Hallo,
wir bewohnen mit sechs Personen (in Zukunft 4-5) ein massives Zweifamilienhaus (Baujahr 1974, 200 m² Wohnfläche ohne dem ausgebauten aber unbewohnten Keller, Klinkerwände, Heizkörper erneuert und 3-Fach-Verglasung, 22 cm Dachdämmung und neue Ziegel, Südausrichtung des Dachs und ein Neigungswinkel von ca. 45°). Die Öl-Heizung von 1992 kommt langsam in die Jahre, so dass wir uns nach Alternativen umsehen müssen. Die Heizleistung liegt bei 20 kW und der Jahresverbrauch bei etwa 2000 l (zumindest vor der Dachsanierung aus diesem Jahr).
- Wegen unseren Vorlauftemperaturen von bis zu 60°C fällt unsere Wahl auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe wie z.B. die Stiebel Eltron WPL 18 oder 23 E, die das selbst bei -20°C noch schaffen (Heizleistung z.B. 15,73 kW, Leistungszahl je nach Ausführung 3,2 bis 4,6). Im Inet findet man diese im Bereich von 7.000,- bis 9.000,-€.
- Die PV-Anlage ist ein Komplettset mit 64 Modulen von Luxor (12,48 kWp) und einem Aurora Trio PVI-12.5-TL-OUTD Wechselrichter für Insgesamt 14.672,- €, wobei wir durch Einzelbestellung der Komponenten wohl auch auf unter 13.000,- € kommen würden.
Alternativ wären auch noch Module von Lightway kostengünstig. Da muss ich mich noch genauer informieren und würde mich über Erfahrungswerte/Empfehlungen freuen.
- Dazu noch den Stromspeicher von BAE Sundepot ( 48 V DC, 420 Ah, 20,16 kWh) für 5.900,- € und den Batteriemanager SMA Sunny Island 6.0H für ca. 3.000,-€. Ist ein Batteriemanager überhaupt in jedem Fall erforderlich bzw. gibt es noch eine günstigere Variante/Alternative?Zu dem Thema möchte ich mich nach den Feiertagen noch an die Hersteller wenden.
Lithium-Ionen Akkumulatoren sind aktuell einfach noch zu teuer, aber damit soll nachgerüstet werden, wenn der BAE-Akku irgendwann den Geist aufgeben sollte.
Ich habe mit 20,16 kWh die größte Akku-Variante gewählt, damit die Wintermonate überbrückt werden können (20 kWh ist die grobe Differenz aus den 60 kWh täglicher Gesamtverbrauch und ca. 40 kWh durch die PV-Anlage durchschnittlich täglich übers Jahr erzeugten Strom). Ist eventuell eine kleinere Akku-Variante besser?
Unser Stromverbrauch liegt aktuell bei 7000-8000 kWh (ca. 20 kWh pro Tag). Die Luft-Wasser-Wärmepumpe würde ich mit ca. 10.000 kWh schätzen (spezielle WP-Stromtarife liegen bei 18,5 Cent pro kWh), wobei in den Wintermonaten vermutlich eher 40 kWh pro Tag anfallen werden. Die Kraftwerke haben ihre Spitzenlast am Mittag, so dass wir mit dem Akku alles was wir nicht brauchen auch am Morgen, Abend oder in der Nacht einspeisen könnten, wenn die Sonne kaum bis gar nicht scheint. Mit 12,48 kWp können wir bis zu 13.000 kWh pro Jahr erreichen, müssten also deutlich weniger Strom beziehen. Dazu sollen die Module bei -40 bis +85°C arbeiten und auch nach 25 Jahren noch garantiert über 80% vom anfänglichen Wirkungsgrad erreichen.
Neben einem KfW-Förderkredit wird ein Tilgungszuschuss von bis zu 600/660€ pro kWp der PV-Anlage gewährt, wenn diese mit einem Stromspeicher kombiniert wird. Ausserdem entfällt die Umsatzsteuer, wenn wir den Strom teilweise einspeisen und als Unternehmen auftreten. Die oben aufgeführten Beträge sind natürlich alle Brutto und mir ist bewusst, dass da noch einiges an Material und Zubehör fehlt. Dann gibt es noch einen Förderbetrag von 1.300,- bis 1.600,- € für die Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Der Aufbau der Anlage sollte kein Problem werden, da sowohl Dachdecker als auch Heizungsbauer im engen Freundeskreis vorhanden sind. Wir haben auch bei dem Dach, Bädern und Fenstern sehr viel selbst gemacht.
Da wir aktuell aber noch keine Probleme mit der Öl-Heizung haben, können wir natürlich auch noch einige Jahre warten. Bloß ändert das nichts an den bereits vor ein paar Jahren erneuerten Heizkörpern und hohen Vorlauftemperaturen, es würde nicht viel günstiger sein den Boden für eine Fußbodenheizung aufzureißen. Die nicht gerade dünnen Klinkerwände sollen auch so bleiben, 3-Fach-Verglasung und Dachdämmung sollte ausreichen.
Meine Frage ist jetzt: Habe ich etwas Gravierendes vergessen? Kann das Ganze so überhaupt funktionieren? Liege ich mit meinen Vorstellungen irgendwo total daneben?
Vielen Dank und schöne Feiertage.
Moin,
mal meine ersten Gedanken dazu:
1. ...- Wegen unseren Vorlauftemperaturen von bis zu 60°C fällt unsere Wahl auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe wie z.B. die Stiebel Eltron WPL 18 oder 23 E, die das selbst bei -20°C noch schaffen (Heizleistung z.B. 15,73 kW, Leistungszahl je nach Ausführung 3,2 bis 4,6)....
2. ....Ich habe mit 20,16 kWh die größte Akku-Variante gewählt, damit die Wintermonate überbrückt werden können (20 kWh ist die grobe Differenz aus den 60 kWh täglicher Gesamtverbrauch und ca. 40 kWh durch die PV-Anlage durchschnittlich täglich übers Jahr erzeugten Strom). Ist eventuell eine kleinere Akku-Variante besser?
3. ...(spezielle WP-Stromtarife liegen bei 18,5 Cent pro kWh),...
4. ... Mit 12,48 kWp können wir bis zu 13.000 kWh pro Jahr erreichen,...
5. ... Dazu sollen die Module bei -40 bis +85°C arbeiten und auch nach 25 Jahren noch garantiert über 80% vom anfänglichen Wirkungsgrad erreichen.
6. ... Bloß ändert das nichts an den ....erneuerten Heizkörpern und hohen Vorlauftemperaturen, ...
1. ...schaffen beide NICHT: Siehe typische Leistungs-Diagramme Stiebel.
--> Die COPs liegen @ -20°C für beide Typen bei ca. 1,6. Abtauen ist da noch nicht berücksichtigt.
--> Die Leistung der 18er ist dann auf ca. 8kW, die der 23er auf gut 10kW geschrumpft.
---> Genau DANN, nämlich bei -20°C draußen brauchst Du die Leistung!!! in der Hütte, deren Heizlast wahrscheinlich deutlich höher liegt.
Du kannst ja mal versuchen, Deine genannten Zahlen als schriftliche Zusage vom Installateur oder Hersteller zu bekommen... 😉 Ich behaupte schon jetzt, es wird Dir niemand garantieren.
2. Die Akku-Kap. liegt m.E. an der unteren Grenze, um eine sinnvolle Zyklenzahl (bei moderater DOD von 50%) zu erreichen. In Pb-Technologie darf man den Akku nicht niedriger als 50% entladen, sonst geht es erheblich auf die Lebensdauer.
Die 40kWh/d im Durchschnitt sind wirklich wörtlich zu nehmen. Es wird etliche Tage im Kernwinter geben, wo garnichts läuft. Von Nov. bis Jan. liegen diese Durchschnttswerte nicht einmal bei der Hälfte, nämlich ca. zwischen 15 und 20 kWh/d. reicht u.U. nicht einmal, um den Akku vollzuladen.
Genau deswegen schicken "anständige" Backup-Systeme z.B. im Dez. und Jan. den Akku in den Winterschlaf und führen nur gelegentlich eine Erhaltungs- bzw. Wartungsladung durch.
Ich kenne zwar das SMA-System nicht näher, jedoch: Einen Batterie-Management MUSS zwingend vorhanden sein, egal, welcher Hersteller draufsteht.
3. Wenn Du diesen WP-Tarif bereits schriftlich in der Tasche hast (für wie lange?), sei glücklich.
Landauf landab werden gerade die WP-Sondertarife aufgekündigt.
4. Kommt auf die Lage und Verschattungsfreuheit an.
5. 80% nach 25 Jahren ist keine Kunst, gewährt fast jeder Hersteller heute. In der Regel werden sie auch deutlich besser liegen (wenn keine Produktionsfehler vorliegen)...
6. Hohe VL-T. sind der Knackpunkt bzw. das NoGo oder KO-Kriterium für eine L-WP.
Siehst Du eine Möglichkeit, wenigstens auf Sole umzuplanen?
Solch hohe Temp. sind eigentlich Spezialgebiet für andere Arten der Wärmeerzeugung, die bei diesen Verhältnissen sogar deutlich weniger Brennstoffkosten (als 11,5Ct/kWh) verursachen, nämlich eher ca. die Hälfte.
Stiebel Eltron preist hier die genannten Wärmepumpen aber mit einer Vorlauftemperatur von 60°C, auch bei -20°C, an: http://www.stiebel-eltron.de/erneuerbare-energien/produkte/waermepumpe/luft-wasser-waermepumpe/wpl-13-23-e/
Leider habe ich ähnliches schon erwartet. Was siehst du denn als Alternative? Pellets verursachen nicht wenig Arbeit und die Preisentwicklung ist nicht vorhersehbar, auch neuere Öl- und Gasheizungen führen zu keinen deutlichen Ersparnissen (sehe ich bei meinen Nachbarn und Freunden) und die von mir favorisierte Erdwärmepumpe macht leider nicht die Vorlauftemperaturen von bis zu 60°C mit. Fußbodenheizung ist nach dem bereits vor ein paar Jahren im ganzen Haus neue Heizkörper angeschafft wurden keine Option.
Mit Sonde meinst du Brunnen? Müsste ich mich erkundigen, ob das hier möglich ist. Ein Nachbar zwei Straßen weiter hat eine Erdwärmepumpe, obwohl wir relativ nah an einem Wasserschutzgebiet wohnen. Ist eine Sonde denn überhaupt empfehlenswert bei so hohen Vorlauftemperaturen?
Den WP-Stromtarif habe ich heute über Verivox gefunden.
Welchen Akku würdest du empfehlen? Die Lithium-Ionen Akkus liegen in einer deutlich anderen Preisklasse (5,5 kWh 9000€, 11 kWh 24000€), da schaffe ich mir in derselben Zeit lieber vier 20 kWh Pb-Akkus an bzw. beim nächsten mal einen bezahlbaren Lithium-Ionen-Akku. In dem genannten Shop konnte ich bloß keinen größeren Pb-Akku finden und so viele Anbieter scheint es bisher nicht zu geben.
Den Batterie-Manager kann auf 50% DOD eingestellt werden, wobei das BAE Sundepot scheinbar auch mehr verträgt: S.2 http://www.enaero.de/pdf/SUNDEPOT_Datenblatt_de_2013.02.pdf
Die Lage ist ziemlich zentral in Deutschland, das Dach verfügt über eine Südausrichtung (45°) und nichts wirft Schatten darauf, außer die Wolken 🙂
Natürlich, selbstverständlich bringen die Maschinen bei -20°C AT ihre VL-T. von 60°C.
Aber mehr steht da auch nicht. 😡 (...das nennt man Werbung und hört sich alles immer geil an...)
Es steht jedoch dort nicht, welche Leistung sie dann max. liefern und wie abgrundschlecht der COP aussieht.
DIESE Infos gehen erst als typische (nicht garantierte) Werte aus dem Datenblatt (s. Seite 31, 32) hervor.
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Ich hatte SOLE gemeint/gesagt, nicht Sonde. Quelle kann man auch als Flächen- oder Graben-Kollektor bauen, also nicht unbedingt Sonde. Hängt ein wenig von den Bodenverhältnissen ab.
Eine W/W-Maschine ist natürlich auch Option, die es zu prüfen gilt.
Jedenfalls läuft das alles grundsätzlich besser (@ -20°C) als eine L-Maschine. Habe allerdings keine Infos, welche S/W- oder W/W-Pumpe Dir die 60°C problemlos bereitstellt.
Ich vertrete (eher) die Pellets-Fraktion. 😉
Mit einem Pelletskessel alles EASY. Die Preisentwicklung bei Pellets ist absolut genauso leicht vorherzusehen wie bei anderen E-Trägern auch: Man braucht nur Prophet sein.... *LOL*
Langfristig werden ALLE steigen. Momentan liegen Pellets bei knapp 6Ct./kWh je nach Region.
Einziges Manko: Die Investition ist eben relativ höher.
Ambesten mal eine Gesamtkostenrechnung über mindestens 15-20 Jahre mit möglichst realistischen Preissteigerungen aufstellen. Da kann man am besten beurteilen, was über die Jahre gesehen am sinnvollsten ist.
Pellets verursachen keine Arbeit. Je nach Größe des Brennstofflagers (im Optimum) einmal im Jahr Brennstoff bestellen und einmal den Wartungs-Service. Ansonsten 5-10 Male/a den Aschebehälter leeren. Guuut, ist ein klein wenig mehr als bei ÖL.... *FG*
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Pb-Akkus: z.B. Hoppecke OPzV. Sehr ordentliche Teile. Die vertreibt mein Arbeitgeber zusammen mit dem PowerRouter.
Ich würde derzeit vom Preis her (und wegen der noch laufenden Entwicklung) auch auf PB setzen und später umsteigen auf andere Technologie.
Kapazität: ungefähr ca. 2 x kWp-Leistung, aber nur als Hausnummer gedacht. Da gibt es Simul.-Prg. für, mit denen das besser auszuloten ist.
Zum Strombezug/Tarif: Auch Dein örtlich zuständiger VNB (VerteilNetzBetreiber) hat da evtl. noch ein kleines Wörtchen mitzureden. U.U. lässt er den Betrieb der WP über den normalen Hausnetzanschluss nicht zu bzw. verlangt eine Last-Abwurfschaltung, sprich, die WP würde evtl. (für kurze Zeit am Tag) auf AUS ferngesteuert.
Sollte man alles vorher mal nachfragen, bevor das Erwachen kommt.