Hallo,
ich plane eine Solaranlage auf meinem Dach installieren zu lassen bin aber noch unsicher, ob es photovoltaik, solarthermie, oder beides sein soll. Entscheidendes Kriterium ist für mich die Wirtschaftlichkeit. Meine bisherige Recherche ergab, dass sich eine solarthermische Anlage wohl nicht in angemessener Zeit (~20 Jahre) amortisiert. Allerdings sprechen einige Punkte für die solarthermie, wie die vorhandene Pelletheizung mit entsprechendem (für den Anschluss einer Solarthermieanlage ausgelegten) Speicher. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir bei der Entscheidung etwas helfen könntet.
Gruß
Rainer
Relevante Daten:
Dachfläche: effektiv ~30qm, Ausrichtung: Süd-Ost, Neigungswinkel: 38°, Standort: Nähe Köln, Wohnfläche: 133qm, Gebäudebaujahr: 1972, Dämmung: 100mm Polystyrol, Bewohner: 2 (aktuell noch 3), Pelletheizung: ÖkoFEN Pellematic 12 - PBV 2000 Bj. 08, Verbrauch: ~3t/a, Speicher: hyGenio GK-HGR 600lt/WW 38lt Hygieneschichtspeicher (Solarvorbereitet)
Sicher wäre es ökologisch sinnvoll, den vorbereiteten Speicher der Pelletsanlage mit einer therm. Anlage zu nutzen. Oekonomisch musst Du beachten, dass eine Solaranlage das Anlaufen des Pelletskessels im Sommer vermindert/verhindert. Zu den Kilowattstunden die die Solaranlage erntet, musst Du den verhinderten Verlust der Pelletsanlage (auskuehlen nach dem Aufheizen des Speichers) zählen. Die Rechnung sieht dann anders aus.
Je nachdem die bestehende Anlage konzipiert ist, kann die Solaranlage auch die Heizung unterstützen. D.h. wenn Deine Hausheizung generell uber den Speicher läuft.
Gruss, sumo
Die solarthermische Anlage würde auch heizungsunterstützend arbeiten. Ich bin allerdings sehr unsicher, ob es auch unter diesen "günstigen" Bedingungen nicht ökonomisch sinnvoller wäre nur photovoltaik zu nutzen. Dein Ansatz, den potentiellen Ertrag bei der Bewertung des alternativen Systems zu beachten ist denke ich richtig. Allerdings müsste man doch dann auch bei der Solarthermieanlage den potentiellen photovoltaik Ertrag beachten?
Bei meinen Versuchen den Ertrag einer solarthermischen Anlage zu berechnen komme ich auf etwa 20% Heizkosteneinsparung, also etwa 150€ pro Jahr. Ich bin nicht sicher mit welchen Investitionssummen ich rechnen muss, aber eine Rentabilität in angemessener Zeit erscheint mir damit unwahrscheinlich.
Gruß und besten Dank
Rainer
Moin Rainer,
wenn Deine Anlagen-Hydraulik also mit HU =HeizungsUnterstützung arbeiten kann und die benötigte Systemtemp. in der Heizung nicht allzuhoch liegt, sollte eine Unterstützung durch ST = SolarThermie durchaus sinnvoll sein. Dafür gibt es Simulationsprogramme, die den Anteil gesparter E-Träger zur Beurteilung auswerfen.
Weiterer Punkt: Dein PE12 hätte dann im Sommer fast durchgehend PAUSE, wo er doch während der warmen Jahreszeit und in den Ü-Zeiten einen nicht so guten Nutzungsgrad aufweist.
Ich sehe die Wirtschaftlichkeit (ROI) etwas positiver als Du. Allerdings kenne ich die einzelnen Umstände natürlich nicht. Wie gesagt --> auf dem PC simulieren. Jeder gute Fachbetrieb kann das durchführen.
Natürlich ist die Nutzung von PV wirtschaftlich sicherlich interessant, weil es ja (noch) per EEG Geld gibt. Allerdings soo viel PV passt auf das Dach nicht drauf, etwa 3-4kWp. In diesem unteren Leistungs-Bereich sind die Investkosten bei PV relativ gesehen höher, da der Fixkostenanteil deutlich größer ist.
Wenn Du keinen Ärger mit Überhitzung und Frost im Winter haben möchtest, dann kann ich Dir nur die Drain-Back-Anlagen empfehlen, aber auch nur die Richtigen. Den ganzen Schnick-Schnack wie Ausdehnungsgefäße, Sicherheitsventile, komplizierte Steuerungen, Durchflussmengenregler oder Wärmeträgerflüssigkeiten, kannst Du vergessen. Bringt immer Leistung wenn Du sie brauchst und keine Luft in der Leitung. Kann man selber warten und und bringt mehr Leistung als die Druckanlagen von den üblichen "Marktführern" Die Firma AGRITEC aus Italien hat sehr gute und preisgünstige Anlagen http://www.italenergia.eu
Danke zunächst für eure Beiträge.
Hatte gehofft man könnte grob abschätzen was die sinnvollste Option im Bezug auf die Rentabilität ist. Da dies anscheinend nicht ohne weiteres möglich ist werde ich bei Fachhändlern Simulationen erbitten und hoffen, dass dabei kein Unsinn heraus kommt :).
Gruß
Rainer
Da bist Du aber sehr optimistisch. Lass Dir mal 5 Rentablitätsrechnungen von unterschiedlichen Fachhändlern machen. Danach weißt Du garnichts mehr.