Hallo
Ich bin (hoffe ich jedenfalls)baldiger Besitzer einer Pellet-Zentralheizung.Leider habe ich mein jetziges Wissen nur aus Werbebroschüren der Hersteller und das was man so grob im Internet erfahren kann.In diesem Forum erhoffe ich mir von Leuten mit Erfahrung zum Thema Pelletkessel ,Pufferspeicher und was sonst noch so dazugehört meinen Wissensstand auf ein Niveau zu bringen um nicht vom nächsten Heizungsbauer über den Tisch gezogen zu werden.
Darum fange ich einfach mal an bei dem Gebäude welches beheizt werden soll.Das Haus hat 200qm Wohnfläche (beheitzt ca 150qm).Bisheriger Gasverbrauch ca 25000kw.Es ist vollgedämmt mit 80mm und die Fenster sind doppelverglast.Ein Heizungbauer bei dem ich vor 6 Monaten mal so leicht angefragt habe bot mir gleich einen 20kw Kessel an.Ich denke bei dem was ich so recherchiert habe ist ein 12-15kw Kessel mehr als ausreichend,dazu einen 600-800 Liter Pufferspeicher und für die Pellets ein Sacksilo mit (6-7 Tonnen).Liege ich mit meiner Einschätzung wenigsten schon mal auf dem richtigen Weg??
Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig helfen ,den bei einer Investition in der Größenordnung brauch man die.
Über negative Erfahrungen (Alarme,Störungen)bei bestimmten Anlagen und Herstellern würde ich auch gerne etwas Erfahren !
Moin,
ganz richtig von Dir erkannt: Kernthema ist die richtige Wahl/Festlegung der Kessel-Leistung.
Anhand des bisherigen Gas-Durchsatzes kann man auch schätzen, jedoch nur grob (in Deinem Fall etwa <= 10kW.
Die "fehlenden" 50m² werden NIE beheizt? Oder kann das auch einmal vorkommen? --> Dann muss man das berücksichtigen...
Man kann so etwas berechnen, wesentlich genauer ist eine Messung (und obendrein sogar noch billiger). Kostet nur ca. zwei, drei Stunden Zeit an einem ruhigen Wochenende.
Für die korrekte Leitungsbemessung empfiehlt sich eine sogenannte Auslastungs-Messung:
Mit der Auslastungs-Messung wird ermittelt, in wieweit der vorhandene WE = WärmeErzeuger überdimensioniert ist, welche Reserven er hat und wie hoch der tatsächliche praktische Wärmebedarf im Gebäude ist.
Hierzu müssen heizungstechnisch quasistationäre Zustände herrschen:
Außentemperatur relativ konstant, auf jeden Fall unter 10Grad Außentemperatur, besser unter Null Grad; alles so wie immer beheizt, Gebäude vollständig durchgeheizt; keine Lüftungs-Orgien; keine Heizkörper-Thermostatverstellungen; keine großen Fremdwäremeinflüsse wie Sonneneinstrahlung, Koch-Orgien, unübliche Personenansammlungen o.ä.; keine oder nur geringe Brauchwasserentnahme, damit der Kessel in der Messzeit nicht den Speicher nachheizen muß.
Daher am besten kurz vor Sonnenuntergang den Warmwasserspeicher nochmal auf 60Grad aufheizen danach den Regler praktisch auf null stellen, wenns geht auch die Zirkulation ausschalten.
Bei Gasheizung bitte den Gasdurchsatz pro Minute am Zähler erfassen.
Nach Sonnenuntergang dann bevorzugt stündlich Zählerstand, ggf Starts, Außentemperatur und Raumtemperaturen mitschreiben.
Bei Gasbrennern den Gasdurchsatz über den Messzeitraum ermitteln.
Die Soll-Auslastung wird anhand der gewünschten Raumtemperatur (20-21Grad) und der für den Ort festgelegten tiefsten Außentemperatur (-12,14,-16°C ---> Welche ist das bei Dir oder ungefährer Wohnort), die ja für die Anlagenauslegung maßgeblich sind, ermittelt.
Ich rechne immer mit 21°C Raum und -12°C Außen. Das sind 33K Differenz. Mittels einfacher Verhältnisgleichung oder Dreisatz kann man daher die Soll-Auslastung bei der gegebenen Außentemperatur ermitteln. Zum Beispiel hat bei 10°C außen und 21°C innen die Anlage 33% Soll-Auslastung. Habe ich nun eine Real-Auslastung von 20% ermittelt, so ist zu erkennen, daß die Anlage 65% überdimensioniert ist (33%:20%). Umgekehrt hat die Anlage Überreserven bis -34°C Außentemperatur.
Zur Toleranzminderung wird empfohlen eine zweite Messung bei deutlich anderer Außentemperatur zu machen um dies zu mitteln bzw die Streuung zu erkennen. Ist aber nicht absolut zwingend.
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Wenn da wirklich mehr als 12kW herauskommen sollte, .... 😯
Dementsprechend dürfte sich der Platzbedarf für Brennstoff ebenso reduzieren.
Sind noch andere Feinheiten zu berücksichtigen?
WW-Bereitung erfolgt jetzt/künftig wie ?
Heizkörper vorhanden oder teils Flächenheizung oder 100% Flächenheizung?
Brennstofflager in der Nähe des Kesselaufstellraums oder nicht?
Welche maximalen Vorlauf-Temp. konntest Du in der Vergangenheit im tiefsten Winter feststellen?
Ist ST = SolarThermie vorhanden oder geplant (auch in fernerer Zukunft)?
Sind aus Deiner Sicht irgendwelche regelungstechnische "Spezialitäten" zu lösen?
Das soll für's erste mal genügen...
Hallo
Ich danke dir erst mal für die schnelle Antwort.Das ist doch schon mal etwas womit ich arbeiten kann.
1. Zu deiner Frage der fehlenden" 50m² -- die bestehen nur aus Flur und Treppenhaus und werden definitiv nicht beheizt!
2. Warmwasser(160Liter) wird jetzt auch von der Gastherme ( Buderus/BJ 1987/17,4kw Nennleistung) bereitgestellt.Später soll natürlich der Pelletkessel dieses tun.
3. Im Haus sind nur ganz normale Heizkörper verbaut.(keine Fußbodenheizung oder Sonstiges)
4. SolarThermie ist nicht vorhanden und ist auch in Zukunft nicht geplant.
5. regelungstechnische "Spezialitäten"sehe ich aus meiner Sicht nicht.
6. Brennstofflager wird die Garage direkt "Mauer an Mauer"neben dem Heizungsraum.Es wäre also Schnecke oder Saugsystem möglich.
7. In den nächsten Tagen kommen auch ein paar Heizungsbauer diverser Firmen um sich mal ein Bild vor Ort zu machen .Ich sollte wohl auch mal eine Heizlastberechnung nach EN 12831 machen lassen ,um der Sache welche KW-Leistung ich wirklich brauche mal näher zu kommen (oder wie siehst du das ).
Sonnige Grüße zurück
Kai
Hallo Kai,
danke für die weiteren Infos.
Also braucht die nicht beheizte Fläche insofern nicht extra berücksichtigt werden. Es hätte nur sein können, dass es ein oder zwei brachliegende Räume sind, die evtl. später doch mal genutzt würden. Alles OK.
Ich würde an Deiner Stelle mal eine Auslastung messen, wenn Du die zwei, drei Stunden Zeit hast und diese schön dokumentieren.
Falls dazu noch Fragen auftauchen, einfach gerne melden.
Es ist meiner Erfahrung nach die genaueste Methode (wenn man gewissenhaft vorgeht); jede Rechnerei (auch EN 12831) beinhaltet so viele Unsicherheitsfaktoren, dass sie mit ziemlicher Sicherheit deutlich von der Realität abweicht. Und selbst die Fachleute, die damit arbeiten, haben Mühe, die ganzen Ergänzungen und nachträglichen Beiblätter alle wirklich zu berücksichtigen (auch in der da verwendeten Software).
Servus,
ich bin nun kein so Spezialist wie Ökofan, kann aber auf sechs erfolgreiche Jahre heizen mit einem Paradigma Pelletti 2 15kw zurückblicken.
Wir beheizen unser kpl. Haus mit Flächenheizungen. Keller Bodenheizung Vorlauf 23 Grad, ergibt eine Raumthemperatur zwischen 18 - 19 Grad, EG, OG und DG mit Wandheizung, Vorlaufthemperatur 30 Grad, ergibt eine Raumthemperatur von 21 - 22 Grad. Wohlgemerkt ist vom Keller bis unters Dach (außer den Schlaf- u. Badezimmern) alles offen.
Wenn mir der A.... kalt wird geh ich auch mit dem Vorlauf hoch.
Wir kommen auf ca. 360 qm oder ca. 1108 cbm beheizte Räumlichkeiten.
Haus, Erstbezug 2007. 30er Ytong, 60 mm Steinwolle und eine vorgehängte Boden-Deckelschalung.
Für WW nutzen wir lediglich einen 250 Liter Kessel. Solar hätte sich erst in über 30 Jahren gerechnet, deshalb haben wir darauf verzichtet.
Nun zu unserem Verbrauch. Auf diese Jahre gesehen liegen wir bei einem Verbrauch von im Schnitt 4,8 to pro Jahr. (Estrichprogramm im Winter gelaufen, Fasade erst seit 1,5 Jahren gedämmt). Verbrauch in den letzten 19 Monaten 10,02 to.
So dass wir künftig mit deutlich unter 4 to/Jahr rechnen können.
Im Schnitt haben wir für die Pelletts 207,90 Euro inkl. bezahlt. entsrpicht bei 4 to. ca. 832.- €.
Zum Vergleich: Pelletts heute 260.- € inkl. bei 4to. = 1.040.- Euro, Bioheizöl 2.000 Liter = 2.160.- Euro. Mehr brauch ich nicht rechnen.
Die Heizung und der Maulwurf arbeiten seit der Montage ohne Fehler. Natürlich stößt der Maulwurf wenn der Vorrat sich dem Ende neigt auf einen Fleck den er schon abgeräumt hat. Die Heizung arbeitet weiter, die Steuerung leuchtet und ich versetz ihn ein wenig. Ist doch kein Problem. Für solche die glauben im 2. Weltkrieg zu sein..... heut hab ich den kpl Kessel zum reinigen auseinander gehabt. Alles in allem mit anschließendem Heizraum reinigen "2 Stunden".
Allen Gegnern zum Trotz......... Pelletts, gerne immer wieder.
Gruß schweitzer
Muss mich korrigieren, habe ein Jahr unterschlagen. 31 Monate statt 19 Monate 😳
Hallo @ schweitzerpelletts
Ich danke dir für deine kleine Erläuterung, diese bestärkt mich noch mehr in meinem Vorhaben vom Gas auf Pellets umzusteigen.Hatte Gestern einen HB der die Kessel der Firma Rennergy anbot,wie sich nach kleiner Recherche im Internet herausstellte sind das im grunde Hargassner-Kessel.Und leicht zum Schmunzeln (ist natürlich kein echter Kriterienpunkt)aber ein pinker Kessel,na ich weiß nicht ob ich den jemand zeigen kann ohne selbst zu lachen.
Heute sollte ein HB vorbeikommen der ÖkoFen verbaut,den hat aber die Grippe erwischt und kommt erst in ein paar Tagen.
Noch etwas zum ersten HB(Rennergy).Er war äußerst interessiert an der Größe unserer Duschköpfe,er verkauft nur Anlagen mit Frischwassermodul.Hatte leicht das Gefühl das er Angst hatte das wenn einer Duscht und ein anderer sich die Hände wäscht,das das Frischwassermodul dann schon an seine Grenze kommt und es unter der Dusche kalt wird.Was sind die Vor und Nachteile eines Frischwassermoduls gegenüber eines Hygiene-Systemspeichers mit Edelstahl-Wellrohr (zb Dauerzapfleistung).Wenn ich eine Badewanne fülle soll das nicht ewig dauern.
Gruß Kai
Moin Kai (noch einer??),
Friwa sollten eine (Wärmetauscher-)Übertragungsleistung von etwa 60kW aufweisen. Das entspricht einer Zapfmenge von ca. 20 Ltr./Min., zum Duschen mit "normalem" Kopf vollkommen ausreichend.
Wieviel sogenannte Regenbrausen da an Wassermenge rauslassen, kann ich nicht beurteilen.
Normales Händewaschen dürfte nicht über 3Ltr./Min. benötigen, parallel zum Duschen prinzipiell kein Problem. Das kann der Installateur aber alles ausrechnen.
Schüttleistungen von Speichern mit Durchlaufverfahren (Beispiele) kann ich Dir in Kürze mal posten, habe ich momentan nicht zur Hand.
Was bei FriWas kritisch werden kann, ist die Durchmischung des Pufferspeichers durch zu goßen Volumenstrom. Kann durch viele technische Einzelheiten bedingt sehr leicht passieren. Folge: Vermehrte Nachheizung.
Bei gleichzeitiger Anwesenheit einer Solaranlage gibt ees ebenfalls einige technische Feinheiten zu beachten.
Persönlich würde ich unter normalen Gegebenheiten das Durchlaufverfahren vorziehen. Hat (u.a. Preis) ein paar Vorteile.
Auch kann man hier regelungstechnisch eingreifen, wenn z.B. die Kapazität des WW-"Vorrats" nicht den Wünschen entspricht.
Hallo Michael
(noch einer??),wenn du noch einen HB meinst ,ja klar.Pelletkessel ja aber von welchem Hersteller weiß ich noch nicht .Lasse mir mal so 2-3Angebote machen ,obwohl Rennergy/Hargassner mir nicht so zusagt und nicht mehr so ganz im Rennen ist.
Gruß Kai
Hi Michael,
wenn ich Dir einen Hersteller ans Herz legen darf, dann ist das ETA.Die PU-Serie ist ohne Fehl und Tadel. Ich habe ETA in allen Leistungsgrößen in der Kundschaft und habe absolut keine Probleme. Die Regelung ist selbstverständlich komplett mit Mischer , WW , Pufferregelung , usw. Die Kessel haben alle einen gigantischen Modulationsbereich, so das nicht zwingend ein Puffer angeschlossen werden muss. Der Puffer ist natürlich von Vorteil aber nicht zwingend benötigt.
Gruß
M.Richter
EnergieHof
Moin,
das "noch einer" bezog sich auf zwei Schreiber:
"Vallum" = Kai und "Asusu" = Kai
@ Kai (Vallum)
Lass Dir doch erst einmal wie geplant einen ÖkoFEN anbieten und berichte dann bitte...
@ M. (Energiehof)
Schönen Dank für das Angebot, aber ich werde (freiwillig) NICHT das Lager wechseln 😀
Ich habe ebenfalls Kessel in allen Leistungsgrößen (3,9kW bis 224kW Nennleistung) bei Kunden in Betrieb, die ihren Dienst hervorragend verrichten.
"Meine" Kessel laufen glücklicherweise gigantisch weitgehend ohne Modulation und mit Pufferspeicher und das ist gut so.
Wer Modulation (als Verkaufs-Argument der Hersteller) als das Non-plus-Ultra herausstellt, hat m.M.n. Pelletsfeuerung nicht verstanden.
PS immer, Modulation nach Möglichkeit nie... 😆
Hi Michael
Keine zwei Schreiber. Das kommt weil ich durch meine ganzen Konten und Passwörter manchmal ins Schleudern komme oder sie vergesse.Dann greif ich zu dem Konto von dem mir noch das Passwort einfällt.Sollte echt mal Ausmisten.Der HB der ÖkoFen anbietet kommt nächste Woche und dann lass ich mir mal ein Angebot machen.
Gruß Kai
Hi Ökofan,
ich will hier sicher keine Grundsatzdiskusionen oder Glaubensfragen aufwerfen aber eines steht für mich fest, es gibt extrem wenige Hersteller, dern Öfen oder Kessel nicht modulieren und das ist für mich ein Zeichen, das dies wohl gar nicht so schlecht sein kann. Selbst der günstigste italienische Pelletofen hat einen großen Leistungsbereich. Haben die Leute alle Unrecht...?
Gruß
M.Richter
EnergieHof
Moin,
ich kann nur empfehlen, sich nicht auf die Werbe-Aussagen zu verlassen und sich mit Holz-, im Speziellen mit Pellets-Verbrennung grundsätzlich auseinanderzusetzen.
Es gibt dazu genügend Quellen im Netz.
Kernaussage(n):
--> Pelletsverbrennung lässt sich nur sehr langsam regeln
--> ein Pelletsbrand lässt sich nicht beliebig "klein"-regeln (Feuerraum-Dimensionierung, also "kein Teelicht" im großen Saal)
--> Regelung über Lambdasonde auf Rest-Sauerstoff (was die allermeisten Steuerungen machen) ist NICHT der Weisheit letzter Schluss: optimale Verbennungs-Qualität erreicht man nur über andere Wege. 😉
Pufferspeicher oder nicht:
Meines Erachten eine reine Marketing-/Verkaufs-Strategie, den PS wegzulassen und das System dahingehend (zur gnadenlosen Modulation) zu trimmen. Nachteile s.o.
Viel Erfolg und Spaß bei der Recherche...
"ich kann nur empfehlen, sich nicht auf die Werbe-Aussagen zu verlassen und sich mit Holz-, im Speziellen mit Pellets-Verbrennung grundsätzlich auseinanderzusetzen."
So einen Müll schreibt ausgerechnet der, der seinen Nick fast identisch zu einem Pelletkesselhersteller wählt...
und so gehts weiter, man beachte, das dieser Hersteller lange von der Lambdasonde nix wissen wollte "Regelung über Lambdasonde auf Rest-Sauerstoff (was die allermeisten Steuerungen machen) ist NICHT der Weisheit letzter Schluss: optimale Verbennungs-Qualität erreicht man nur über andere Wege."
EIN SCHELM DER BÖSES DABEI DENKT!!