Von keinem anderen Markt weltweit dürfen sich die Automobilhersteller ein derart großes Entwicklungspotential erhoffen wie von der Volksrepublik China. Und dennoch halten sich gerade viele deutsche Marken vor Ort bisher eher zurück. Dies liegt mitunter daran, dass deutsche Unternehmen recht unsicher sind, wie es um die örtlichen Bedürfnisse der Konsumenten steht. Um falsche Entscheidung zu vermeiden, vertraut man bei Daimler seit einiger Zeit auf einen Partner der Region. Im Frühjahr 2014 will man in China zusammen mit dem Kooperationspartner BYD (ebenfalls kein Unbekannter) das neue Modell „Denza“ auf den Markt bringen.
Automesse in Peking als passender Rahmen für die Präsentation
Beziehungsweise erst einmal vorstellen. Passenderweise hat man sich die Pekinger Automesse als idealen Ort für die Weltpremiere des Denza ausgesucht. Der Wagen ist eine Gemeinschaftsproduktion des Joint Ventures „Shenzhen BYD Daimler New Technology“ – kurz BDNT. Nach bisherigen Meldungen aus dem Umfeld des Daimler-Konzerns sei man „gut unterwegs“. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren, damit die Markteinführung im kommenden Jahr der erhoffte große Erfolg des ersten gemeinsamen E-Autos wird. Bis es genauere Informationen gibt, müssen sich Interessenten bis April gedulden – wenngleich schon jetzt klar ist, dass es schrittweise im Vorfeld der Denza-Weltpremiere Neuigkeiten als Appetizer geben wird.
Erste Testphasen bereits abgeschlossen
Die gemeinsame Marke wird ab Mitte 2014 auch eigene Niederlassungen in China eröffnen, um das batteriebetriebene Fahrzeug zum Kunden zu bringen. Geplant sind im ersten Schritt Händlerbetriebe in den Metropolen Shenzhen, Schanghai und natürlich in Peking. Als Vertriebspartner hat man sich nach aktuellen Berichten für drei der erfolgreichsten Händlergruppen Chinas entschieden, die zugleich auch für den Service zuständig sein sollen. Die Verträge sind bereits unter Dach und Fach. Aktuell laufen beim Unternehmen BDNT die umfangreichen Tests der fertiggestellten Vorserien-Modelle. Nachdem die Tests unter harten, sommerlichen Bedingungen in südchinesischen Regionen durchlaufen wurden, geht es nun an den Härtetest im Nordosten Chinas unter schwersten winterlichen Bedingungen. Parallel zu den Außentests widmet man sich in nach Angaben von Daimler aus Stuttgart zudem den wichtigen Tests in den Produktionsstätten.
Chinas Markt soll zum Erfolgsgaranten werden
Die Vorstellung vom Weg des Denza ist klar formuliert: Die Partner möchten ein E-Fahrzeug auf dem Markt etablieren, das als ebenso zuverlässig wie sicher gilt. Erfolg verspricht man sich vom neuen Konzept deshalb, weil das Modell für chinesische Kunden in China selbst produziert wird. Die Entwicklung des Wagens lief Anfang 2011 an, als BYD und Daimler ihr Joint Venture für den Sektor „New Energy Vehicles“ ins Leben riefen. Das Vorhaben könnte aufgehen, denn die Regierung in Peking fordert von den Autoherstellern schon seit einiger Zeit die Entwicklung neuer und besserer Elektroautos für den Heimatmarkt – bisher mit eher verhaltenem Erfolg. Das dafür verantwortliche Problem kennen auch deutsche Besitzer eines E-Autos nur allzu gut: in China ist das zu schlechte Ladestellen-Netz bisher ein Sorgenkind.
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