Blitzschutz für Photovoltaikanlagen ist generell zu empfehlen, wenngleich die Bedingungen dafür nicht eindeutig festgelegt sind. Es gibt die verschiedensten Tipps, aber keine Vorschriften. Selbst Versicherungsgesellschaften behandeln das Problem unterschiedlich: bei den einen gilt der Versicherungsschutz vor Blitzschlag nur, wenn es einen Blitzschutz für die PV-Anlage gibt, bei anderen ist das nicht nötig. Elektrofachbetriebe werden immer auf dem größtmöglichen Schutz bestehen, um ihren ganzen Leistungsumfang anbieten zu können, langjährige Eigenheimbesitzer sehen das Problem ganz anders. Sie wissen, dass es den perfekten Schutz nicht gibt und verlassen sich auf die eingegliederte Lage ihres Hauses. Es gibt aber einige Kriterien, an denen die Betreiber von Photovoltaikanlagen die Notwendigkeit eines Blitzschutzes festmachen können.
Gründe für den Blitzschutz einer Photovoltaikanlage
Was generell auf Häuser in Bezug auf Blitzschutz zutrifft, gilt erst recht für Photovoltaikanlagen auf dem Dach: eine freistehende Lage, die Umgebung überragende Höhe und metallische Bauteile des Baukörpers bedeuten eine deutliche Gefahr für Blitzeinschläge. Ein Blitzschutz ist besonders dann nötig ist, wenn die Photovoltaikanlage über das Dach hinausragt. Das ist bei Schrägdächern selten der Fall, bei Flachdächern jedoch der Regelfall. Hier sorgt bereits eine Aufständerung der Module über 30 Zentimeter hinaus für neue Gefahr. Metallrahmen und die Installation der Anlage auf Metallschienen tun ein Übriges, um als „unfreiwilliger Blitzableiter“ in Betracht zu kommen.
Viele ältere Blitzschutzanlagen funktionieren noch ohne den inneren Blitzschutz, also die Verhinderung von Überspannungen im Leitungssystem des Hauses, die auch elektrische Geräte beschädigen können. Dabei muss der Blitzschlag nicht einmal direkt das Haus betreffen. Entsprechende Schäden können auch entstehen, wenn der Blitz bis zu 1,5 Kilometern entfernt einschlägt. Wenn ohnehin eine Blitzschutzanlage vorhanden ist, kann die Photovoltaikanlage mit einbezogen werden. Dabei kann dann auch gleich der innere Blitzschutz nachgerüstet werden.
Wie funktioniert der Blitzschutz für eine Photovoltaikanlage?
Die Regeln des Blitzschutzes sind für Photovoltaikanlagen die gleichen wie für das gesamte Haus. Auffangstangen und –drähte schützen eine gefährdete Fläche und leiten den Blitzschlag um diese herum in die Erde, ohne dass ein Schaden eintritt. Die Dimensionierung der Anlage ist abhängig von der Größe der Fläche und sollte unbedingt von einem Fachmann vorgenommen werden. Unzureichender oder falsch kalkulierter Blitzschutz kann sogar zu einer zusätzlichen Gefahr werden und den Schaden vergrößern, anstatt ihn zu verhindern. Ein Abstand von wenigstens 2 Metern zur Photovoltaikanlage hilft auch, Verschattung zu verhindern. Reicht die vorhandene Blitzschutzanlage nicht aus, um die gesamte Fläche der Photovoltaikanlage zu integrieren, muss er erweitert werden. Das kann entweder durch zusätzliche Auffangstangen oder die Verlängerung der bereits installierten geschehen.
Wie kann der innere Blitzschutz für die Photovoltaikanlage optimiert werden?
Auf jeden Fall muss das Modulgestell, sofern es metallisch ist, in den Potenzialausgleich einbezogen werden und Überspannungsableiter vor und nach dem Wechselrichter eingebaut werden. Die von den Herstellern in die Wechselrichter eingebauten Vorrichtungen reichen bei Blitzschlag nicht aus. Hier finden Sie eine kurze Checkliste zum Blitzschutz der Photovoltaik Anlage.