Hallo zusammen,
ich hab eine Frage bezüglich meiner Heizung. Ich möchte sie vor diesem Winter eine Wartung durchführen lassen und würde vorher gerne schon wissen mit was ich es zu tun habe bzw. das Problem vorab beheben.
Folgendes Problem gibt es :
Die Heizungsrohre sind sauber verlegt und haben den nötigen „Freiraum“ zwecks Ausdehnung. Dennoch kommt es bei der, ich nenne es mal „Aufheizperiode“ zu Knack- bzw. Klopf-Geräuschen.
Die Heizung steht im Keller. Mache im EG die Heizung an, ist alles super, mache ich unterm Dach im 2.OG die Heizung an, entstehen diese Geräusche. Das Geräusch kommt m.E. so im 10-20 Minuten Rhythmus (Quasi jedesmal wenn die Heizung arbeitet um den Heizkörper oben zu „versorgen“). Das Geräusch wiederholt sich ein paar Mal bis es abnimmt. Es klingt nicht nach Reibung oder ähnlichem Ausdehnungsgeräusch eines Rohres das kein Platz hat. Eher nach versuchtem Druckausgleich bzw. Entladung von Druck.
Dazu stelle ich fest, das ich ca. alle 2-3 Monate Wasser in der Heizung nachfüllen muss. Man sagte mir, das das i.d.R. nur 1x pro Jahr nötig ist.
Kann es sein das diese beiden genannten Probleme auf einen defekten Druckausgleichsbehälter hinweisen? Ich habe mal gehört das sich bei kaputter Membran o.ä. das Wasser in dem Behälter sammelt. Was erklärt warum im Heizungskreislauf das Wasser schwindet. Darüber hinaus passen die Geräusche der Heizung doch evtl zu Druckproblemen? Zu viel Druck im Heizkreislauf, der nicht über den Druckausgleichsbehälter geregelt wird und sich in den Rohren/im Heizungssystem entlädt?
Ich wäre für ein Feedback zu meiner Theorie dankbar!
Danke und Grüße
Patrick
Moin Patrick,
...Dazu stelle ich fest, das ich ca. alle 2-3 Monate Wasser in der Heizung nachfüllen muss. Man sagte mir, das das i.d.R. nur 1x pro Jahr nötig ist.
Kann es sein das diese beiden genannten Probleme auf einen defekten Druckausgleichsbehälter hinweisen?...
ob Die Geräusche tatsächlich mit dem Anlagendruck zusammenhängen, kann man ohne Ansehen der Anlage nicht wirklich entscheiden. Möglich ist das...
Grundsätzlich sollte eine H-Anlage als geschlossenes System aufgebaut sein (es gibt zwar auch offene Anlagen, ist jedoch Sonderfall).
1. Wenn ich "geschlossen" sage, dann meine ich auch absolut von der Außenwelt abgeschnitten.
Sowie im System irgendwo sogenannte Automatik-Entlüfter verbaut sind und deren Schraubkappe auch noch lose draufsitzt, ist die Anlage quasi offen.
Gerne auch genommen: A-Entlüfter innerhalb von GBW-Thermen, wo der Betreiber nicht rankommt.
2. Eine geschl. Anlage braucht (solange das MAG =Druckausgleichsbehälter OK ist) nie im Leben iregndwelches "Nachfüll'"Wasser; ebenso ist ein händisches Entlüften vor jeder Heizsaison absoluter Unfug, da das System ja grundsätzlich bei der (fachmännischen) Installation luftfrei in Betrieb gegangen sein sollte.
Sie ist eben geschlossen, d.h. es kann keine Luft hinein oder heraus, auch kein Wasser. Das Bisschen Diffusion an bestimmten Stellen vernachlässige ich mal für die Theorie.
3. Erst dann, wenn irgendwo Leckagen sein sollten oder das besagte MAG sein Lebensende erreicht (eingebaute Gummi-Membrane wird durchlässig), dann ist Handlungsbedarf.
Kann nach wenigen Jahren (5?) passieren, aber auch erst nach >=10 Jahren.
Dein häufiges Nachfüllen spricht absolut für ein nicht intaktes MAG, was auszuwechseln ist. Das Gaspolster, was den Druck stabilisieren sollte, ist mind. teilweise auf die Wasserseite der Anlage gelangt und (wahrscheinlich) über automatische Entlüfter entwichen.
Folge also Druckabfall, weil dem System etwas "fehlt". Nebeneffekt: Jede Temp.-Änderung im System verursacht immer stärker werdende Schwankungen des Drucks.
Also: DAS ist die erste nötige Maßnahme. Wenn dann der Systemdruck wieder anständig eingestellt worden ist, kann man -soweit noch nötig- nochmals irgendwelchen Geräuschen auf die Spur kommen.
Und A-Entlüfter werden dann nach der Reparatur geschlossen!!
In Fachkreisen werden sie auch "automatische Ent- UND Belüfter" genannt. In sehr vielen Fällen so unnötig wie ein Kropf... 🙁
Hallo Michael,
vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Da die Heizung schon einige Jahre auf dem Buckel hat, würde ich ein intaktes MAG nicht ausschließen. Das Nachfüllen des Wassers beläuft sich i.d.R. auf 0,3 - 0,6 bar innerhalb von 1-2 Monaten. Nach einem Entlüftungsvorgang (ca 2 mal pro Winter) muss natürlich auch meistens nachgefüllt werden.
Es wäre ein Segen wen sich dadurch die rhytmischen,ich nenne sie mal "Entladungsgeräsuche" (rhythmisches knacken) von selbst erledigen, ohne das ich die Wand über 3 Etagen aufstemmen
muss. Das Lied der Heizung 😉 erklingt ja nur wenn (in Laien-Sprache) viel Druck benötigt wird um die Heizungen im Obergeschoss zu erhitzen.
Viele Grüße
Patrick
hi !
Ist dieses Knacken erst jetzt oder war das schon immer?
Aus welchem Material sind die Rohre, und aus welchem die Heizkörper?
Mit wieviel Bar Druck füllt Ihr die Anlage im kalten Zustand ?
Wie lang ist die längste Zuleitung vom Kessel zum Heizkörper ?
Hallo, bei uns war auch der Druckausgleichbehälter kaputt. Das kannst du selbst prüfen in dem du ranklopfst. Klingt er metallisch hohl ist alle IO klingt er aber dumpf kann es sein das er durch gerostet ist. So wars zumindest bei uns.
Auch wenn unsere Heizung aus anderen Gründen schlägt.