Auch an dieser Stelle berichteten wir in der Vergangenheit immer wieder darüber, dass deutsche Automobilhersteller zunehmend auf den fahrenden Zug namens Elektromobilität aufspringen, weil sie die enormen Wachstumschancen in dieser Sparte endlich erkannt haben. Dass Deutschland verstärkt eine wichtige Vorreiterrolle einnehmen wird, zeigt sich aber nicht ausschließlich bei den Fahrzeugherstellern, sondern auch bei dem Fortschritt anderer, einhergehender Marktnischen. So sehen Experten in der Verbesserung der maximalen Reichweiten der E-Autos eine maßgebliche Notwendigkeit, um mehr potentielle Käufer zu überzeugen.
Einfache Anpassung auf den Streckenwunsch per Modul-Bauweise
Einem deutschen Unternehmen könnte nun mit einem neuen Batteriesystem der große Wurf gelungen sein. Der Hintergedanke der Entwicklung des Osnabrücker Herstellers CTE GmbH ist im Grunde so einfach, dass jedes Kind auf diesen Gedanken hätte kommen können. Mittels Modul-Bauweise könnte das neue System je nach Bedarf bestückt werden. Kurzum: Sollte das Konzept aufgehen, könnte das gleiche System für unterschiedlichste Fahrzeuge infrage kommen. Vergleichbar ist der Ansatz der Batterien für Elektroautos mit dem Packen des Reisegepäcks. Was man nicht für den Urlaub braucht, lässt man einfach daheim, so der Erklärungsansatz des Herstellers. Experten halten das Modul-System für ausgesprochen effektiv. Eben weil es so flexibel eingesetzt werden kann.
Battery in Motion – Leichtbauweise senkt den Verbrauch
Nicht nur mit Blick auf das Gewicht des Fahrzeugs. Vielmehr geht es bei dem Modell darum, dass Nutzer je nach gewünschter Fahrstrecke eine Anpassung der Module vornehmen können. Mit dem Ergebnis, dass das Gewicht und der Verbrauch natürlich geringer ausfallen, wenn sich Fahrzeug-Eigentümer für Module mit kürzerer Reichweite entscheiden. Das Gewicht der Module fällt mit nur etwa sechs Kilogramm an sich schon recht gering aus. Der beim Unternehmen für die Module mitverantwortliche Entwickler Sebastian Pricker nennt beim Format zum Vergleich die Größe eines Schuhkartons. Der Name des Batteriesystems lautet passenderweise „Battery in Motion“. Ein einzelnes Modul soll es nach aktuellen Meldungen auf eine Reichweite von etwa zehn Kilometern bringen. Die Aufrüstung ist somit eine Additionsaufgabe, die auch der Nachwuchs erledigen kann. Will man mit dem E-Auto 200 Kilometer fahren, verlangt dies nach dem Einsatz von 20 Modulen, was einem Gesamtgewicht von 120 Kilo entspricht.
2014 soll die Testphase für den Prototypen eingeläutet werden
Ganz einfach lässt sich so das Gewicht der Fahrzeuge reduzieren. Besonders interessant ist das Konzept natürlich für all jene, die mit dem Elektroauto schnell einen kleinen Einkauf beim Supermarkt um die Ecke erledigen möchten. Wichtig ist dabei die Tatsache, dass man nicht immer die komplette Batterie mitnehmen muss, die für die maximale Reichweite mit enormen Gewicht an Bord verbunden wäre. Auch in diesem Punkt ist die Rechnung nämlich schnell erledigt: Je schwerer die Batterie an Bord, desto höher der Verbrauch. Die Entwicklung der CTE GmbH hingegen erlaubt eine ganz genaue Abstimmung auf den Bedarf, besonders für Kurzstrecken. Weiterhin können die nicht benötigten Module während der Fahrt schon mal für den nächsten Ausflug mit dem E-Auto aufgeladen werden. Beim Entwickler spricht man von einer universellen Einsetzbarkeit, die problemlos auch bei Rollern oder sogar handelsüblichen Photovoltaikanlagen zum Einsatz kommen könnte.
Noch aber ist das Konzept Zukunftsmusik. Im kommenden Jahr will man im Hause CTE in die Testphase des Prototyps starten. Das Ziel ist es auch, durch eine sehr sichere Bauweise dafür zu sorgen, dass keine besonderen Vorkehrungen für den Ein- und Ausbau getroffen werden müssen, damit Autofahrer selbst Hand anlegen können.
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