Heizung von ETA, Er...
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Heizung von ETA, Erfahrungen?

3 Beiträge
3 Benutzer
0 Reactions
17.8 K Ansichten
(@streit)
Beiträge: 1
New Member
Themenstarter
 

Hallo zusammen.
Ich bin gerade dabei mir ein Haus zu kaufen, nebenbei schau ich nach einer neuen Heizung. Mich hat das Thema Pelletheizung von Anfang an fasziniert.
1. Kaum einer kennt die hier oben im Norden.
2. Angeblicher Kostenvorteil im Betrieb.

Wenn man hier das Forum quer liest möchte mann jedoch irgendwie keine Pelletanlage einbauen. Bis auf ein paar Heizungsbauer die die Geräte vertreiben ist kaum was positives zu lesen. Liegt das daran das jemand der keine Probleme hat erst gar nicht auf den Gedanken kommt hier irgendetwas zu schreiben? Oder sind die Heizungen wirklich so marode und mies das es nur Probleme gibt?

Zu meiner Situation.
Haus Bj 1967
Keine Iso, nur in der Trenndecke zwischen Spitzboden und Dachgeschoss.
160m² Wohnfläche.
Keller ebenerdig befahrbar, Zugang zum Heizungskeller und Öllager relativ einfach.
Ölheizung aus den 80ern, Tanks aus den 60ern.

Vorgeschlagen wurde eine ETA Anlage die komplett von einem HB eingebaut wird der ausreichend Erfahrung mit solchen Anlagen hat.
Hat jemand Erfahrung mit ETA Anlagen?
Besondere Hinweise zur Aufstellung?
Wie ist die Geräuschentwicklung im Betrieb?

MfG Sascha


 
Veröffentlicht : 02/06/2016 11:15 a.m.
(@oekofan)
Beiträge: 636
Honorable Member
 

Moin Sascha

1. ...Kaum einer kennt die hier oben im Norden...

2. ...Angeblicher Kostenvorteil im Betrieb....

3. ...Bis auf ein paar Heizungsbauer die die Geräte vertreiben ist kaum was positives zu lesen. Liegt das daran das jemand der keine Probleme hat erst gar nicht auf den Gedanken kommt hier irgendetwas zu schreiben?...

4. ...Oder sind die Heizungen wirklich so marode und mies das es nur Probleme gibt?...

5. ...Vorgeschlagen wurde eine ETA Anlage die komplett von einem HB eingebaut wird der ausreichend Erfahrung mit solchen Anlagen hat....

6. ..Hat jemand Erfahrung mit ETA Anlagen?...

7. ..Wie ist die Geräuschentwicklung im Betrieb?..

1. Richtig, denn es besteht naturgemäß ein S-N-Gefälle, was die Verbreitung von Pelletsanlagen in D angeht. S-D ist von je her "Holzheizland".
Jedoch gibt es auch hier oben "genügend" Menschen, die eine P-Heizung ihr eigen nennen.

2. Von wem stammt die Behauptung? Ja, sie ist richtig, wenn die nötigen Randbedingungen ebenso erfüllt sind, nämlich in erster Linie der Preis für eine kWh Brennstoff anderer E-Träger höher ausfällt.
Derzeit ist HEL sehr preiswert, so dass der Unterschied zu Pellets recht minimal ist. Aber trotzdem bleibt HEL ein fossiler E-Träger und Holz wächst eben nach. Deswegen auch die intensiven Fördermaßnahmen seitens des BAfA.

3. Nun, in unserem Bestand haben wir (Regionalvertretung eines Herstellers) >>500 Kessel. Die meisten werden von unseren Kunden (HB) betreut, ein kleiner Teil unterliegt meiner direkten "Pflege".
Wenn ein Kessel anstandslos seinen Dienst verrichtet, ist logischerweise kaum ein Bericht darüber in Foren zu lesen. Nur, wenn bestimmte Anlagen rumzicken, findest Du entsprechende Beiträge, klar.

4. Es gibt natürlich sone und solche... 🙂
Es gilt mal wieder der alte Satz: Wer billich kauft , kauft meist zweimal (Wartung, Ersatzteile, Störungen)...
Dabei muss preis-Wert gar nicht unbedingt "teuer" sein. Selbstverständlich hat hohe Qualität einen entsprechenden Preis, denn die wird ja (nach viel Forschungs- u. Entwicklungszeit) auch eingebaut.

5. Hat der HB vorgeschagen oder Planer oder...?
Ich kann heute NUR noch modernste Technik empfehlen, nämlich so wie bei anderen E-Trägern auch (dort sein Jahrrehnten bekannt) Brennwert-Technik. Vertreibt der genannte Hersteller nach meinem Wissensstand nicht, weil nicht im Angebot. Begründung dafür (BW) später, wenn es Dich interessiert.

6. Ich leider nicht. Ich fasse (logisch) nur die Kessel unseres Herstellers an... ETA hat seinen Namen im Markt, aber -wie gesagt- nur im Bereich der sogenannten Heizwert-Technik (die m.M.n. einfach nicht mehr den Stand der Technik darstellt).

7. Aufgrund einer Reihe Antriebsmotoren und Ventilatoren in einem P-Kessel geht der Betrieb bei manchen Situationen ebenfalls mit Geräuschen (unterschiedlicher Lautstärke) einher. Jedoch ist z.B. ein Öl-Gebläsebrenner deutlich lauter, wenn er gerade läuft.
Geräuschintensiv(er) sind nur die regelmäßige Reinigung der Kesselzüge und gelegentlich die Brennstoff-Förderung vom Lager zum Kessel.
__________

Wo soll denn die künftige Anlage (ein wenig genauer, PLZ?) wohnen?


 
Veröffentlicht : 03/06/2016 10:49 p.m.
(@nimral)
Beiträge: 2
New Member
 

Hi,

ich habe 2010 ein Haus mit einem ETA Pelletskessel BJ 2008 gekauft. Seither betreibe und warte ich die Anlage in Eigenregie. Folgende paar Infos möchte ich - spät aber doch - loswerden.

1.) ETA: ich denke, ich hab den Kessel inzwischen so ziemlich bis zum letzten Bauteil auseinandergenommen. Und ich denke als Maschinenbau-Ingenieur erkenne ich wertige Arbeit wenn ich sie sehe. Überall finde ich solide Metallteile, und sorgfältige Konstruktion und Verarbeitung. Die Wartung ist denkbar einfach, und die wenigen Defekte die ich bisher hatte ließen sich problemlos beheben. Ich kann den Kessel nur uneingeschränkt empfehlen. Auch der Service von ETA ist ausgezeichnet, ich hatte ein, zwei kleinere Fragen zur Steuerung und bekam prompt Antwort.

2.) Vom Aufbau her ist eine Pelletsheizung ein relativ kompliziertes Werkel. Bei mir gehts erst mal durch eine Förderschnecke aus dem Bunker, dann über ein Gebläse durch den Heizraum, in ein Zwischenlager im Kessel, von da wieder über Schnecken in den Brennraum auf einen drehenden Rost, das Ganze wird mit Heißluft angezündet, mit einem Gebläse geregelt, und die Asche über eine Klappe und eine weitere Schnecke abtransportiert. Sensoren überwachen dies uns jenes, eine Lichtschranke überwacht den Brennraum -- das ist eine Menge Bauteile, wo etwas schief gehen kann. Ich habe jedes Jahr eine kleine Störung, mal blockiert ein Steinchen die Förderschnecke, man ein anderes die Ascheklappe, ein nicht hundertprozentig verlegter Pellets-Förderschlauch knickt ein und verstopft, alles nur Kleinigkeiten, aber wenn Du jedes Mal einen Fachmann anfahren lassen musst geht das schnell ins Geld.

3.) Ebenso ist es bei Verschleißteilen, wenn Du Dich alleine auf die wenigen auf Pelletsheizungen spezialisierten Fachfirmen verlassen musst. Bei meinem Anzünder-Gebläse war neulich die Heizung kaputt - nach 10 Jahren nicht nunbedingt eine Überraschung. Angebot der Fachfirma: 850 Euro. 750 Euro für ein neues Gebläse, und 100 Euro Arbeitsllohn. Nach 30 Minuten Internetrecherche und einem Blick in das Gebläse war zweierlei klar: der Zeitaufwand für den Wechsel beträgt dank durchdachter Konstruktion nur wenige Minuten, und das Linster Gebläse ist so gebaut, dass man die Heizpatrone problemlos wechseln kann, statt das ganze Gebläse zu ersetzen. Kosten für eine neue Patrone: 48 Euro incl Versand, 15 Minuten Arbeit. Das Angebot an Fachfirmen ist eher klein, und die Firmen wissen das durchaus auszunützen.

4.) Weniger Bequemlichkeit. Die Pellets sind eine eher staubige Angelegenheit, besonders beim EInfüllen (mit Druckluft) kriecht feiner Staub und Pelletsgeruch durch feinste Ritzen. Es fällt außerdem unangenehm feinkörnige Asche an, ich habe etwa 1 Kübel pro Monat, das Zeug ist sehr flüchtig und saut beim geringsten Handling-Fehler die Umgebung ein. Der Flammraum muss regelmäßig von Hand gereinigt werden, die Lichtschranken entstaubt, die Kettenräder nachgeschmiert, ...

5.) Überraschende Nebenkosten. Alle 2 Jahre ist für über 200 Euro eine Abgasmessung fällig.

6.) Pellets sind ein nachwachsender Rohstoff, das ist richtig, aber wo genau der Rohstoff nachwächst ... bei uns sind die Erntebedingungen im Gegensatz zum Osten, wo man mit den richtigen Beziehungen angeblich ganze Wälder abholzen kann - eher wenig attrraktiv für gewinnoptimierende Firmen. Die Theorie vom Brennstoff aus der Region über kurze Transportwege ist wohl eher weniger wahrscheinlich. Und um den Sägeabfall - der alles andere ist als wertlos - balgen sich die Pellets- und die Spanplattenindustrie. Und es gibt inzwischen in Deutschland sowas wie ein Monopol, zwei große Pelletserzeuger teilen sich den Markt. Pellets sind daher - gemessen am Heizwert der in ihnen steckt - alles andere als billig. Man versucht offenbar, ein klein wenig unter dem Heizölpreis zu bleiben, um die Pelletskunden nicht zu verärgern, aber allzu groß ist der Abstand schon seit vielen jahren nicht mehr.

Nimmt man alles zusammen, Anschaffung, Wartung, Brennstoffkosten, Unbequemlichkeiten, und geht man nicht davon aus dass man die Anlage selber wartet und repariert, verliert - meiner Meinung nach - die Pelletsheizung gegen eine Gasheizung, und - so ungern ich das zugebe - vermutlich auch gegen eine Ölheizung.

Meine Meinung.

Armin Linder


 
Veröffentlicht : 30/11/2016 9:53 p.m.
Teilen:
Scroll to Top