20 Jahre EEG. und d...
 
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20 Jahre EEG. und dann ?

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(@oliver)
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Hallo,
kürzlich las ich in der Zeitschrift Photon einen Artikel über das Ende des Erneuerbare-Energie-Gesetz. Ganz schlau bin ich aber nicht geworden. Grundsätzlich ist nach 20 Jahren + dem Jahr des Anschlußes der PV-Anlage Schluß mit der Gesetzlichen Einspeisevergütung. Dennoch ist der Stromanbieter verpflichtet den Strom der PV-Anlage abzunehmen. Aber zu welchem Preis ?
Bei mir ist es so, das ich keinen Vertrag mit meinen Energieversorger unterschrieben habe. Eine Anwältin hat nach Prüfung dringendst davon abgeraten...aber das ist ein anderes Thema. Damit will ich nur die Haltung meines Energieversorgers gegenüber Photovoltaikanlagen verdeutlichen...

Wer weiß genau was nach 20 Jahren passiert ?
Vielleicht auf selbstversorgung umstellen ?
Bin auf eure Resonanz gespannt.
Gruß
Oliver


 
Veröffentlicht : 23/09/2008 1:09 p.m.
(@gustel)
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Hallo Oliver,

ich denke mal, dass es in 20 Jahren keine neue Regelung zur Einspeisevergütung geben wird, weil dann der Zweck der Aktion erfüllt ist, wenn nämlich genügend Solaranlagen und Photovoltaikanlagen und andere Energiegewinnungen aus reversiblen Ressourcen installiert sind. Du wirst dich dann wohl selbst mit deinem Energieversorger auseinander setzen müssen. Die sind sich sicherlich alle einig und werden dann nur noch geringe Einspeisevergütungen zahlen.

Auf Selbstversorgung zu setzen, halte ich für problematisch, weil du mit deiner Anlage keine Leistungsspitzen abdecken kannst, vor allem dann nicht, wenn die Sonne nicht scheint, nämlich nachts. Wär ja schlecht, wenn dann plötzlich der Kühlschrank ausgeht, weil kein Strom mehr von der Anlage kommt.

Vielleicht hat man dann zwei Stromkreisläufe, wer weiß.

LG
Gustel


 
Veröffentlicht : 24/09/2008 12:23 a.m.
(@oliver)
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Hallo Gustel,

Sicherlich wird es keine Neuauflage der Einspeisevergütung geben.
Falls sich durch die Autoindustrie aber bei den Speichermöglichkeiten für Strom in den nächsten 10 Jahren mal was tut, besteht eventuell doch die Möglichkeit der Selbstversorgung, eine entsprechend große Anlage vorausgesetzt.
Die technik bietet heutzutage ja immer Sparsamere Geräte an.

Möglicherweise wird aber auch die Strompreisentwicklung in den nächsten Jahren so rapide steigen, das zur Einspeisevergütung ohnehin kein so großer Unterschied besteht.( Falls die Energieversorger den Strom dann zu den gleichen Konditionen kaufen, wie sie verkaufen)

Gruß
Oliver


 
Veröffentlicht : 24/09/2008 12:36 p.m.
(@joerg109)
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....der Hinweis auf die Autoindustrie ist an dieser Stelle wichtig: Bis in 20 Jahren wird das Elektroauto Standard sein. Da bietet sich natürlich an, dass Du Dein Elektroauto samt Wechselakku als Pufferspeicher Deines heimischen PV-Kraftwerk verwendest und Dich damit unabhängig von der Einspeisevergütung machst. Es gibt ausserdem einige weitere Aspekte, die eine PV-Anlage über den Förderzeitraum hinaus auch ökonomisch lohnenswert machen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der steuerrechtliche Gedanke einer Gewinnerzielungsabsicht, den erfolgreich ggüber dem Finanzamt darzustellen einige Stromanbieter (EWS Schönau) durch den sogenannten Solarcent unterstützen.


 
Veröffentlicht : 15/11/2008 12:48 p.m.
(@rumor)
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Ich glaub ihr seht das alles etwas zu sehr aufs geld bezogen. Sehts mal so: weniger kraftwerke und dafür mehr sogenannte dezentrale versorgung ! Und unser stromnetz kann einiges selbst puffern, sonst wären unsere spannungsspitzen kaum zu überbrücken. Ich hab mich sehr eingehend mit verschiedenen fachleuten unterhalten, und alle sind der meinung das in 20 jahren es in etwa so sein wird das man strom ins netz einspeist und die gleiche menge kostenlos zapfen darf. Wahrscheinlich wird aber eine nutzungsgebür fürs stromnetz erhoben werden, mit sicherheit über 2 ct pro kWh. Wenn ich mal nen artikel find stell ichs rein.


 
Veröffentlicht : 15/11/2008 6:44 p.m.
(@joerg109)
Beiträge: 7
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Lieber rumor,
im Prinzip hast Du völlig Recht. Viele Handlungsweisen wirken erst durch einen Masseneffekt spürbar positiv und es ist eine Christenpflicht, so zu handeln, dass es gut ist, wenn alle so handeln. Dennoch muß ich aufs Geld schauen, um mit den verfügbaren Mitteln den optimalen Effekt zu erzielen. Ich hab mich bei diesem Forum registriert, weil ich eine Bruchbude BJ 1958 gekauft habe und im kommenden Jahr von > 300 kWh/m2a auf Nullenergie sanieren werde und dafür den optimalen Weg suche. Um dies zu erreichen, muß ich mein Budget optimal einsetzen.


 
Veröffentlicht : 15/11/2008 7:22 p.m.
(@rumor)
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Da hasste aber einiges vor ! Biste ganz sicher das nullenergie überhaupt machbar ist? in unseren breitengraden spricht man da eher von plus-energiehäusern die mehr produzieren als sie verbrauchen, aber klassisches nullenergie scheitert doch bereits an unseren klimatischen bedingungen.

Wenn du so heftig sanieren willst musst du natürlich aufs geld achten, wobei dir sehr viele leute sagen werden das abreissen und neubauen wahrscheinlich die bessere wahl ist 🙂 Und mit sicherheit günstiger.

Hasste dir denn schon gedanken gemacht wie du das erreichen willst? PV ist ja fast pflicht, allein wegen der RLT anlage. Hasste auch schonmal geguckt obs überhaupt von der bauphysik machbar ist.


 
Veröffentlicht : 16/11/2008 12:59 p.m.
(@oliver)
Beiträge: 45
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Hallo,
zum Thema Geld: Alle Vorreiter, die Solarengie oder Photovoltaik auf Dach gebastelt haben, haben bestimmt nicht zuerst an den Finanziellen Nutzen gedacht. Auch mein Elektroauto, welches ich allerdings wieder verkauft habe, (alle 6000 Km neue Akkus für ca 550 Euro ist wirklich nichts für die Umwelt) habe ich im guten Glauben gehabt, etwas für die Umwelt und den Geldbeutel zu tun.
Ok. Heute ist die Akkutechnick weiter, kürzlich sah ich einen Go-one, ein Velobike (eine Art Kabinenroller oder eher Geschlossenes Fahrrad ) das 45 kmh schnell ist und eine Reichweite von ca. 50 Km haben soll. (wird leider ohne Strassenzulasung verkauft)
Was mich erstaunt hat :Der Akku war so groß wie eine Stange Zigaretten...
Ich will zwar Äpfel nicht mit Birnen vergleichen aber mein City-el hatte noch richtige Klötze von Batterien...(ok. das eine Vehikel wiegt auch nur um die 30 Kg, der City el einiges mehr, ich glaub so um die 300 Kg....)
Was ich damit aber sagen will: Wenn alle zuerst an den Finanziellen Nutzen denken, wirds nichts mit Umweltschutz, mann muß auch mal was Riskieren...
gruß
Oliver


 
Veröffentlicht : 16/11/2008 2:35 p.m.
(@joerg109)
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Rumor,
mit Nullenergie meine ich ein Passivhaus, das durch Thermosolar und PV ungefähr so viel produziert, wie die Bewohner an Primärenergie verbrauchen. Also eher "energieneutral" bzw. CO2-neutral, da wir das Stromnetz als Speicher verwenden.
Natürlich muß man sich gut überlegen, ob Abriß oder Renovierung, sollte allerdings auch dabei die CO2-Gesamtbilanz nicht ganz aus den Augen verlieren. In unserem Fall haben wir uns dazu entschlossen, einen Teil (die Südhälfte) entlang der einzigen tragenden Innenmauer abzureißen und durch einen etwas größeren Holz-Leichtbau zu ersetzen. Die Nordhälfte mit der ganzen Erschließung wird entkernt und dann auf PH-Niveau gebracht. Klar, es lassen sich dort nicht alle Wärmebrücken komplett ausräumen, aber wir kommen dennoch gut unter die geforderten 15 kWh/m2a. Die perfekte Südausrichtung ohne Verschattung, eine kompakte Gebäudeform, die freie Auswahl bei Dachform und sonstiger Gestaltung, sowie genug Platz, um den "Altbauteil" mit 35cm WLG 032 zu dämmen, kommen uns da entgegen.
Ich finde es zudem sehr interessant, eine Sanierung an der Grenze des energetisch sinnvoll machbaren durchzuführen, überdies mitten in einer Stadt (Wiesbaden).


 
Veröffentlicht : 16/11/2008 6:41 p.m.
(@rumor)
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Na, da hasste ja richtig was vor... aber wenns so geht wie du sagst kann ich mir sehr gut vorstellen das die sanierung sogar günstiger ist als n neubau, derade in der innenstadt, wie du sagst.

Habt ihr euch schon gedanken über die heiztechnik gemacht? Nur solar geht halt leider nicht, bzw nur sehr sehr selten. Was für ne rlt-anlage habt ihr vorgesehen? zentral oder dezentral oder vielleicht aufgeteilt? Reine lüftung oder vollklimatisiert?

Da fällt mir nochwas ein: was für glas kommt an die südseite?


 
Veröffentlicht : 16/11/2008 9:09 p.m.
(@joerg109)
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Unter anderem wegen meiner Suche nach einer Antwort auf diese Frage bin ich in diesem Forum 😉
Nach dem Umbau wird das Haus ca. 320 qm haben, verteilt auf 2 Vollgeschosse und ein Staffelgeschoß. Anfänglich werden wir die beiden Vollgeschosse als eine Wohnung nutzen und das DG vermieten. Später mal, wenn die Kids aus dem Haus sind, reicht uns dann sicher auch ein Geschoß.
Das Haus wird nach Süden fast komplett verglast sein, natürlich mit entsprechender Verschattungsmöglichkeit. Hinsichtlich der zu erwartenden Heizlast, mehr als 10 W/qm werden es wohl kaum werden, reicht es grundsätzlich aus, wenn wir die Zuluft der Belüftungsanlage anwärmen. Den Aufwand eines Kamins würden wir gerne einsparen, d.h. es kommt eigentlich nur eine WP in Betracht, in Verbindung mit einer thermischen Solaranlage, die die Heizung unterstützt.
- Lohnt sich eine Bohrung zur Nutzung von Geothermie bei der eher geringen Heizlast? An unserem Standort wäre eine JAZ=5 machbar.
- Wie sollte der Wasserspeicher dimensioniert werden?
- Falls Geothermische WP: sollen wir eine Fußbodenheizung verlegen, die man im Sommer auch zum Kühlen nehmen kann?


 
Veröffentlicht : 17/11/2008 12:35 a.m.
(@rumor)
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Wenn Ne raumlüftung mit Heizregister reinkommt und so ein geringer wärmebedarf da ist kommste um ne fb-hz nicht drum rum. Ist sowieso stand der technik und lässt dir auch für die zukunft alle möglichkeiten offen, zum beispielwie du sagst zum kühlen oder für neue technologien.
Deine pufferspeichergröße hängt davon ab welche wp du nutzen willst. Prinzipiell ist ne luft-wp für solche häuser zu empfehlen, denn sie ist günstig. Hat aber schlechtere arbeitszahlen.

Ne geothermieanlage ist natürlich teurer, aber ne arbeitszahl von 5 spricht ja wohl für sich.

Ich würde beides mal anbieten lassen und dann gegenrechnen. Rechne dir mal die betriebskosten für 20 jahre aus, dabei kannste eigentlich das ergebnis grad verdoppeln, so wie im mom die strompreise klettern.

Ganz wichtiger tip für dich: Nächstes Jahr stellt WILO, einer der größten pumpenhersteller weltweit , ein ganz neues pumpensystem raus, speziell für kernsanierungen und niedrigenergiehäuser. Das system funktioniert dezentral.
Hab dazu nen sehr schönen artikel, schreib mir ne PM wennde ihn haben willst.


 
Veröffentlicht : 17/11/2008 3:59 p.m.
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