Tach allerseits!
Ich stelle diese Frage eigentlich schon parallel in einem andern Forum, nur tut sich da leider schon seit einer Woche nichts mehr.
Desswegen stecke ich jetzt meine Hoffnung in euch!
Ich habe hier eine Buderusheizung stehen. Genauer: Logano G115 Kessel mir 1-Stufigem Brenner. Drunter ist noch ein Logalux LT Warmwasserspeicher.
Grund für diesen Thread ist, dass ich meine Heizung auf den Betrieb mit einem Holzofen optimieren will. Das soll hier jetzt aber garnicht das Hauptthema sein. Es haben sich vielmehr einige Frage beim Lesen der (doch sehr dürftigen) Bedienungsanleitung ergeben. Die wichtigesten würde ich dann gerne hier diskutieren:
Grundsätzlich währe dann erstmal interessant, was überhaupt Sommer-/Winterbetrieb unterscheidet.
Soweit ich das verstanden habe beeinflusst dieser Betriebszustand nur die Heizkreispumpen. Im Winter laufen sie im Sommer(abgesehen vom Pumpenkick) nicht.
Außerdem wird in der Bedienungsanleitung massif mit Synonymen für Pumpenbezeichnungen um sich geworfen. Eine kurze Liste:
Heizkreispumpen: Pumpen die das Kesselwasser durch die Heizkörper pumpen
Warmwasserpumpe, Wärmespeicherpumpe: pumpt das Kesselwasser durch einen Wärmetauscher im Warmwassertank
Solarpumpe: das selbe wie WWPumpe, nur das die Wärmequelle nicht der Kessel sondern das Panel ist
Zirkulationspumpe: ? Was ist das???
Jetzt noch ein wichtige Frage. Ich stelle die gewünschte WWtemperatur auf 50°C ein. Im Sommerbetrieb laufen die Heizkörper nicht; heißt: Der Brenner heiz den Kessel auf 50°C auf und die WWPumpe pumpt das Kesselwasser durch den WWTankwärmetauscher bis der auch 50°C erreicht hat. Dann schalten Brenner und WWPumpe wieder ab und der Kessel kühlt wieder ab. Der WWTank bleibt währendessen warm, weil der wesentlich besser isoliert ist.
Meine Frage jetzt: Ab welcher WWtemperatur schaltet der Brenner denn jetzt wieder ein? Ist das schon bei 45°C oder erst bei 40°C???
Optimal wäre für mich, das ich der Heizung sage, dass sie das WW bis auf 70°C aufheizt und dann bis auf 50°C fallen läst, bevor sie wieder das Heizen anfängt. Dann müste sie nicht ständig den Kessel aufheizen. Kann ich das irgendwo einstellen?
Zum Schluss noch eine theoretische Frage. Um eine Solaranlage an zu schließen müsste ich den Wasserkreis parallel zum jetztigen WWKreis anschließen?
Thor
Tach nochmal!
Dies ist ein Posting das ich am nächsten Morgen dazu gesetzt hatte.
Jetzt mal zurück zu meiner dämlichen Heizung. Ich habe heute Morgen beobachten können, wie sie mein WW aufheizt.
Erstens ist mir aufgefallen, dass die Pumpenlogik dem eingestelleten soll-Wert und nicht dem ist-Wert von WW- und Kesseltemperatur folgt.
Sprich wenn der Brenner den Kessel aufheizt springt die WWPumpe erst an wenn der Kessel 50°C erreicht hat. Das ist dann föllig unabhängig von der tatsächlichen WWTemp, selbst wenn diese 45°C beträgt schaltet die Pumpe erst bei 50°C Kesseltemp ein! Nagut, das ist jetzt erstmal das kleinere Problem.
Der größte Murks kommt aber noch. Vorab, die Heizung steht wie gesagt auf Sommerbetrieb.
Während der Brenner dann so fröhlich vorsichhin heizt und den Kessel bis zur Abschalttemperatur von 80°C schießt läuft natürlich die WWPumpe mit. Ist ja auch klar, im WWTank muss viel mehr Wasser als im Kessel aufgeheizt werden und die indirekte Wärmeübertragung durch den Wärmetauscher bremst auch nochmal. Aber welcher Mensch hat sich denn einfallen lassen, dass, sobald das WW seine 50°C erreicht hat, die WWPumpe abgeschaltte wird? Wohlgemerkt, die Heizung ist im Sommerbetrieb,(und das sollte ihr auch bewust sein) und es ist somit kein weiter Wärmeverbrauche als der WWTank angeschlossen.
Das heißt also, dass die verbliebenen 76°C im Kessel durch den Schornstein und nicht vorhandene Isolierung verpuffen.
Ein Irrsinn. Ich bin grade kurz davor diese Fehlkonstruktion von der Heizung zu reißen und einen eigenen Controler drauf zu setzt.
Naja gut, Scherz bei Seite, aber bin ich einfach nur zu blöde die richtige Einstellungsmöglichkeit im Menü zu finden?
Erste Notlösung die mir dazu einfällt wäre zum Beispiel für die Sommerzeit die maximale Kesseltempertur auf 60°C zu setzten. Dann müsste er zwar wahrscheinlich mehrmals anheizen um nicht über 60°C zu schießen aber das dürfte effizienter sein als 26°C einfach in die Luft zu pusten.
Wisst ihr dazu was?
Thor
Hallo Thor, ich finde es gut wenn Betreiber sich mit Ihrem Produkt auseinandersetzen. Das alles sind Fragen welche Ihnen Ihr Heizungsbauer oder Wartungsdienst erklären können sollte, vorausgesetzt es handelt sich nicht um eine Wartungsschau.
Winter heißt - Heizung an, Sommer - Heizung aus und damit auch die Pumpen - der Warmwassererwärmer wird davon nicht beeinflusst. Er wird von der Warmwassereinstellung geregelt. Heizung mit Außenfühler erledigt die Sommer/Wintereinstellung von selbst durch die Außentemperatur. Es gibt 2 Möglichkeiten - die Warmwasserbereitung kann parallel zur Heizung mitlaufen oder einzeln, bedeutet - Vorrang für Warmwasser. Ist eine Warmwasservorranganforderung vorhanden - dann Heizungspumpe aus, damit das Warmwasser schnell erwärmt wird. Wird der Warmwasserspeicher > 60°C betrieben, muss ein Thermisches Mischventil hinter dem Speicher eingesetzt werden - z. B. bei Solar. Deshalb im Normalfall Warmwasser >50 °C bis 60 °C ok.
Eine kurzzeitige thermische Legionellenschaltung 70 °C ist zulässig, wenn die Anlage das verkraftet - dafür gebaut wurde.
Der Heizkessel hat einen Kondensationsbereich, welcher bei Gas, Öl u. a. unterschiedlich ist und von der Bauart abhängt. Damit der Heizkessel nicht unnötig in diesen Bereich fährt wird zuerst immer NUR der Heizkessel über diese Temperatur aufgeheizt z. B. 50 °C. Ist dieser aus diesem kritischen Bereich heraus - wird weiteres zugeschaltet. In dem kritischen Temperaturbereich wird die Korrosion im Heizkessel durch das auftretende Kondensat gefördert - und damit hat der Kessel nur eine kurze Lebenszeit.
Für die Warmwasserbereitung ist eine Übertemperatur notwendig damit das Warmwasser schneller erwärmt wird und die Heizung wieder zuschalten kann. Das sind die 70, 80 ... °C. Alles weitere im Warmwasserspeicher hängt von dessen Konstruktion ab.
Ist ein großer Wärmetauscher vorhanden wird dieser schneller geladen und der Heizkessel muss nicht ständig aus - und einschalten.(wie z. B. bei Wärmepumpen, weil diese mit niederer Vorlauftemperatur arbeiten)
Die Einstellungen und Einstellmöglichkeiten hängen stark von der verbauten Regelung ab. Buderus hat sehr gute Varianten - allerdings nicht in der billigen Grundausstattung. Die Einstellung sollte, außer die normalen Funktionen, ein Fachmann vornehmen um größeren Schaden zu vermeiden. Denn wenn jeder daran etwas herumdreht - kann das Auswirkungen auf andere Einstellungen haben. Die eingestellten Werte kann man in die Vorlage eintragen. Das machen aber keine rumps-pumps-heizungsbauer - denn das sollte z. B. bei der Wartung (nicht Wartungschau) mit in Augenschein genommen werden.
Für Solar gibt es 2 Möglichkeiten - nur Warmwasser oder Heizungsunterstützung mit Warmwasser. Es gibt unterschiedliche System, Speicher, Einbindungen u. a. Es ist also ratsam mit dem Heizungsbauer zu besprechen was erwartet wird. Eine Heizungsunterstützung ist in jedem Fall kostenintensiver und ertragreicher. Der Solarkreis ist bei Warmwasser in den Speicher einzubinden - wie auch immer - über Wärmetauscher oder einen Solarspeicher mit zusätzlicher Solarheizfläche. Für Heizungsunterstützung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten wie Multispeicher, Kombispeicher, Schichten- oder Pufferspeicher mit Frischwasserstation.
Für einen Holzofen sind größere Anfahrtemperaturen notwendig. Fragen zur Verschaltung und Hydraulik müssen dann betrachtet werden. Eventuell kann ein Energiemanager mit Pufferspeicher sinnvoll sein.
Etwas steht auf unserer Homepage www.anlagensanierung-georgi.de Wir bieten keine technischen Details und Pauschallösungen über das hinaus was ein Kunde wissen müsste.
MfG Georgi
Tach dellino!
Ich denke das hat alle meine Fragen geklährt.
Vielen Dank!
Thor