Nicht immer sind sich Tester und Kfz-Experten einig, wenn es darum geht, ein Urteil zu Neuerscheinungen abzugeben. Dies gilt nach wie vor auch für E-Autos. Umso positiver fällt auf, dass der französische Autohersteller Renault mit dem Modell Zoe ein Pferd ins Rennen geschickt hat, das in den großen Magazinen und Fachportalen im Internet mehrheitlich überdurchschnittlich gute Resonanz erhält. Zuhause in Frankreich ist der Wagen für die Marke bereits ein sehr ordentlicher Erfolg. Von 1.000 Neuzulassungen waren zuletzt vier Fahrzeuge ein Renault Zoe.
Stromsparen im Eco-Modus
Die drängende Frage: Was hat der kleine Flitzer zu bieten, was ihn für Experten und Interessenten zu einem guten Kauf macht? Eine auffallende Eigenschaft ist ohne Frage die für ein E-Auto beachtliche Beschleunigung. Tempo 50 in 3,7 Sekunden – das schafft keineswegs jeder direkte Konkurrent auf dem Markt der Elektroautos. Diesen Pluspunkt verdankt der Zoe seinem Drehmoment von 220 Newtonmeter. Ein guter Wert für ein Fahrzeug mit Elektroantrieb mit 43 kW beziehungsweise 58 PS. Bis Tempo 100 vergehen etwa 13 Sekunden. Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei etwa 135 km/h.
Weniger rasant ist der Zoe unterwegs, wenn sich Fahrer für den Eco-Mode entscheiden. Bei dieser umweltbewussten Fahrweise werden zwar die Akkus geschont. Dafür bringt der Wagen gleichzeitig aber natürlich deutlich weniger Leistung auf den Asphalt. Der Zoe spricht im Alltagstest sehr schnell an. Das Strompedal reagiert beim Anfahren an der Ampel prompt und ohne Verzug. Und mehr noch: Das kleine Renault lässt viele Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor hinter sich. Erklären lässt sich dies damit, dass das Fahrzeug-Aggregat aus dem Stand eine höhere Leistung (88 PS) vorweist.
Zoe bildet eigene Zwischenklasse
Durch sein Format – der Zoe liegt in der Länge irgendwo zwischen Golf III und IV – ist er bisher eigentlich konkurrenzlos. Noch zeigen andere Hersteller hier kein vergleichbares Engagement. Im Inneren besticht der Kleinwagen durch ansehnlichen Komfort; die Lenkung spricht gut an und bringt Fahrvergnügen. Abschaffen konnten die Entwickler endlich das lästige Knistergeräusch, von dem viele Fahrer anderer E-Autos oft berichten. Auch auf unebenen Straßen stört hier beim Zoe nichts beim Motorgeräusch. Einzig bei Geschwindigkeiten bis etwa 30 km/h summt der Zoe ein wenig.
Kleinigkeiten werden von Insidern bemängelt
Als Manko wird mitunter das Armaturenbrett genannt, das sich je nach Lichteinfall in der Frontscheibe spiegelt. Ein weiteres Problem: Auch die Franzosen waren bei der Suche nach dem Stein der Weisen in puncto Akku-Reichweite nicht unbedingt erfolgreich mit rund 180 Kilometern. Zudem sind die Möglichkeiten zum Umklappen der Rückbank relativ eingeschränkt für ein Fahrzeug dieser Größe. Die Kosten für den Renault liegen je nach Ausstattung bei etwa 22.000 Euro aufwärts. Beim Magazin AUTO BILD ergatterte der Zoe trotz dieser überschaubaren Probleme den Titel des „ersten vernünftigen E-Autos“.
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