Wer sich über aktuelle Emissionshandelssysteme (EHS) auf der ganzen Welt informieren will, kann dafür die interaktive Weltkarte der International Carbon Action Partnership (ICAP) nutzen. Diese wurde im Dezember 2012 veröffentlicht und kann über die ICAP-Webseite betrachtet werden. Auf der Weltkarte, die interaktiv gestaltet ist, lassen sich Informationen zum Stand, aber auch der Ausgestaltung der weltweit vorhandenen EHS nachvollziehen.
Ziele der interaktiven Karte
Ziel des Online-Tools ist es, die Entwicklungen in den einzelnen Jurisdiktionen zu verfolgen, die EHS bereits eingeführt haben oder planen, diese einzuführen. Dabei werden alle aktuellen Informationen zu den EHS in einer entsprechenden Datenbank bereit gestellt. Aktuell werden 29 Jurisdiktionen dargestellt, acht davon haben bereits ein EHS eingeführt, neun weitere planen, eines einzuführen. Die übrigen zwölf Jurisdiktionen eruieren derzeit die Einführung von EHS.
Auf der Karte können sich Anwender über die Systeme informieren. Dabei können die Hauptgestaltungselemente, zu denen etwa die Anwendungsbereiche der EHS sowie die Flexibilitäts- und Zuteilungsmodalitäten zählen, eingesehen werden. Alle Informationen lassen sich ebenfalls in Form eines Steckbriefes downloaden. Dank der ständigen Aktualisierung der Informationen bleibt man so auf dem Laufenden. Besonders interessant: Das Online-Tool ermöglicht es, die Designelemente von bis zu drei verschiedenen EHS direkt miteinander zu vergleichen.
Langfristige Ziele der ICAP
Ziele der ICAP sind aber nicht nur in der Karte zu finden, die angeboten wird. Insgesamt will man verschiedene Länder und Regionen mit bestehenden bzw. geplanten EHS zusammenbringen. Dadurch könne eine Harmonisierung der verschiedenen Systeme erreicht werden. Außerdem verspricht man sich langfristig eine mögliche Verknüpfung verschiedener EHS, so dass ein global gut funktionierender Kohlenstoffmarkt entstehen könnte.
Dabei soll auch das Forum genutzt werden, das dem Erfahrungsaustausch nicht nur bezüglich technischer Fragestellungen, sondern auch zum allgemeinen Emissionshandel, dient. Systeme sollen so bereits während der Entstehung miteinander kompatibel gestaltet werden, so dass diese später verknüpft werden können.
ICAP wurde unter anderem auch von Deutschland gegründet. Das Sekretariat der Einrichtung befindet sich in Berlin und erhält eine Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU).
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