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Revolution in der Heiztechnik

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(@rumor)
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Ab Mitte des Jahres ist es endlich soweit, das weltweit erste dezentrale Pumpensystem kommt auf den markt.

Ich möchte hier nur kurz den Grundgedanken dahinter erläutern, wers genauer wissen will kann sich auf www.wilo.de oder beim örtlichen Heizungsbauermeister näher informieren (oder mich fragen 🙂 )

Derzeit funktioniert eine heizung so das ich im heizraum eine oder mehrere pumpen habe die mir eine gewisse wassermenge und druckdifferenz zur verfügung stellen. Neue pumpen können sich in ihrer leistung anpassen. Thermostatventile benötigen eine sogenannte autorität, d.h. sie müssen einen gewissen druck den die pumpe aufbringt abbauen um richtig zu funktionieren. Diese Autorität macht ca 50% des differenzdrucks der pumpe aus und damit auch einen guten teil der leistung einer pumpe.

Beim dezentralen system gibts für jeden heizköper/fußbodenkreis ne eigene kleine pumpe! dieses mini-pümpchen ist ne hocheffizienzpumpe der neuesten generation. Und sie wird nur dann angesteuert wenn wärmebedarf anliegt.
An einer zentralen station kann ich somit leistung, heizzeiten und heizkurfen für jeden Heizkörper bzw Fußbodenkreis einstellen und verwalten. Dadurch enfällt auch ein statischer hydraulischer abgleich.

Die exakten mehrkosten liegen noch nicht fest, gesprochen wird jedoch von 10 bis 30 %, je nach anlage.

Das einsparpotenzial ist enorm: Ca 20% heizkosten konnten in versuchsbauten eingespart werden.

Ich hoffe ich konnte diese vollkommen neue technik einfach erklären und habe hoffentlich auch interresse geweckt.


 
Veröffentlicht : 06/05/2009 12:09 p.m.
(@claire)
Beiträge: 43
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Oh ja Rumor, mein Interesse hast du geweckt. 20 % Ersparnis bei den Heizkosten, das ist ja schon was. Und es geht ja nicht nur um die Kostenersparnis, sondern auch um den niedrigeren Energieverbrauch. Wenn man sich vorstellt, dass in absehbarer Zeit einmal überall solche Pumpenanlagen eingebaut würden, dann könnte schließlich der gesamte Energieverbrauch für Heizungen um 20 % gesenkt werden.

Kann man denn diese Pumpen auch in eine bestehende Heizungsanlage installieren oder geht das nur in Verbindung mit einer neuen Heizung? Und wenn ja, wie aufwändig wäre das denn? Könnten die Pumpen einfach zwischen der Heizung und den Leitungen zu den Heizkreisen installiert werden?

Danke schon mal

Claire


 
Veröffentlicht : 06/05/2009 7:12 p.m.
(@rumor)
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Themenstarter
 

Die neuen Pümpchen werden anstelle der alten thermostatventile bzw rücklaufverschraubungen eingebaut.

Dann muss natürlich noch ein dünnes kabel dorthin gelegt werden und ein raumregler muss eingebaut werden.

Zudem muss je nach heizungsanlage ne hydraulische weiche eingebaut werden.

Der aufwand hält sich also einigermaßen in grenzen, je nachdem wie ein haus geschnitten ist.


 
Veröffentlicht : 10/05/2009 12:28 p.m.
(@paeule)
Beiträge: 78
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Hallo Rumor,

verstehe ich dich richtig, dass die kleinen Pumpen nicht etwa zentral an der Heizungsanlage installiert werden, sondern in jedem Raum diekt am Heizkörper? Ich bin kein Fachmann, deshalb verstehe ich das nicht so ganz, ich meine das Wasser muss doch erstmal von der Heizungsanlage bis zum Heizkörper gepumpt werden. Wenn es schon da ist, wozu benötigt es dann noch eine Pumpe? Und wie macht man es mit einer Fußbodenheizung, die ja nicht immer in jedem Raum mit einem Thermostatventil ausgestattet ist?

Aber wenn eine solche Veränderung der Heizungsanlage so gut ist, wie du es beschrieben hast und das mit relativ geringem Aufwand möglich ist, dann sollte man vielleicht darüber nachdenken, oder?

Gruß
Päule


 
Veröffentlicht : 16/05/2009 5:13 p.m.
(@rumor)
Beiträge: 478
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Themenstarter
 

Die sache ist die das das wasser ja nicht zum heizkörper hingepumpt wird wie du dir vorstellst. Die pumpen müssen nur den reibungswiederstand der rohre überwinden.

Und ne fußbodenheizung sollte in jedem raum nen regler haben oder zentral geregelt werden 🙂

Der aufwand ist "relativ" gering, im vergleich zu anderen maßnahmen die derartige einsparungen ermöglichen. Trotzdem müssen nunmal kabel verlegt werden usw wie oben beschrieben.

Guck mal auf www.wilo.de , da gibt mehr infos.


 
Veröffentlicht : 17/05/2009 8:51 p.m.
(@jancen)
Beiträge: 22
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Hallo rumor,

wenn ich das richtig verstanden habe, funktioniert das nur im Neubau oder arbeitet die Datenübermittlung an die zentrale Steuerung über das Stromnetz? Gibt ja da einiges im Hausautomationsbereich, dass mangels Busleitung das Stromnetzt als Datenleitung benutzt wird.

Wie schaut's denn aus, wenn man zusätzlich DLan nutzt?

Wie sieht es mit de Geräuschentwicklung aus? Könnt mir vorstellen, dass die gerade Nachts sehr unangenehm ist. Bei Niedrigenergie kann man das zumindest Nachts vergessen, aber bei anderen?

Lg
Jancen


 
Veröffentlicht : 27/06/2009 3:31 p.m.
(@ecocasa)
Beiträge: 382
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.... nur so für mein Verständnis:
Die Heizungszentrale braucht aber trotzdem eine stabil laufende Pumpe, damit die ihre Leistung los wird, oder?

das heißt Du arbeitest mit dem System immer in einen Pufferspeicher ?

Es gibt also eine große Pumpe PLUS die ganzen kleinen Pümpchen ?

..... weshalb ich das frage:
mehr als eine Pumpe ist zu viel!

Heizflächen mit großer Masse auslegen als Bauteilaktivierung, das ist dann der wahre Speicher, das Haus selber ist der Puffer!
Nur eine einzige Heizungspumpe die im offenen Kreis läuft, ohne jeden Widerstand von Stellmotoren, lediglich Rücklaufdrosseln die ggf. die Durchlaufmenge von einzelnen Kreisen begrenzen, Regelung nur über Aussentemperaturfühler und Heizkurve ...... das spart tatsächlich Energie wobei ich mich nicht erdreisten würde, konkrete Prozentzahlen zu nennen, sonst kommt man schnell dahin, daß man alle Versprechen zusammenzählt und irgendwann rechnerisch Energie verkaufen könnte weil man über 100 % spart !?!
....sicher kann man mit dem System nicht ganz schnell mal wärmer oder kälter regeln im Raum, das geht aber sowieso nicht bei Fußbodenheizung, alles Aberglaube und Regelungswahn... da reicht es mir schon wenn ich sehe wir im Auto immer die Klimaanlage von viel zu kalt auf viel zu warm gestellt wird und dann wieder anders rum .... bis der Schnupfen da ist und dann ist die aircondition schuld .... niemals der zu dumme Bediener 😈
Gruß
Arno Kuschow


 
Veröffentlicht : 27/06/2009 8:03 p.m.
(@jancen)
Beiträge: 22
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Hallo Ecocasa,

denke mal dass das Pümpken overdozed ist. Lieber mal ein paar elektronische Stellantriebe für die Heizkreise oder Heizkörper. Schließlich kann man nicht jeden Raum mit einer zentralen Steuerung der Heizung sinnvoll ansprechen.

LG
Jancen


 
Veröffentlicht : 29/06/2009 12:51 p.m.
(@ecocasa)
Beiträge: 382
Reputable Member
 

Hallo Ecocasa,

denke mal dass das Pümpken overdozed ist. Lieber mal ein paar elektronische Stellantriebe für die Heizkreise oder Heizkörper. Schließlich kann man nicht jeden Raum mit einer zentralen Steuerung der Heizung sinnvoll ansprechen.

LG
Jancen

.....ja und nein 8)
sicher kann man ein ganzes Haus nach grundsätzlicher Abstimmung der einzelnen Heizkreise ausschließlich über eine zentrale Regelung fahren. Und das besser als es die Nutzer normalerweise über ihre Thermostate und Stellmotoren hinkriegen 💡 jedenfalls gibt es dann nicht mehr die Hauptregelung die Vollgas gibt und den Nutzer der bei den Einzelraumreglern auf die Bremse tritt ..... und eben nur eine Pumpe die ohne den Widerstand der Stellglieder frei und sparsam laufen kann. Voraussetzung ist eine masseintensive Flächenheizung die ja sowieso nicht kurzfristig regelbar ist, wer da in Stundenintervallen rauf- und runterregelt bewirkt überhaupt nichts, ausser Chaos in der Steuerung 🙄
.....aber sicher ist das auch eine Philosophiefrage 8)
Gruß
Arno Kuschow


 
Veröffentlicht : 29/06/2009 3:26 p.m.
(@jancen)
Beiträge: 22
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Hallo ecocasa,

Und das besser als es die Nutzer normalerweise über ihre Thermostate und Stellmotoren hinkriegen Idea jedenfalls gibt es dann nicht mehr die Hauptregelung die Vollgas gibt und den Nutzer der bei den Einzelraumreglern auf die Bremse tritt ...

Dafür baut man doch die elektronisch geregelten Pumpen ein, sollen ja schließlich nicht im Dampf heiß laufen.

Voraussetzung ist eine masseintensive Flächenheizung die ja sowieso nicht kurzfristig regelbar ist, wer da in Stundenintervallen rauf- und runterregelt bewirkt überhaupt nichts, ausser Chaos in der Steuerung

Fußbodenheizung steuert man doch nicht mit Außenfühler, ts kurzfristig geht da gar nicht, da gehören ja ein paar Erfahrungswerte dazu. Aber manche Räume, Bad Schlafzimmer, will man ja anders beheizt haben, sind eben keine Daueraufenthaltsräume.

LG
Jancen


 
Veröffentlicht : 30/06/2009 4:41 p.m.
(@ecocasa)
Beiträge: 382
Reputable Member
 

Hallo ecocasa,

Und das besser als es die Nutzer normalerweise über ihre Thermostate und Stellmotoren hinkriegen Idea jedenfalls gibt es dann nicht mehr die Hauptregelung die Vollgas gibt und den Nutzer der bei den Einzelraumreglern auf die Bremse tritt ...

Dafür baut man doch die elektronisch geregelten Pumpen ein, sollen ja schließlich nicht im Dampf heiß laufen.

Voraussetzung ist eine masseintensive Flächenheizung die ja sowieso nicht kurzfristig regelbar ist, wer da in Stundenintervallen rauf- und runterregelt bewirkt überhaupt nichts, ausser Chaos in der Steuerung

Fußbodenheizung steuert man doch nicht mit Außenfühler, ts kurzfristig geht da gar nicht, da gehören ja ein paar Erfahrungswerte dazu. Aber manche Räume, Bad Schlafzimmer, will man ja anders beheizt haben, sind eben keine Daueraufenthaltsräume.

LG
Jancen

....doch, über Aussentemperatur und Heizkurve wird die generelle Energiebereitstellung des Heizaggregates gesteuert ..... und wenn man das alles richtig auslegt und über eine Heizperiode feinjustiert ist das der absolute Idealfall! Da spielt dann keiner mehr abwechselnd Vollgas und Bremse ... und was bewirkst Du damit, wenn Du im Schlafzimmer vormittags die Fußboden-Heizung runterregelst? Der Heizestrich wiegt in dem etwas größeren Zimmer ca. 4 Tonnen (ja, 4.000 kg !) . Da merkst man dann gegen abend etwas von, da will man es aber schon wieder wärmer haben, also volle Pulle Energie rein in den Boden ???? nicht wirklich, oder? .... immer bedenken: wir bauen in 2009, da gibt es wärmegedämmte Häuser die nicht mehr so viel Transmissionswärmeverluste haben, der Raum mit der aktivierten Fußbodenmasse hat überhaupt keine Chance, schnell auszukühlen, ausser man schmeisst die Energie planmäßig über offengelassene Fenster weg 🙄
Gruß
Arno Kuschow


 
Veröffentlicht : 30/06/2009 7:34 p.m.
(@jancen)
Beiträge: 22
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Dann muss ich wohl den Laden runter machen, wenn ich nix regeln kann, wenn die Sonne scheint. gg


 
Veröffentlicht : 30/06/2009 11:35 p.m.
(@ecocasa)
Beiträge: 382
Reputable Member
 

Dann muss ich wohl den Laden runter machen, wenn ich nix regeln kann, wenn die Sonne scheint. gg

Danke für den guten Hinweis, ohne es zu wissen hast Du den Schlüssel dazu aufgezeigt:

- das Haus ist sehr gut gedämmt, also wird nur eine sehr geringe Heizleistung benötigt

- die Flächenheizung arbeitet mit einem Vorlauf der in der Regel weit unter 30 °C ist

- der Boden hat eine Temperatur, die nur minimal über der gewollten Raumtemperatur liegt

- wenn jetzt die Sonne ins Haus scheint steigt die Raumtemperatur unmittelbar über die Bodentemperatur und der Boden kann sogar einen Teil der Sonnenwärme puffern und gibt keine Wärme mehr ab

- er sorgt damit also auch für einen guten Teil sommerlichen Wärmeschutz

- auf keinen Fall kommt es bei dieser hochwertigen Auslegung des Hauses und der Haustechnik zu dem Effekt, daß gleichzeitig Heizung und Sonnenwärme das Haus überheizen..........

Danke Jancen, für den guten Hinweis der mich erst darauf brachte, diesen Zusammenhang noch mal ausdrücklich zu erklären, manchmal braucht man eine Erinnerung daran, daß man die anderen dort abholen muß wo sie stehen 😉

Gruß aus der pragmatischen Passivhausecke
Arno Kuschow


 
Veröffentlicht : 01/07/2009 1:15 a.m.
(@jancen)
Beiträge: 22
Eminent Member
 

Hallo Ecocasa,

fehlt jetzt nur noch, dass man besser schläft, wenn man die Raumtemperatur Nachts unter 20 Grad hat, tags aber mehr braucht. Wärme kurz raus durch Lüften funktioniert ja nicht. Ist ja in der Speichermasse (Fußboden).

Also dann doch lieber mal den Kreis runterregeln um 5, damit um 10 nicht mehr soviel Energie vernichtet wird.

LG
Jancen


 
Veröffentlicht : 01/07/2009 4:15 p.m.
(@ecocasa)
Beiträge: 382
Reputable Member
 

Hallo Ecocasa,

fehlt jetzt nur noch, dass man besser schläft, wenn man die Raumtemperatur Nachts unter 20 Grad hat, tags aber mehr braucht. Wärme kurz raus durch Lüften funktioniert ja nicht. Ist ja in der Speichermasse (Fußboden).

Also dann doch lieber mal den Kreis runterregeln um 5, damit um 10 nicht mehr soviel Energie vernichtet wird.

LG
Jancen

Hallo Jancen,
natürlich kann auch bei so einer Art von Regelung das Schlafzimmer kühler sein als das Wohnzimmer indem man die Durchflussmenge des Heizkreises begrenzt ...... und die zentrale Regelung ist natürlich auch in der Lage Absenkprogramme zu fahren die man dann ggf. sinnvoll timen kann ....... aber weshalb willst Du zum Beispiel mit der Wärmepumpe als Wärmequelle mit Gewalt die Temperatur nachts herunter fallen lassen und am Morgen wieder hochheizen? nachts kostet der Strom um die 10 cent und zum Halten brauchst Du wenig, morgens im Tagtarif ist es 30 bis 40 % teurer .... da spar ich mir doch die Nachtabsenkung .....

...und das mit weniger als 20 °C zum besser schlafen ist nicht wegen der Temperatur, sondern wegen der Gewohnheit: früher wurde das Zimmer gelüftet und mit Fenster auf geschlafen damit genug Sauerstoff für die Schläfer da war, daher die Verknüpfung im kollektiven Gedächnis kalt=guter Schlaf, obwohl es eigentlich heißen müsste: reichlich Atemsauerstoff=guter Schlaf ...... nun hat ein anständiges neues Haus eine Lüftungsanlage die das mit der Raumluftqualität ordnet, wer dann immer noch kalt schlafen will darf das, braucht es aber nicht mehr 😉
aber ich hab den Eindruck wir reden sowieso aneinander vorbei weil ich von einer völlig anderen Grundsatzqualität der Gebäudehülle ausgehe als Du, anders sind für mich Deine Antworten nicht deutbar 8)
Gruß
Arno Kuschow


 
Veröffentlicht : 01/07/2009 6:03 p.m.
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