Hallo zusammen,
wir planen ein Einfamilienhaus im Energieeffizienzstandard 55 zu bauen - Erdwärmepumpe, 3fach-Verglasung der Fenster., Solaranlage zur Brauchwassererwärmung... Nun überlegen wir auch eine Lüftungsanlage einbauen zu lassen. Welche Arten von Lüftungsanlagen gibt es, und wie sind deren Vor- und Nachteile (Kosten, Reinigung etc.). Vielen Dank im Voraus für die Hilfe.
Hallo zusammen,
wir planen ein Einfamilienhaus im Energieeffizienzstandard 55 zu bauen - Erdwärmepumpe, 3fach-Verglasung der Fenster., Solaranlage zur Brauchwassererwärmung... Nun überlegen wir auch eine Lüftungsanlage einbauen zu lassen. Welche Arten von Lüftungsanlagen gibt es, und wie sind deren Vor- und Nachteile (Kosten, Reinigung etc.). Vielen Dank im Voraus für die Hilfe.
Hallo Gabriela,
wie weit seid Ihr denn mit der konkreten Projektierung und Berechnung der technischen Daten zur KfW-Erfüllung?
Ohne kontrollierte Lüftung und WRG ist so ein Haus nämlich nicht seriös darstellbar, weder von den Zahlenwerten, noch von der Nutzung!
Also auf jeden Fall JA zur Lüftungsanlage!
Für die Erfüllung der "55" Anforderung sollte es auf jeden Fall eine zentrale Lüftungsanlage sein, also ein zentraler Wärmetauscher der die Wärme der Abluft in die Zuluft überträgt, ggf. noch von einer WP in der Effizienz unterstützt.
Ihr braucht also zwei "große" Rohrsysteme im Haus für Zuluft in die Aufenthaltsräume und für Abluft aus den Feuchträumen, dazu noch zwei kurze Systeme für Frischluft von aussen und Fortluft nach aussen.
Die Kosten für eine derartige Anlage schwanken ein wenig je nach gewähltem Wärmetauschergerät und Rohrsystem, über den dicken Daumen gepeilt ist eine Hausnummer von 8.500 € realistisch.
Wenn Ihr das vom Installationsraum hinkriegt ist rundes Wickelfalzrohr aus hygienischer und strömungstechnischer Sicht am vorteilhaftesten, die kleinen Kunststoff-Wellschläuche sind da eher zweite Wahl, werden aber immer öfter angeboten, weil sie erst mal das nachdenken über die richtige Rohrführung ersparen... 😈 ....
Beim Tauscher auf energiesparende Gleichstromventilatoren und Konstantvolumenstromregelung achten! Ein automatischer Sommerbypass wäre für den sommerlichen Wärmeschutz auch anzuraten.
Zur Reinigung: direkt im Wärmetauscher befinden sich Filter für beide Luftrichtungen, die den Tauscher vor Verschmutzung bewahren. Somit ist der Wärmetauscher und auch das ganze Rohrsystem zu den Räumen hin immer blitzsauber, lediglich im Abluftweg kann sich etwas Staub etc. in geringem aber nicht bedenklichen Maße ansammeln. Wenn man will kann man da alle paar Jahre mal mit einer Reinigungsspirale durch, muß aber nicht!
Es bleiben also ungefähr vierteljährlich die Filter vorm Gerät zu reinigen oder tauschen, was völlig unaufwändig möglich ist, so einfach wir die Staubbeutel beim Staubsauger zum Beispiel...
Man könnte auch die Lüftung mit der Wärmepumpe als eine integrale Einheit betreiben, einige Bilder und Erklärung dazu auch auf meiner Seite: http://www.eco-casa.de/index.php?page=wohnungslueftung und http://www.eco-casa.de/index.php?page=daemmung-technik
dezentrale Lüftungsanlagen bzw. kleine Einzellüfter kommen aufgrund der technischen Anforderungen im Effizienzhaus 55 auf keinen Fall zum Einsatz.
Gruß
Arno Kuschow
Hallo Arno,
vielen Dank für die Antwort.
Wir sind noch in der anfänglichen Findungsphase sprich am Überlegen, was genau für uns wichtig ist, z. B. Erreichung des KFW55 Standards,3fach-Verglasung und Wärmepumpe sowie eigentlich auch solare Unterstützung zur Brauchwassererwärmung. Jetzt hatte man uns kürzlich auch von einer Lüftungsanlage erzählt. Wir wissen nicht, was mehr Sinn macht - eine solare Unterstützung zur Brauchwassererwärmung oder aber eine Lüftungsanlage zur Brauchwassererwärmung. Wir müssen halt auch schauen, dass die Kosten nicht ins Unermessliche laufen. Wird bei beiden Systemen das Wasser auch wirklich heiß und kann genügend Wasser heiß gemacht werden? Macht eine Solarunterstützung bei einer Erdwärmepumpe überhaupt Sinn? Braucht man sowohl Solarunterstützung als auch Lüftungsanlage?
Man könnte ja die Solaranlage auch nachrüsten, braucht man dann einen größeren Pufferspeicher bzw. muß man sich dann einen zusätzlichen Speicher besorgen?
Kann man die "Lüftungsgitter" auch im Boden einlassen? Oder macht Decke mehr Sinn? Auslässe in der Wand finde ich optisch nicht ansprechend. Führt eine Abluftanlage im Bad dann dazu, dass beim Duschen und Baden eine "Sog" entsteht und es dann dadurch kühler wird (wenn man naß ist, ist das ja bestimmt nicht so angenehm). Wieviel Platz benötigt man eigentlich für die Rohre? Verlaufen die horizontal an der Decke oder vertikal von Decke zu Wand?
Steht das Gerät dann am besten auf dem Dachboden? Die Rohre könnten dann ja am Boden des Dachbodens langlaufen und evtl. auch verkleidet werden, falls man den Dachboden mal ausbauen will, oder?
Ist der Wärmetauscher mit energiesparenden Gleichstromventilatoren und
Konstantvolumenstromregelung nicht in der Anlage integriert oder wo ist dieser platziert?
Wozu dient ein automatischer Sommerbypass?
Wenn im ganzen Haus verteilt Rohre sind, wie kann man die denn mit einer Reinigungspirale saubermachen? Das sind ja dann bestimmt einige Meter, die verlegt werden müssen.
Kannst Du was zur Vaillant Geotherm Erdwärmepumpe sagen? Von Vaillant gibt's ja auch Lüftungsanlagen, das könnte man dann ja bestimmt geschickt miteinander verbinden. Sind die gut?
Sorry für die vielen Fragen, aber es ist alles in allem ziemlich kompliziert, wenn man da keine Ahnung hat....
Gruß
Gabriela
Hallo Arno,
vielen Dank für die Antwort.
Wir sind noch in der anfänglichen Findungsphase sprich am Überlegen, was genau für uns wichtig ist, z. B. Erreichung des KFW55 Standards,3fach-Verglasung und Wärmepumpe sowie eigentlich auch solare Unterstützung zur Brauchwassererwärmung. Jetzt hatte man uns kürzlich auch von einer Lüftungsanlage erzählt. Wir wissen nicht, was mehr Sinn macht - eine solare Unterstützung zur Brauchwassererwärmung oder aber eine Lüftungsanlage zur Brauchwassererwärmung. Wir müssen halt auch schauen, dass die Kosten nicht ins Unermessliche laufen. Wird bei beiden Systemen das Wasser auch wirklich heiß und kann genügend Wasser heiß gemacht werden? Macht eine Solarunterstützung bei einer Erdwärmepumpe überhaupt Sinn? Braucht man sowohl Solarunterstützung als auch Lüftungsanlage?
Man könnte ja die Solaranlage auch nachrüsten, braucht man dann einen größeren Pufferspeicher bzw. muß man sich dann einen zusätzlichen Speicher besorgen?
Kann man die "Lüftungsgitter" auch im Boden einlassen? Oder macht Decke mehr Sinn? Auslässe in der Wand finde ich optisch nicht ansprechend. Führt eine Abluftanlage im Bad dann dazu, dass beim Duschen und Baden eine "Sog" entsteht und es dann dadurch kühler wird (wenn man naß ist, ist das ja bestimmt nicht so angenehm). Wieviel Platz benötigt man eigentlich für die Rohre? Verlaufen die horizontal an der Decke oder vertikal von Decke zu Wand?
Steht das Gerät dann am besten auf dem Dachboden? Die Rohre könnten dann ja am Boden des Dachbodens langlaufen und evtl. auch verkleidet werden, falls man den Dachboden mal ausbauen will, oder?Ist der Wärmetauscher mit energiesparenden Gleichstromventilatoren und
Konstantvolumenstromregelung nicht in der Anlage integriert oder wo ist dieser platziert?
Wozu dient ein automatischer Sommerbypass?Wenn im ganzen Haus verteilt Rohre sind, wie kann man die denn mit einer Reinigungspirale saubermachen? Das sind ja dann bestimmt einige Meter, die verlegt werden müssen.
Kannst Du was zur Vaillant Geotherm Erdwärmepumpe sagen? Von Vaillant gibt's ja auch Lüftungsanlagen, das könnte man dann ja bestimmt geschickt miteinander verbinden. Sind die gut?
Sorry für die vielen Fragen, aber es ist alles in allem ziemlich kompliziert, wenn man da keine Ahnung hat....
Gruß
Gabriela
Hallo Gabriela,
der Weg zum wirklich energieeffizienten Haus geht erst mal über die bestmöglich gedämmte Gebäudehülle. Das ist die Basis!
Die Technik kommt dann dazu und muß ihren Teil leisten, um die grundsätzlichen Eigenschaften des Gebäudes zu erhalten und ggf. zu optimieren.
Was ich damit sagen will: Erst mal ein Haus mit U-Werten in allen Bauteilen besser als 0,2, wo immer möglich eher in Richtung 0,1 !!!
Dann ist der nächste Schritt eine energiesparende Heizungsanlage die zum einen (für Euch praktisch wichtig) zu geringen Kosten die Wärme fürs Haus bereitstellt, zum anderen (für den EnEV-Nachweis) aber auch primärenergetisch gerechnet die Umwelt entlastet.
Dafür ist zum Beispiel eine Wärmepumpe zusammen mit einer Niedrigtemperatur-Flächenheizung prädestiniert (vor allem was die tatsächliche Sparsamkeit angeht) oder auch eine Pellet-Heizung (die mehr wegen der rechnerischen Primärenergie).
Jetzt ist das was Ihr beim Lüften an Wärme rausschmeisst aber ungefähr die Hälfte von dem, was Eure Heizung zum erwärmen des Hauses leisten muß !!! Deshalb ist die Lüftungsanlage mit WRG absolutes Pflichtprogramm im echten Energiesparhaus, auch weil es sonst gar nicht möglich ist, in die Förderprogramme zu kommen (wenn man es seriös rechnet, die "Wilden" die verkaufstaktisch an den Stellrädchen der EnEV drehen lasse ich mal aussen vor, die werden ihre verdiente Strafe irgendwann abfassen 😈 ) ........... dazu kommt, daß das notwendigerweise dicht gebaute Haus (Dämmung ist stehende Luft, ein Wollpullover hilft nicht im Sturm ohne Windjacke drüber) ohne sehr bewusstes Lüftungsverhalten nicht funktioniert, vergiss es, es geht nicht bauschadenfrei ohne Lüftungsanlage!
Solar ist das I-Tüpfelchen, thermische Solarenergienutzung bringt sinnvoll eingesetzt gute 60 % des Warmwasserbedarfs, der Rest kommt von der sonstigen Haustechnik.
Im echten Energiesparhaus wird auch erst Wärme für die Heizung benötigt, wenn von der Sonne fast nichts mehr kommt, vergiss also die Sprüche von der nennenswerten Heizungsunterstützung durch Solarthermie .... da will nur einer möglichst viele Kollektoren verkaufen 🙄
Wenn Dein Haus eine optimale Gebäudehülle hat und die richtige Haustechnik mit WRG kann es sein, daß für die KfW-Berechnung Solar nicht erforderlich ist. Sobald Dein Haus in der Form nicht ganz so günstig ist, also Winkelbau, Erker und andere energiefressende "Kühlrippen" kann man die Solaranlage zum ausgleichen benutzen .... oder eben aus Überzeugung dazuwählen.
Wenn man wie von mir vorgeschlagen so ein Integralgerät nimmt kann man mit überschaubaren Kosten alle Umweltwärmequellen zusammenfassen und bündeln.
Solar und Erdwärme gekoppelt macht deshalb Sinn, weil die Wärmequelle Erde/Sole auch im Sommer recht kühl ist und nicht so optimal für Warmwassererzeugung auf hohem Temperaturniveau. Da entlastet die Solarthermie nachvollziehbar!
Bei der Kombination Luft-WP und Solar ist das im Sommer etwas "gespalten" in der Betrachtung weil dann auch die Sommerluft sehr effizient als Wärmequelle ist, der Unterschied zur solaren Wärmeerzeugung weniger stark ins Gewicht fällt......
insgesamt reden wir bei den Einsparungen durch Solarthermie bei einem guten KfW-Haus in einer Größenordnung von vielleicht 100 Euro jährlich, die Gesamt-Energiekosten für Heizung und Warmwasser sollten da ja im 3 - 400 € Bereich liegen.
Die Reinigung der Lüftungsrohre ist natürlich von jedem Ventil aus möglich, von daher kommt man schon überall hin ...... aber das ist tatsächlich kein Thema, de facto nicht nötig, nur als Möglichkeit für irgendeinen "worst case"......
Lüftungsventile am besten aus der Decke, mischen so am besten die Frischluft mit der Raumluft ohne Zugerscheinungen.
Und nein, die Lüftungsmengen sind so, daß man keine Zugerscheinungen merkt, das Bad ist nach dem Duschen in aller Regel so aufgeheizt von der Abwärme des Wassers, daß es dort eher zu heiß ist, das ändert auch die Lüftungsanlage nicht, kein Frösteln in der Badewanne 😉
Aufstellung und Rohrverlegung müssen sorgfältig geplant werden, das geht dann ohne jede Störung der Wohnfunktionen, Rohre müssen dann zu praktisch allen Räumen führen, also auch durch alle Ebenen, horizontal und vertikal..... Platzbedarf abhängig von der Art der Gebäudehülle: habt Ihr ein Haus mit ausgebautem Dachgeschoß und entsprechend Abseiten und Spitzboden ist es meistens völlig unaufwändig, bei Vollgeschossen ohne Restflächen muß man schon mal irgendwo einen Rohrkasten logisch unterbringen....
Sommerbypass dient dazu, daß im Sommer die schon übermäßig aufgeheizte Raumluft nicht noch zusätzlich die Frischluft im Wärmetauscher aufheizt sondern diese so kühl wie möglich vorbeilässt, Sommerbypass heißt also: Wärmetauscher ausser Betrieb, Luft strömt ohne Wärmeübergabe aneinander vorbei.
Der von Dir benannte Hersteller ist sicher seriös, kommt aber eigentlich aus der Gasbranche, ich gehe davon aus, daß deren WP's wie in der Industrie durchaus üblich und nicht schlimm umgelabelte Anlagen von spezialisierten WP-Herstellern sind.
Ich würde im Bereich WP auf Hersteller setzen deren Kernkompetenz eindeutig Wärmepumpen sind wie zum Beispiel Stiebel-Eltron/tecalor oder auch Ochsner, Nibe, etc. ...... da gibt es so einige, mir fallen grad nicht alle ein. Meine Vorzugsmarke kann man ja auf meiner eigenen homepage sehen, das hat einfach was mit Zuverlässigkeit auch im Kundendienstbereichzu tun, wie schnell ist ein Servicetechniker mit Plan und Teilen im Bedarfsfall vor Ort 8)
Die klassische Erdwärmepumpe ist im übrigen eine getrennte Einheit, die mit der Wärmerückgewinnung aus der Lüftung nichts zu tun hat, es gibt da zwar dezentrale Lösungen die die Lüftungsabwärme in die Sole geben, ist aber nicht tauglich für höchste KfW-Weihen ..... und ausserdem könnte ich dazu jetzt noch stundenlang Vorträge halten die Dich dann nur noch völlig verwirren würden 🙄 😉
Du brauchst auf jeden Fall einen Baubetreuer/Planer/Hausbauer der aus Überzeugung Energiesparhäuser baut und damit Erfahrung hat, alles andere wird Bastelwerk!
Stehe für mehr Fragen gern zur Verfügung 🙂
Gruß
Arno Kuschow
Hallo Gabriela.
Ich stimme Arno zu: Eine Lüftungsanlage ist ein absolutes Muss in einem gut gedämmten Haus. Die Gründe hat er ja bereits ausführlich erläutert.
Ich selbst wohne seit acht Jahren in einem innerstädtischen Passivhaus mit zentraler Lüftungsanlage mit WRG, über die wir unsere 160 Quadratmeter Wohnfläche auch heizen. Der Wohnkomfort ist super. Überall immer frische Luft und eine konstante Temperatur zu jeder Jahreszeit (im Sommer bei Redkordtemperaturen kann es schon mal etwas wärmer werden, aber es ist immer deutlich kühler als draußen und in anderen Häusern). Wir arbeiten auch mit Sommerbypass. Allerdings funktioniert der nicht automatisch - in den vergangenen acht Jahren hat sich so einiges getan.
Was wir damals nicht beachtet haben, ist die Frage der Entwicklung der Luftfeuchtigkeit. Wir haben jetzt im Winter immer das Problem, das die Luftfeuchtigkeit im Haus sehr niedrig ist. Es gibt aber auch feuchtegeführte Lüftungsanlagen. Die würde ich mir heute näher anschauen, würde ich noch einmal bauen. Siehe dazu auch http://www.enbausa.de/aktuelles/artikel/feuchtegesteuerte-wohnungslueftung-schneidet-gut-ab-241.html .
Grüße,
Silke Thole
Hallo Silke und danke für den link, leider findet man da dann aber nicht mehr das thema sondern neue ...... aber interessant, daß dann gleich etwas zu finden ist über kombinierte Geräte, die im Passivhaus besser Synergien nutzen können als Einzelkomponenten: http://www.enbausa.de/aktuelles/artikel/kombigeraete-koennen-synergien-besser-nutzen-384.html ..... so was hatte ich ja schon in meinem ersten Beitrag vorgeschlagen und mit link auf meine page dargelegt 8)
Hallo Arno.
Da hat was mit dem Link nicht funktioniert. Hier noch ein Versuch http://www.enbausa.de/aktuelles/artikel/feuchtegesteuerte-wohnungslueftung-schneidet-gut-ab-241.html
Hast Du einen Tipp für mich wie wir jetzt mit installierter Lüftungsanlage das Feuchtigkeits- bzw. Trockenheitsproblem in den Griff kriegen könnten. Luftbefeuchter stehen ja auch nicht gerade im Ruf, sehr hygienisch zu sein.
Grüße, Silke
Hallo Arno.
Da hat was mit dem Link nicht funktioniert. Hier noch ein Versuch http://www.enbausa.de/aktuelles/artikel/feuchtegesteuerte-wohnungslueftung-schneidet-gut-ab-241.htmlHast Du einen Tipp für mich wie wir jetzt mit installierter Lüftungsanlage das Feuchtigkeits- bzw. Trockenheitsproblem in den Griff kriegen könnten. Luftbefeuchter stehen ja auch nicht gerade im Ruf, sehr hygienisch zu sein.
Grüße, Silke
Hallo Silke,
da muß man jetzt für den nichtbeteiligten Leser erst mal unterscheiden zwischen den verschiedenen Arten von Lüftunganlagen:
die "Normalversion" wäre eine Lüftung mit 0,3 bis höchstens 0,5 Luftwechseln pro Stunde, also nur so viel wie für die Wohnbiologie nötig ist und was sonst auch beim normalen Fensterlüften angestrebt wird. Bei derartigen Anlagen wird der größte Teil der Abwärme an die Zuluft übergeben, die "neue" Luft kommt kaum kälter als Raumtemperatur in die Räume. Bei derartigen Anlagen wird zwar im Winter die Luft etwas trockener, das tut sie aber auch bei Häusern ohne Lüftungsanlage da auch hier die notwendige Frischluft als kalte Luft von aussen kommt und beim erwärmen auf Raumtemperatur relativ trockener wird .....
die Version über die Du sprichst ist eine Lüftungsanlage die zur Luftheizung aufgerüstet ist, weil es eine gängige (aber von mir nicht vertretene) Philosophie im Passivhausbau ist, auf die klassische Heizung zu verzichten und "das bisschen" Wärme was nötig ist, über die Lüftung im Haus zu verteilen.
Da Luft aber ein sehr dünnes Medium ist kann sie nur sehr geringe Mengen an Energie transportieren. Sobald also ein tatsächlicher Wärmebedarf vorkommt muß die Luftmenge stark erhöht werden und dazu auch die Temperatur der Zuluft. Diese beiden Faktoren tragen dazu bei, daß bei lüftungsgeheizten Häusern die trockene Raumluft verstärkt ein Problem sein kann.
Luftbefeuchter müssen ja nicht immer technisch aussehen, eine üppige Bestückung mit Pflanzen tut auch seinen Teil.
Eine Universallösung dafür hab ich aber auch nicht und bevorzuge unter anderem deshalb bei meinen eigenen Projekten ein klassisch wassergeführtes Wärmeverteilungssystem mit Bauteilaktivierung, aber das hilft jetzt als Antwort natürlich nicht weiter 8)
Gruß
Arno Kuschow
...noch mal zu der feuchtegesteuerten Lüftungsanlage in dem link: das ist keinesfalls wie man aufgrund des threads denken könnte eine Weiterentwicklung sondern ein Rückschritt: da geht es um eine Anlage OHNE Wärmerückgewinnung die nur dann lüftet, wenn es auf Basis von Feuchtigkeitswerten notwendig erscheint, sonstige wohnbiologische Aspekte lässt diese Lüftung unberücksichtigt ....... und hat auch nichts mit Feuchterückgewinnung zu tun die es ja auch gibt für das Problem der zu trockenen Luft....
und die dort getroffene Aussage, die nur 1000 kWh/a Mehrverbrauch an Heizenergie gegenüber einer Anlagemit WRG seien vernachlässigbar und entsprächen noch nicht mal den Filterkosten des Wärmetauschers sind natürlich reine Verkäufersprache, so ein Humbug! Das sind immerhin 10 bis 20 % der Heizkosten für ein gutes Energiesparhaus, eine Klassifizierung als KfW-förderfähiges Haus würde ich mit einer derartigen Anlage ausschließen wollen ....... und Filter für den Wärmetauscher kosten als Mattenware nur wenige Euros pro Tausch, während 1.000 kWh je nach Energieträger 70 bis 200 € entspricht ! 🙄
Gruß
Arno Kuschow
vielleicht kann ich Deine Entscheidung auch etwas festigen:
Ein gutes modernes Haussystem OHNE Lüftung geht nicht. Im Allgemeinen kann ich mich den bisher eingebrachten Meinungen anschliessen.
Im speziellen möchte ich Dir ein paar Tipps geben:
Lass Dir von den Herstellern der Anlagen einen Vorschlag machen, gib ihnen die Pläne des Hauses und lass ihnen etwas zeit, ein Angebot zu machen. Dann kommt entweder nichts, evtl. ist es zu teuer oder es ist einigermassen brauchbar.
Du solltest Dich etwas mit der Materie beschäftigen, z.B. wo ist Dein "Technik-Raum", wo stört die Anlage am wenigsten, wo ist sie zugänglich, wo hört man sie nicht, wo habe ich den zentralen Platz?
Das solltest Du dann vorgeben, evtl. eine Alternative. Die Anlage ist ca. so gross wie ein kleiner Kühlschrank und kann gut an der Wand hängen.
Wir haben unser Solarhaus selbst geplant UND auch selbst gebaut, daher mussten wir über jedes Gewerk sehr gut informiert sein und haben daher nur Materialien und Technik eingebaut, die auch dafür geeignet waren.
Z.B. hatten wir im Jahr 2000 das Problem, dass es zwar eine Menge Hersteller auf den Baumessen gab, die Lüftungsanlagen anboten, diese jedoch NUR über Installateure verkauften, das war dann für uns keine Option, da Eigenleistung zur Grundlage unseres Konzeptes gehörte. Zudem war oftmals der Energieverbrauch sehr hoch, was nützt Dir eine Anlage, die dafür gedacht ist, 24 h am Tag zu laufen, die jedoch mit 475 W Leistung nicht gerade sparsam ist?
Ausserdem musst Du VOR der Entscheidung klären, ob Dein gewünschter Hersteller die geforderten %e an Wärmerückgewinnung für die Förderung aufweist. Wenn Du einen Architekten hast, dann ist das alles seine Aufgabe, jedoch ist es DEINE Aufgabe, seine Angaben zu hinterfragen und evtl. auf Plausibilität zu prüfen. Am ENDE kommt es nur darauf an, ob es für DICH gut funktioniert. Daher ist das Beste grad gut genug... (nicht das teuerste;-))
Zur Verlegung: Die Wickelfalzrohre sind, wie schon beschrieben, die beste Option. Sie sind antistatisch und jederzeit bei Bedarf zu reinigen. Im Gegensatz dazu die oft angebotenen Kunststoff-Flachkanäle, stell Dir einfach mal vor, Du musst über mehrere Ecken verlegte 10m davon sauber machen, auch in den Ecken...
Allerdings sind diese Rohre recht gross, bei uns 160 mm bis zu 100 mm Durchmesser. Aus der Not haben wir eine Tugend gemacht: Da unser Haus eh quietschmodern aussieht und somit keinen allgemein üblichen Grundriss oder Querschnitt hat, haben wir die Verlegung der Lüftung wie in einem amerikanischen Loft meist offen vorgenommen und das Ganze in die Innenarchitektur integriert. Teilweise schauen die Steigrohre zur Hälfte aus der Wand heraus, teilweise verschwinden sie in Ecken und Wandschränken. Im Dach hängen sie zwischen den Sparren, die man wegen der Aufdachdämmung voll sieht.
Hören kann man den Luftstrom nicht, es sei denn man schaltet auf die höchste Leistung. Dann ist ein leises Pusten zu hören, aber das braucht man nie...
Im Garten haben wir 30 m Erdwärme-Tauscher eingegraben, darauf wird bei grosser Hitze und grosser Kälte umgeschaltet.
Da wir gern ein offenes Haus haben, kommen wir damit aus, die Anlage im Sommer komplett aus zu lassen. Dann werden einfach Terassentüren und Fenster offen gelassen.
Letztes Jahr mussten wir dann an einigen Tagen die Fenster schliessen und die Anlage über Erdwärmetauscher laufen lassen, da sich die Innenräume auf 24 Grad erwärmt hatten. Dann wirds schnell zu warm drinnen.
Insgesamt würde ich das genau so wieder machen. Die Anlage braucht im Normalbetrieb ca. 45 Watt, die Filter werden 2 mal im Jahr gewechselt, bzw. ausgewaschen. Einbau war kein Problem, die Planung hat uns der Händler abgenommen, allerdings mussten wir mehrere Male den Plan verbessern, da die Rohrführung nicht unseren Vorstellungen entsprach. Das geht dann halt per mail hin und her...
Noch eine Sache: Schalldämpfer sind wichtig. Zum ersten direkt an der Anlage, aber auch zwischen den Schlafräumen. Wir haben die erste Zeit ohne verbracht, da wir noch nicht so weit waren, dann hörst Du im Schlafzimmer jedes Wort aus dem Kinderzimmer. Kann von Vorteil sein, aber nicht auf die Dauer, zumal das ja auch anders herum genau so ist.
Die an der Anlage haben wir gekauft, die anderen selbst gebaut, da die teuer sind...
Noch ne Sache: Das Gesamtkonzept macht das Ergebnis. Du musst Dämmung, Lage, Lüftung, Heizung und Energiegewinnung aufeinander abstimmen.
Meine Meinung: Zuerst sollte die Lage und die Architektur des Gebäudes ein passives Aufheizen im Winter und ein automatisches Kühlhalten im Sommer ermöglichen. Dazu gehört der konstruktive Wärmeschutz. Danach sollte die Dämmung gewählt werden, es muss ein koplett gedämmtes System sein, d.h. unter der Bodenplatte, und mit Aufdachdämmung... Diese und an der Wand möglichst mit grosser Phasenverschiebung, damit es nicht zu warm wird.
Danach solltest Du die Fenster im Auge haben, vorziehen würde ich z.B. Fenster in Anschläge gesetzt vor normal eingesetzte Dreifachverglasungen. Die Energiegewinne im Winter sind bei den Super-gedämmten Fenstern auch nicht so gross, ausserdem wirken sie wie eine Sonnenbrille, für mich persönlich wirds dann zu dunkel.
Dann kommt die Lüftung, ohne kommst Du mit einem energiesparenden Haus nicht aus.
Danach kommt die Heizung. Wir hätten die z.B. eigentlich weglassen können, aber wir haben uns nicht getraut. Ist ja auch schön, wenn man im Winter ins warme Bad kommt, oder wenn der Küchenboden nicht kalt ist. Aber wir hätten sie nicht wirklich gebraucht.
Da wir komplette solare Heizungsunterstützung haben, läuft alles über das Heizungswasser, das sehe ich als grossen Vorteil. Im Winter darf unser Brennwertgerät (Flüssiggas) morgens 1 h nachheizen, wenn nötig. Die Fussbodenheizung hat eine Vorlauftemperatur von 30 Grad und läuft morgens 1 h, evtl abends auch. Von März bis November ist der Brenner komplett abgeschaltet, alles kommt dann über Röhrenkollektoren von der Sonne. Seit 5 Jahren funktioniert das so, daher würde ich das jederzeit wieder so planen, vermutlich etwas kleiner, da ich dann die Heizung zum grossen Teil weglassen würde.
Wichtig sind auch so Sachen wie Putz und Bodenaufbau, z.B. hilft Dir Lehm- oder reiner Kalkputz extrem bei einem guten Wohnklima, der Gipsputz ist halt leider nur billig...
Falls Du noch einige Frage hast, kannst Du mir gern eine mail senden, ich kann Dir auch Fotos von unserer Anlage senden.
Hier noch ein Tipp für eine Lüftung: Schau mal auf die Seite www.mmb.de. Dort habe ich unsere schwedische Anlage bezogen, ebenfalls unseren Hausstaubsauger. Da ich nur gute Erfahrungen mit denen gemacht habe, kann ich das guten Gewissens empfehlen. Auch die Lüftung haben die mir damals samt Verlegeplan berechnet.
Ciao & weiterhin gutes Gelingen bei Eurem Bauprojekt,
Ralf
end
...hatte ich vergessen: Wollte noch etwas zu der Wärmepumpe sagen. Die solltest Du wirklich nur ins Auge fassen wenn keine, ich wiederhole KEINE Möglichkeit besteht, solare Energie zu nutzen.
Wenn Du die Voraussetzung für den solaren Energiegewinn schaffst, kommt die Wärmepumpe nicht mit. Die ist toll, wenns dunkel ist, z.B. im Wald oder in einem Tal, an den es im Sommer nur für vier Stunden Sonne gibt, aber wenn es Sonne gibt...
Die WP läuft rund um die Uhr, und auch der billige und geförderte Strom für die WP-Anlage wird meist im AKW produziert.
Die anfänglich hohen Investitionen der Solaranlage haben sich bei ehrlicher Berechnung schnell (bei mir in 8,5 Jahren) amortisiert.
Nochmal: Ich hab nichts gegen die WP, das ist eine klasse Technologie, aber die solare ist meiner Meinung nach vorzuziehen, wenn möglich. Leider gibt es Berater, die nur dann Geld verdienen, wenn sie etwas Bestimmtes verkaufen...
Grüsse, Ralf
...hatte ich vergessen: Wollte noch etwas zu der Wärmepumpe sagen. Die solltest Du wirklich nur ins Auge fassen wenn keine, ich wiederhole KEINE Möglichkeit besteht, solare Energie zu nutzen.
Wenn Du die Voraussetzung für den solaren Energiegewinn schaffst, kommt die Wärmepumpe nicht mit. Die ist toll, wenns dunkel ist, z.B. im Wald oder in einem Tal, an den es im Sommer nur für vier Stunden Sonne gibt, aber wenn es Sonne gibt...
Die WP läuft rund um die Uhr, und auch der billige und geförderte Strom für die WP-Anlage wird meist im AKW produziert.
Die anfänglich hohen Investitionen der Solaranlage haben sich bei ehrlicher Berechnung schnell (bei mir in 8,5 Jahren) amortisiert.
Nochmal: Ich hab nichts gegen die WP, das ist eine klasse Technologie, aber die solare ist meiner Meinung nach vorzuziehen, wenn möglich. Leider gibt es Berater, die nur dann Geld verdienen, wenn sie etwas Bestimmtes verkaufen...Grüsse, Ralf
moin Ralf,
ich stimme Dir in vielen Punkten zu, aber was die Heiztechnik betrifft kann ich das leider nicht!
Egal ob WP oder etwas anderes, irgendwas braucht die Solaranlage dazu wenn es wirklich Winter wird weil deren Leistung dann völlig zusammenbricht, unabhängig von der installierten Fläche auf dem Dach, Dezember, Januar und Februar gehen nicht rein solar und da ist die WP alle Male sinnvoller weil Strom sowieso im Haus ist, da leg ich nicht noch eine Gasleitung für den kleinen Bedarf!
Und die Wärmepumpe läuft natürlich nicht "rund um die Uhr" sondern gesteuert von einer Elektronikeinheit nur dann wenn Wärme angefordert wird und zum Beispiel von der Solareinheit nicht ausreichend geliefert wird.
Zudem lässt sich WP, Lüftung und Solar auch in einer multifunktionellen Einheit zusammenfassen und optimieren.
....zu Deiner Aussage über Erdwärmetauscher im vorherigen Beitrag: sommerlicher Wärmeschutz durch Erdwärmetauscher in gewissem geringen Rahmen ja, Energieeinsparung im Winter eindeutig nein wenn in Zusammenhang mit einem Lüftungswärmetauscher: das was der Erdreichwärmetauscher der Zuluft an Wärme verpasst entzieht der Lüftungswärmetauscher der Abluft nicht mehr, die Fortluft geht wärmer aus dem Haus heraus....... muß man einen Augenblick drüber nachdenken, aber es stimmt eindeutig 🙄
der Sinn eines Erdwärmetauschers im Zusammenhang mit einer Lüftungsanlage ist meist nur der Schutz vor Vereisung des Tauschers, das kann man aber auch anders lösen.
Der sommerliche Wärmeschutz, also Kühlung der Zuluft ist wesentlich billiger und effektiver mit einer Verdunstungskühlung im Wärmetauscher lösbar.
Gruß
Arno Kuschow
Unbedingt eine zentrale Lüftungsanlage einbauen!
Wir besitzen nun seit ca. 14 Jahren eine Zentrale Lüftungsanlage und würden diese auch nicht mehr hergeben.
Nach ca. 7 - 10 Jahren sollte aber eine Lüftungsanlage gereinigt werden.
Wir haben uns nach ca. 12 Jahren wegen Renovierungsarbeiten auch mit der Verschmutzung und folglich der Reinigung der Lüftungsanlage beschäftigen müssen.
Nach gründlichen Recherchen kam eine Eigenreinigung aufgrund der fehlenden Ausrüstung nicht in Frage.
Auf Empfehlung eines Bekannten stießen wir auf die Firma Günther, die ich da sehr empfehlen kann!
Wir waren erstaunt vom vorher/nachher Ergebnis!
www.lueftungsreinigungsprofi.de
Hallo an alle.
Wir planen ein ef55 Haus zu bauen.
Es wurde uns von 2 Bauträger Firmen 2 verschiedene
Lüftungssysteme angeboten . Mal dezentral mit Wärme Rückgewinnung und mal einfache dezentrale Lüftung ohne wärmerückgewinnung. Die Firma ohne Rückgewinnung meint das sei für erreichen des ef Standards 55 nicht notwendig. Die andere Firma meint aber sehr wohl. Welche hat denn nun recht.
nach meiner Recherche im Internet ist es nicht zwingend nötig. Jedoch haben die meisten eine Anlage mit eärnerückgewinnung. Wir wollen natürlich die fördermittel bekommen.
Hoffe hier Hilfe zu finden.