Hallo Alle,
wir spielen mit dem Gedanken, eine Erdwärmeanlage auf unserem Grundstück zu etablieren.
Angeregt dazu wurden wir von unseren Nachbarn, die mit ihrer neuen Anlage- bis jetzt- voll zufrieden sind.
Wir haben Platz genug auf dem Grundstück (1,1 ha) aber ich würde die Außeninstallation am Liebsten hinter dem Haus eingraben. Dort stehen ein paar Bäume, die das geplante Areal ein wenig beschatten, aber wenn die Sonne scheint, wird das Gelände einige Stunden täglich gut bestrahlt. Vor dem Haus haben wir eine große Rasenfläche, die voll und ungehindert bestrahlt wird.
Nach all meinen Nachforschungen beschäftigen mich z.Z. zwei Dinge:
- Inwieweit ist die Fläche, unter der die Wärmeträgerleitungen eingegraben sind, noch nutzbar? Genauer: kann ich da mit dem Gartentraktor noch mähen, mal mit dem Auto drüberfahren, etc.
- Wie wähle ich den richtigen Standort für die Aussenleitungen aus?
Unser Haus hat eine zu beheizende Fläche von etwa 320 m². Wir haben bis heute eine Holzpelletsheizung, kombiniert mit Solarkollektoren, Fußbodenheizung im ganzen Gebäude.
Die Pelletsheizung hat ihre Lebensdauer erreicht, müsste also in Bälde ausgetauscht werden.
Für jeglichen Input dankbar,
Thomas
Feggesund, Dänemark
Hallo erstmal,
Also wie son flächenkollektor zu legen ist sollte vor ort entschieden werden, da kannste keine pauschale aussage machen.
Dadurch das die dinger doch recht tief gelegt werden können bzw müssen (mindestens 80 cm in BWB, in der pfalz stellenweise 1,2m, auf jeden fall frostfreie tiefe absolutes minimum, normalerweise wenn möglich 2-3m) kannste mit deinem rasenmäher ohne probleme drüberfahren, im normalfall sollte n normaler pkw auch über den rasen fahren können.
Aber mal blöd gefragt: Wäre ne tiefbohrung nicht günstiger und mit weniger aufwand verbunden? Bei tiefbohrungen hasste auch viel schwächere pumpen, also ne bessere JAZ, und dein garten wäre kein kriegsschauplatz 🙂
Lass dir doch mal beides anbieten, bzw nen fachmann (vielleicht sogar den mit dem dein nachbar so zufrieden ist) sagen was er für besser hält. Denn von bäumen musste etwas abstand halten, nicht nur wegen fehlendem solarem eintrag, du kannst dort einfach nicht aufgraben !
Letze möglichkeit wäre natürlich bei deinem doch für sowas gut vorbereitetem haus ne luft-wärmepumpe, die hat zwar etwas schlechtere arbeitszahlen, kostet dafür aber auch nur ca 1/3
Hallo tbesand,
ich denke schon, dass die Größe deines Grundstücks ausreicht, um 320 Quadratmeter zu beheizen, aber wie Rumor schon sagt, du musst schließlich auch die gesamte Größe aufgraben. Deinen Baumbestand möchtest du behalten, aber die Wurzeln können eventuell auch Schaden anrichten. Das ist bei der riesigen Fläche wirklich ein enormer Aufwand. Besteht denn bei dir nicht die Möglichkeit einer Tiefbohrung?
Die Flächen-Geothermieanlagen sind ja in letzter Zeit ein wenig ins Gerede geraten, weil sie wohl doch nicht so ganz das bringen, was sie versprechen. OK, bei der großen Fläche, die dir zur Verfügung steht, müssten eine solche Anlage eine ausreichende Leistung bringen, aber, wie gesagt, sie ist auch mit einem enormen Aufwand verbunden.
LG
Powermax
Hallo,
vielen Dank für die Antworten.
Unsere Nachbarn haben ihren Kollektor in 1,2 m Tiefe eingegraben. Praktisch unter einer ähnlichen Rasenfläche vor deren Haus, wie wir eine haben.
Von einigen Bäumen hinterm Haus würden wir uns gerne trennen, aber es gibt einfach etwas weniger Einstrahlung dort. Kann man vielleicht pauschal sagen: Je mehr Sonneneinstrahlung auf die Fläche des Kollektors, desto besser?
Auf das Thema Tiefenbohrung bin ich auch schon aufmerksam geworden- das werde mich mal näher erkunden. Da wir nahe am Limfjord wohnen, gibt es bestimmt wasserrechtliche Bestimmungen in der Hinsicht.
Luftwärmepumpe überzeugt mich nicht so richtig. Ist aber wahrscheinlich einfach eine Rentabilitätsberechnung. Wenn sich die "grosse" Lösung erst nach 30 Jahren amortisiert hätte, lägen wir voraussichtlich auch schon unter der Erde.
Gruß, und schönen Sonntag,
Thomas
Hmm, wenn da n wasserschutzgebiet ist kannste ne bohrung natürlich vergessen.
Ein flächenkollektor lebt von 2 wärmequellen: sonneneinstrahlung und regen, denn der enthält auch wärme.
Und natürlich von möglichst großen flächen.
Es gibt direktverdampfer geräte da kannste laut hersteller wohnfläche zu kollektorfläche 1:1 machen, ist aber meiner meinung (und auch vieler sehr schlauen experten) immer etwas eng und kritisch, was auch die schlechteren JAZ beweisen.
Ich geh jetzt mal davon aus das dein haus aänlich ist wie das von deinem nachbarn, dann würd ich sagen, wenn der zufrieden ist wart noch 1/2 bis 1 jahr und frag ihn mal ob er dir die JAZ sagen kann.
An der kannste erkennen wie gut die anlage und die WP sind.
Und du hasst zeit weiter fragen zu stellen und dich vor allem schlau zu machen bzw. mal mit verschiedenen Handwerkern vor ort zu reden.
Bis dahin
und Danke nochmal nach Monnem- bin selber gebürtiger Lumpehafener.
Gruß,
/T
ganz unabhängig davon, ob der Flächenkollektor denn richtig ist für die Aufgabenstellung hier mal ein zwei Punkte als Ergänzung von mir:
- Flächenkollektoren sind nur deshalb irgendwo in Verruf geraten weil sie zu klein ausgelegt wurden bzw, in zu geringe Tiefen gelegt wurden. Auch Direktverdampfer können nicht zaubern 1 : 1 der Flächen ist eine Kamikazeaussage !!! Das kann sich nur minimal unterscheiden von klassischen Flächenkollektoren, also 1 : 2 bis 1 : 4 je nach Energiestandard des Hauses als Richtwert. Auch bei der Tiefe: nur frostfrei reicht nicht weil der Kollektor ja auch Frost erzeugt. Wenn man dann nur auf 80 cm geht gibt es Kälte von oben und von unten, man nähert sich sibirischem Dauerfrostboden, wenn's taut ist nur noch Matsch an der Oberfläche 😕 ..... also 1,40 als Mindesttiefe! ... tiefer wenn's geht.
- Alles was an Pflanzen wächst, wird einen Bogen mit den Wurzeln um die kalten Rohre machen, da wächst also nichts durch die Kollektorrohre durch, da braucht man keine Bedenken zu haben.
Nutzbar ist die Fläche über dem Kollektor als offenes Gartenland, keine Versiegelung machen da der größte Wärmeeintrag in die Erde mit dem Regen erfolgt, also auch nicht überbauen! Je tiefer und großzügiger man den Kollektor auslegt, desto weniger wird er Wärme von der Oberfläche abziehen. Das kann man unter Umständen im Garten daran sehen, daß einige empfindliche Pflanzen erst etwas später im Jahr wachsen und blühen ..... wenn man es falsch macht (zu kleine Fläche und zu viel Wärmeentzug) ist man wieder beim o.a. sibirischen Dauerfrostboden / Permafrostboden ...... 😥
Gruß
Arno Kuschow