den E-Hunger zu reduzieren (3.500 Ltr. HEL sind typisch für das Baujahr, aber eben nicht gerade wenig?


 
Veröffentlicht : 04/04/2012 10:12 p.m.
(@dr-eck)
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Hallo ÖkoFAN,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Sorry, dass ich erst jetzt antworte.

Ob die Heizung bei meinen Eltern (neu) nun die exakt gleiche ist, wie die, die ich im Angebot habe kann ich ehrlich gesagt garnicht sagen, da es sich bei dem Angebot auch in erster Linie um ein Angebot für einen Richtpreis handelt... frei nach dem Motto, wo die (Preis)Reise hin geht ;).

Im Moment sind ja im Angebot 12,5m² für 750l Tankinhalt vorhanden also schon ein deutliches Stückchen mehr als der eine m² für 100l.
Die von dir angesprochenen 2000l für einen möglichen Pufferspeicher waren auch so ein wenig die Größenordnung, an die ich auch schonmal gedacht hatte. Mein Dach ist eigentlich groß genug, um sowohl Solarthermie als auch Photovoltaik zu beherrbergen und davon dann auch eine ordentliche Menge. Letztenendes wird es wohl eine Preisfrage sein oder?

Dämmungstechnisch haben wir auch das eine oder andere vor. Wie ja im ersten Post geschrieben, ist das Haus von 79/80 und es ist noch der erst Satz Fenster drin und auch noch das erste Dach. Obwohl beides eigentlich noch in Ordnung ist und von der baulichen Substanz keine Neuerung notwendig währe, soll beides erneuert werden, da nun die Gelegenheit günstig ist und die Energiepreise ja nicht gerade nach unten gehen. Zu diesem Zweck haben wir auch einen Energieberater eingeschaltet, das Ergebnis der Bestandsaufnahme kommt am Mittwoch.

Nochmal zurück zum Pufferspeicher. Macht es Sinn evlt. einen zweiten Pufferspeicher einzubauen, um die Liter-Zahl zu erhöhen und auch die Panelengröße und zunächst einen Tank zu erhitzen, sodass bei schlechtem Wetter eine besser Ausnutzung möglich wäre? Bei gutem Wetter könnte der zweite Tank dann ja noch zusätzlich erwärmt werden. Gibt es sowas bzw. macht das Sinn?

Die Photovoltaikanlage habe ich nicht aus den Augen verloren aber die Entscheidung, ob es eine geben wird mal auf die zweite Jahreshälfte verschoben, wenn sich die Panelenpreise auf die Zuschüsse angepasst haben, falls das passiert.

Schöne Grüße und schöne Ostern.


 
Veröffentlicht : 07/04/2012 4:44 p.m.
(@oekofan)
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1. ... Sorry, dass ich erst jetzt antworte....

2. ...da es sich bei dem Angebot auch in erster Linie um ein Angebot für einen Richtpreis handelt...

3. ...Im Moment sind ja im Angebot 12,5m² für 750l Tankinhalt vorhanden also schon ein deutliches Stückchen mehr als der eine m² für 100l.
Die von dir angesprochenen 2000l für einen möglichen Pufferspeicher waren auch so ein wenig die Größenordnung, an die ich auch schonmal gedacht hatte.

4. ...Mein Dach ist eigentlich groß genug, um sowohl Solarthermie als auch Photovoltaik zu beherrbergen und davon dann auch eine ordentliche Menge....

5. ..Dämmungstechnisch haben wir auch das eine oder andere vor. .....Zu diesem Zweck haben wir auch einen Energieberater eingeschaltet, das Ergebnis der Bestandsaufnahme kommt am Mittwoch.

6. ... Macht es Sinn evlt. einen zweiten Pufferspeicher einzubauen, um die Liter-Zahl zu erhöhen und auch die Panelengröße und zunächst einen Tank zu erhitzen, sodass bei schlechtem Wetter eine besser Ausnutzung möglich wäre? Bei gutem Wetter könnte der zweite Tank dann ja noch zusätzlich erwärmt werden. Gibt es sowas bzw. macht das Sinn?

7. ...Die Photovoltaikanlage habe ich nicht aus den Augen verloren aber die Entscheidung, ob es eine geben wird mal auf die zweite Jahreshälfte verschoben, wenn sich die Panelenpreise auf die Zuschüsse angepasst haben, falls das passiert.

1. Macht überhaupt nichts, bin ich inzwischen hier gewohnt... 😀

2. Was wurde denn genau angeboten, Hersteller, Typ, Leistung des Gerätes? Enthält das Angebot einen Hydraulik-Abgleich des/der Heizkreise(s)? Wenn N, unbedingt nachfordern!

3. + 6. Mit 50Ltr/m² könnte man bei SW-Ausrichtung gerade noch leben; etwas mehr wäre natürlich schöner.
Weitere Erkenntnnisse sollten sich aus einer Simulationsrechnung ergeben, für die es gute Programme gibt (10 Minuten-Sache, kann richtig Geld sparen Vermeiden von Fehldimensionierung).

Schau Dir bitte mal in meinem zweiten Link (Westendorfer) die Hydraulik unter "Livedaten" an. Wolfgang hat das genau so gemacht, nämlich zwei PS = Pufferspeicher in Reihe geschaltet, die je nach Ertragssituation jeweils geladen werden.
Ich halte diese Hydraulik für sehr sinnvoll; eine der schönsten und auch effektivsten Anlagen, die ich so im WWW kenne. Wenn nicht sofort realisierbar, kann man diesen 2. PS auch nachträglich dazusetzen.

4. Selbst wenn das Dach "unendlich viel" Platz bietet: PV braucht immer direkte Strahlung, ST = SolarThermie kann auch mal mit diffuser Strahlung/Teilverschattung (z.B. durch Dachgauben) leben. Bitte berücksichtigen.

5. Die Bestandsaufnahme und daraus resultierenden Empfehlungen werden wohl eine hoffentlich gute Grundlage für die weitere Vorgehensweise ergeben. Bitte berichte mal..
Optimal wäre zunächst eine thermische "Sanierung" und erst danach die Anlagentechnik, denn dann wird der zukünftige WE = WärmeErzeuger in seiner Leistung a) möglichst passend gewählt (nicht überdimensionert), b) kostet dadurch etwas weniger, c) läuft nachher im Betrieb wirtschaftlicher.
Könne wir später noch drüber sprechen...

7. Das ist eine Katze, die sich in den Schwanz beißt...
Der Markt reagiert immer mit etwas Verzögerung auf die politischen Vorgaben (Vergütungsanpassungen). Den besten Zeitpunkt (für günstigsten Preis im Verhältnis zur EEG-Vergütung) kann ich Dir auch nicht nennen, auch wenn ich ziemlich nahe an der Quelle sitze. Durchrechnen lassen oder selbst rechnen.
Empfehlung: die Realisierung/Auftragserteilung) möglichst nicht kurz vor einem nächsten Vergütungssprung sondern mit gutem Abstand davor...

Erst einmal Schöne Feiertage...


 
Veröffentlicht : 07/04/2012 5:41 p.m.
(@dr-eck)
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2. Angeboten wurde eine Gas-Brennwert-Heizung von Brötje (Typ WGB 20 E, auf Seite 10, link: http://pdf.broetje.de/Pr-WGB_mit_WGB-S_0112.pdf ) außerdem Solarpanele (Typ FK26 K) und Speicher (Typ SPZ 800) auf Seite 14+15, link: http://pdf.broetje.de/PR-Solar_0111.pdf

Hydraulikabgleich finde ich im Angebot gerade nicht, aber bei der Position der Heizung sind noch einige Abkürzungen, die ich bisher nicht richtig deuten kann.

3. Ich hab auch schon nach der Möglichkeit einer solchen Rechnung gesucht, wo kann ich das denn machen? Gibt es für sowas Online-Rechner oder muss ich damit zu einem Spezialisten?
Brauche doch hierfür sicher auch einiges an Eingangsdaten, die mir das Energiegutachten doch wohl erst liefern wird oder?

6. Die Anlage ist ja wirklich beeindruckend und ich könnte mir sowas auch durchaus vorstellen. Klingt für mich nicht schlecht, gerade, weil man den zweiten Speicher nachträglich dazubauen könnte.

4. Das habe ich schon berücksichtigt 😉

5.Wir werden Heizungsanlage und Sanierung in einem machen, da das Haus für einen gewissen Zeitraum leer stehen wird und somit die Gelegenheit für „schmutzige“ Umbauten günstig ist.
Morgen ist ja dann der große Tag, ich werde dann mal davon berichten. Im Grunde steht und fällt ja dann auch alles mit der Heizungsauslegung, also deren Leistung.

7. Wie schon gesagt… das wird sich wohl noch etwas hinziehen.


 
Veröffentlicht : 10/04/2012 1:44 p.m.
(@oekofan)
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Moin,

zu 2.
Ich möchte nicht einen bestimmten Hersteller "madig" machen. Es scheint so, als wenn sich der HB eben sehr auf Brötje versteift hat. Hat er überhaupt noch andere Hersteller, die er verbaut?
Prinzipiell sollte der Auserwählte natürlich seine Produkte gut kennen und sich mit ihnen auch auskennen...
Allerdings kommt unter technischen Gesichtspunkten manchmal auch an Grenzen, die es evtl. zu überschreiten gilt.

Wesentlich bei der Wahl des WE = WärmeErzeugers ist die richtige Diemensionierung, also dass das Gerät in seiner NENNleistung möglichst exakt zum Haus bzw. dessen Max. HL = Heizlast passt.
Zweiter Punkt für wirtschaftliche Betriebsweise ist eine möglichst tiefe Min.-Leistung (Modulation).

In Eurem Fall, wenn gleichzeitg noch andere Unbauten/Sanierungen durchgeführt werden, wird wohl eine Berechnung der HL fpr den endgültigen Zustand des Hauses erforderlich werden. Kostet vielleicht ein paar Hunderter, die sind jedoch gut angelegt, wenn man nachher bei der Auswahl der passenden zu installierenden Technik genau dieses Geld möglicherweise einsparen kann.

HA = Hydraulischer Abgleich (korrekte Voreinstellung der Ventile im Heizkreis) ist ein absolutes MUSS für energiesparenden Betrieb.

zu 3.
Es gibt zwar im Netz solche SW, besser ist es für Laien jedoch, das von einem Solarfachunternehmen durchführen zu lassen.
Dazu sollten auch die o.g. HL bereits bekannt sein.

Zur ST allgemein:
Ich bin selbst eher VRK-Fan. (Vakuum-Röhren-Koll.).
Die vielen schönen Daten in dem Prospekt (Dein Link) sind leider sowas von nichtssagend... Um wirklich einen Kollektor -egal ob flach oder VRK- in seiner Leistungfähigkeit zu beurteilen, braucht man ganz andere Zahlen, als die von Brötje genannten (das hört sich bei denen total toll technisch an, nützt einem aber wirklich nichts.) 🙁

Speicher: In dem genannten ist mir einfach zuviel "Gedöns" drinnen. Schichtladeeinrichtungen usw. sind toller (zu bezahlender) Schnickschnack. Wasser von unterschiedlicher Temp. schichtet von ganz alleine (Physik). Die einzige Bedingung: Man muss ihm die Gelegenheit dazu geben.
Insofern ist weniger manchmal bedeutend mehr (KISS = Keep It Simple and Stupid).

Eine WW-Bereitung im Durchlaufverfahren ist z.B. genauso wirksam, ebenso "hygienisch" und auch leistungsfähig. Ich würde diese einer FriWa FrischWasserStation immer vorziehen.

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht mehr Verwirrung angestiftet... Wenn offene Fragen sind, sprich mich gerne an.


 
Veröffentlicht : 11/04/2012 10:37 p.m.
(@oekofan)
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Ach, etwas vergessen: Die HL-Berechnung muss nach EN 12831 durchgeführt werden. Das muss nachher auch auf dem ausgehändigten Ergebnis draufstehen (nur wo Nutellea draufsteht, ist auch N. drin 😉 )


 
Veröffentlicht : 11/04/2012 10:42 p.m.
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