Hallo Passivhausbesitzer,
wer kann die 15 kWh/m2*a nicht einhalten, obwohl dieses in der PHPP-Simulation so vorhergesagt wurde? Wenn ja, wurden die Gründe aufgeklärt?
Besten Dank für jeden Kommentar!
Zunächst sind 15 kWh/qm/p.a. nicht der zwingend vorgeschriebene Wert für sogenannte Passivhäuser. Dieser kann auch bei 30 kWh liegen. 15 gilt für den "Darmstädter Standard".
Leider wird bei der Werbung viel zu selten der Standort betrachtet und hierbei spielt nicht nur das regionale Klima (Temperaturen, Solarstrahlung), sondern auch die ganze genaue Umgebung eine wichtige Rolle. Ist die Ausrichtung der Fensterfront nicht genau südlich oder diese gar durch Wald, Hügel oder Häuser verschattet, kann im Winter auch nicht viel Sonnenstrahlung "passiv" genutzt werden, wie bei einem optimalen Standort.
Weiterhin nimmt das jeweilige Wetter großen Einfluss und in vielen Gegenden Deutschland waren die beiden letzten Winter relativ lange und sehr kalt - auch wenn seit März 2011 hier fast Frühsommer herrscht. Ob das supergedämmte Passivhaus einen 0°-Wintertag oder einen -20°-Tag mit oder ohne Sonnenfang erlebt, spielt logischerweise eine große Rolle.
Ganz nebenbei haben die Bewohner, durch Ihr Verhalten, auch großen Einfluss auf den Wärme- und Energiebedarf. Ob ein Auto 5 oder 8 l Sprit verbraucht, hängt ja auch zum großen Teil vom Fahrer und der Strecke ab...
Genau wie bei einer Solarstromanlage kann man das Ergebnis eines einzigen Jahres nicht beurteilen, sondern muss den Durchschnitt vieler Jahre sehen.
Dann ist also ein Passivhaus eher eine Glaubensfrage? Nach Ihrer Information "muss den Durchschnitt vieler Jahre sehen" lässt sich in der üblichen Gewährleistungszeit eines Hauses nicht sicher feststellen, ob alles in Ordnung ist?
Meiner Ansicht werden die aufgezählten Faktoren (Verschattung, Ausrichtung des Hauses, Anzahl Bewohner etc.) alle im PHPP berücksichtigt und müssten doch schon in der Simulation enthalten sein.
Zunächst ging ich auf die pauschale "Passiv-Benennung" und dem Unterschied zum Darmstädter Typ ein.
Die Anzahl der Bewohner hat dennoch keine zuverlässige Bewertung des tatsächlichen Verbrauchsverhaltens (Fenster gekippt, u.s.w.).
Ob alles in Ordnung ist, erkennt man sicherlich beim Wohnempfinden, den Verbrauchswerten im Verhältnis zu seinem Verbrauchsverhalten, beim Dichtheitstest, der Verarbeitung, u.s.w.
Tja, die Bezeichnungen solcher Häuser werden immer verwirrende. Seit neuem kommen noch die "KfW-Effizienzhäuser dazu :>))
Gruß
Bruno Bosy