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Neue Heizung / Solarthermie

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(@baltasar)
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Hallo zusammen,

lese mich seit ein paar Tagen in das Thema Solarthermie und Photovoltaik ein (bin nun vollends verwirrt, da nicht sonderlich technisch begabt) und tadaaa, bei der Heizungswartung geht die alte Ölheizung kaputt - also kommt das Thema jetzt doch schneller auf mich zu als gedacht.

Habe jetzt noch ca. 3000 Liter Öl im Tank - wär zwar schade darum, aber ich will nicht wirklich wieder in eine Ölheizung investieren, sollte sie ganz hinüber sein. Welche ökologisch und wirtschaftlich am sinnvollsten Lösungen gibt es denn momentan. Gasanschluss wäre möglich, aber macht das Sinn?

Haben bisher in unserem Einfamilienhaus von 1968 (105qm Wohnfläche + 20 qm Keller ausgebaut mit Heizkörper) eine alte Viessmann biferral Baujahr 1985 verbaut. Der Verbrauch liegt grob geschätzt bei 1200-1500 Litern pro Jahr (wohnen erst ein Jahr hier, der letzte Winter war ja recht mild).Zusätzlich heizen wir das Wohnzimmer mit einem Holzkamin.

Wasser wird über zwei elektronisch gesteuerte Durchlauferhitzer (Stiebel Eltron DHB E 21) für Küche und Badezimmer im Obergeschoss erhitzt. Heizung war also im Sommer immer aus. Stromverbrauch liegt ziemlich genau bei 3500 kw/h pro Jahr.

Würde das Wasser am liebsten über eine Solarthermal-Anlage bereitstellen. Kann man das im Winter mit den Durchlauferhitzern koppeln oder muss der Wasserkreislauf dann zwingend über das Heizungssytem laufen? Wäre halt auch eine Option, wenn die Ölheizung doch noch kostengünstig repariert werden kann.

Ihr seht viele Fragen und viel vermischt, aber vielleicht können wir das ja mal zusammen ordnen?

VG baltasar


 
Veröffentlicht : 22/08/2014 12:32 p.m.
(@oekofan)
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Moin,

... und tadaaa, bei der Heizungswartung geht die alte Ölheizung kaputt - also kommt das Thema jetzt doch schneller auf mich zu als gedacht.

Habe jetzt noch ca. 3000 Liter Öl im Tank - wär zwar schade darum, aber...

dann beschreib doch mal bitte genau, WAS "bei" der Wartung über den Jordan gegangen ist. "Einfach so" passiert das übrigens nicht bei einer Wartung. 😯

Ich gehe davon aus, dass nichts am Kessel (Dichtigkeit o.ä., die alten biferral sind ziemlich unverwüstlich) passiert ist, sondern eher am Brenner, oder?
Um die 3.000 Ltr. HEL ist's natürlich schade. Für die Entsorgung fallen Kosten an und Du bekommst nicht annähernd einen entsprechenden Gegenwert dafür zurück.
Wenn nur der Brenner seinen Geist aufgegeben hat, wäre es vielleicht nützlich, einen günstigen gebrauchten (so ca. 100 EUs Material + Anbau/Einstellen) davorzusetzen und das restliche Öl zu verheizen.

Eile ist bei einer solchen Aktion der schlechteste Berater.
Was hältst Du davon?


 
Veröffentlicht : 22/08/2014 2:47 p.m.
(@baltasar)
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Hi,

also es ist in jedem Fall etwas am Brenner, was genau weiß ich in ein paar Tagen. Vielleicht nur eine Düse, dann ist erst mal alles gut.

Trotzdem geht die Überlegung schon dahin, in spätestens zwei Jahren auf einen anderen Energieträger umzusteigen und / oder das Projekt Solarthermie für die Warmwasserzubereitung früher anzugehen.

Deshalb würde mich schon eure Meinung interessieren, in welche Richtung ich mich eurer Meinung nach orientieren sollte.

Danke
baltasar


 
Veröffentlicht : 22/08/2014 3:25 p.m.
(@moderne-heizung)
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Hallo Baltasar,

die 3.000 Liter Öl die in Deinem Keller schlummern, sind wirklich kein Grund sich nicht mit einem Heizanlagentausch zu beschäftigen. Im Zuge der Umrüstung sollte sich ein Käufer finden, ggf. würde auch der Installateur das Öl abkaufen, natürlich bleibt dennoch steht dann noch die Tankreinigung und der Rückbau im Raum.

Abgesehen von bauphysikalischen Sanierungsmaßnahmen (Dach, Fassade, Fenster, Kellerdecke usw.), die kontinuierlich durchgeführt werden sollten, um zum einen den Immobilienwert und den technischen Stand zu erhalten, aber natürlich Heizkosten zu sparen, ist das Heizkonzept ein Optimierungsbereich. Als idealtypisch würde ich eine zentrale Warmwasserversorgung, unter Einbeziehung regenerativer Energieträger bei gleichzeitiger Nutzung einer modernen Heizungsanlage bezeichnen. Basis könnte eine Gas-Brennwertanlage sein, die zum einen erst einmal langfristig die Versorgungssicherheit gewährleistet und zum anderen zu einer unmittelbaren Energieeinsparung und Immissionsreduzierung führt. Mittel- und langfristig wären Optionen evtl. den Kaminofen mittels Wassertausche in die Warmwassererzeugung einzubinden, bei Ausfall der Durchlauferhitzer oder bei einer anstehenden Badsanierung auf eine zentrale Warmwasserversorgung umzustellen. Auch ist eine Solaranlage eine Option.

Vorteile der Umrüstung auf ERDGAS. Wegfall des Tanks (Platz), keine Tankreinigung (Kosten), keine Bestellung/ Befüllung erforderlich (Zeit, Versorgungssicherheit), keine Gerüche (Wohnkomfort), Kosteneinsparung (moderne Brennwerttechnik und kostengünstigerer Einkauf).

Beste Grüße
Erik von moderne heizung


 
Veröffentlicht : 22/08/2014 4:40 p.m.
(@oekofan)
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...Deshalb würde mich schon eure Meinung interessieren, in welche Richtung ich mich eurer Meinung nach orientieren sollte....

Naja, wie gesagt, im Zweifel ein neuer (gebrauchter Brenner) bzw. eine Reparatur des alten (die sich im Kostenrahmen hält) lohnt sich sicherlich noch.

Für die Zukunft auf jeden Fall weg von fossilen Trägern. Auslöser hierzu ist z.B. der Film Gasland, den man unbedingt gesehen haben sollte.

ST =Solarthermie ist ein guter Ansatz, wenn die Voraussetzungen stimmen, sollte jedoch zum künftigen WE-System (=WärmeErzeugungs-) gut passen. Gute Planung ist gefragt.

Brennwert-Technik: Auch sehr gut. Gibt es natürlich auch für Pellets als Brennstoff. Wenn Pellets, dann auf jeden Fall Brennwert-T.

Wie sieht der durchschnitlltiche Ölbedarf (langfristig) aus?
Ist noch Sanierungsstau am Haus zu erledigen? Besonders Dämmung der oberen Geschossdecke, Dach, Kellerdecke, evtl. Fenster?


 
Veröffentlicht : 22/08/2014 6:09 p.m.
(@baltasar)
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Hallo zusammen,

da kommt ja geballtes Wissen zusammen.

Also schon mal vorne weg, Dach haben wir gedämmt und Fenster sind neu.

Werde mir jetzt mal anschauen, was es für Angebote bezüglich Erdgas gibt und auch mal mehr mit dem Thema Pellet-Heizung befassen. Die Warmwasserbereitung über eine ST-Anlage macht glaube ich für uns richtig Sinn, wenn ich sehe wie sich das Rädchen im Stromzähler fast überschlägt wenn die Dusche läuft. Auch wenn der Verbrauch nichts im Vergleich zu den alten Durchlauferhitzern ist, ziehen auch die elektronisch gesteuerten immer noch eine Menge Strom.

Sollte es die alte Viessmann nochmal schaffen, geht also das Thema Solarthermie erst mal vor 😀

ST =Solarthermie ist ein guter Ansatz, wenn die Voraussetzungen stimmen, sollte jedoch zum künftigen WE-System (=WärmeErzeugungs-) gut passen. Gute Planung ist gefragt.

Was ist denn deiner Meinung nach ein passendes WE-System oder kann man das pauschal gar nicht so sagen.

Vielen Dank für eure Hilfe
baltasar


 
Veröffentlicht : 22/08/2014 9:48 p.m.
(@oekofan)
Beiträge: 636
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Erst mal sorry für meine überflüssige Nachfrage nach dem Ölbedarf, stand ja schon oben. 😳

WW-Bereitung:
Natürlich brauchen DLE richtig Leistung im Betrieb. Aber eben nur, wenn wirklich gezapft wird. Ansonsten haben sie keinerlei = Null-Komma-Null Stillstandsverluste wie z.B. ein WW-Speicher, der die E. zwischenspeichern und für die Nutzungszeit bereithalten muss.
Im Winter ist das nicht so schlimm: Was der an geringfügigen "Verlusten" an die Umgebung abgibt, braucht die Heizungsanlage nicht aufbringen (das Haus mal als geschlossene "Blackbox" betrachtet).
Wenn die E. im Sommer von der ST geliefert wird, stört das auch nicht fürchterlich.

Voraussetzung überschläglich für die ST wären optimal, wenn
- reine S-Ausrichtung für die Kollies
- möglichst unverschattet
- Anstellwinkel = ca. 55-60°
- Kolli-Fläche grob von einem Zehntel der Wohnfläche möglich
- der dazu nötige Speicher etwa 100 Ltr. pro m^2 Kollifläche, also bei ca. 1.000 Ltr.

Dann wär von Interesse, wie weit die Zapfstellen vom Speicherstandort entfernt sind. U.U. könnte man die DLE drinlassen, wenn die Entfernung sehr groß ist UND wenn sie mit warmem Zulaufwasser zurechtkommen (Datenblatt dazu).
Bei kurzen Anbindungswegen müssen sie am besten gleich raus, weil dann nicht sinnvoll.

Speicher:
Optimal ist es bei zusätzlicher ST, nicht direkt das warmes Trinkwasser zu speichern, sondern Heizungswasser im Speicher zu erwärmen. Ein sogenannter Pufferspeicher.
Die eigentliche Erwärmung des Trinkwassers erfolgt dann entweder im Durchlauf-Verfahren (Edelstahl-Rohrschlange durch den Speicher) oder mit einer sogenannten FriWa = Frischwasser-Station ((Übertragung der E. durch einen externen WT =WärmeTauscher).
Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile.

Der Speicher mit durchlaufender WW-Schlange wird als sog. Kombispeicher bezeichnet. Wäre z.B. bei späterem Betrieb mit Pellets als Brennstoff sowieso sinnvoll und notwendig.

Da ich nun seit einigen Jährchen erklärter Gegner von fossilen E-Trägern bin, kommt bei mir als "passendes" WE-System fast immer nur eine Lösung aus möglichst viel Sonnen-E. plus Brennwert-Pellets heraus. :mrgreen:
Aber das ist bei Dir hoffentlich noch Zukunftsmusik, da Du ja noch Öl für fast zwei Winter besitzt und die Anlage hoffentlich doch mit geringem Aufwand zu retten ist.

Zum Haupt-WE (Kessel) bzw. dessen Nennleistung: Selbst wenn im harten Winter um die 2.000 Ltr. HEL durchgehen sollten, braucht ein neuer WE eine max. Nennleistung von grob geschätzt nicht mehr als 10kW, eher darunter.
Als Pelletskessel gibt es solche in Leistungabstufung von jeweils 2kW ab 4kW aufwärts, siehe hier. Diese "SMARTs" vereinen alles, was notwendig oder gewünscht ist (modular aufgebaut) in einem einzigen Gerät und das bei sehr geringer Stellfläche von 1,5m^2.

Ich habe zwar nichts mit Vertrieb zu tun, trotzdem zu den Kosten:
Natürlich ist der Invest-Aufwand zunächst merkbar höher als für eine einfache GBW-Anlage =GasBrennWert. Dafür werden wir in Zukunft mit Sicherheit deutlich merkbare Preisunterschiede bei den Brennstoffen haben/erleben.
Erst eine Gesamtkostenrechnung (incl. Abzug der Förderungen über BAfA derzeit mind. 5.150 EUs für BW-Pellets + ST) über die gesamte Lebensdauer von ca. 15 Jahren bringt das positive Ergebnis an den Tag.


 
Veröffentlicht : 23/08/2014 3:47 a.m.
(@baltasar)
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Themenstarter
 

Hi,

also durch das Flachdach bei uns könnte man die Kollektoren auf jeden Fall in die gewünschte Richtung aufstellen. Die Leitungen und Zapfstellen liegen auch nicht zu weit auseinander, alles sehr kompakt hier.

Richtig interessant finde ich die SMART-Lösung, danke für den Tipp. Ich möchte in jedem Fall von den klassischen fossilen Trägern weg, deshalb wird jetzt schon mal für die Post-Öl-Ära gespart, die dann bei uns in spätestens zwei Jahren beginnt.


 
Veröffentlicht : 24/08/2014 12:28 p.m.
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