Strömungskraftwerke – die bisherigen Standorte

Strömungskraftwerke, auch bekannt als Meeresströmungskraftwerke, sind ganz normale Wasserkraftwerke. Diese erzeugen allerdings die Elektrizität aus der Meeresströmung. Dabei werden keine Stauwerke, wie bei den meisten Wasserkraftanlagen eingesetzt, sondern die Turbine für den Antrieb befindet sich mitten in der Strömung. Bisher sind erst fünf verschiedene Strömungskraftwerke in Betrieb genommen, über die wir im Folgenden einen Überblick geben wollen.

Seaflow – der Prototyp

So entstand beispielsweise mit Seaflow der erste Prototyp für ein Strömungskraftwerk. Dieses arbeitet nach dem Prinzip einer Windenergieanlage, wobei der Rotor sich unter Wasser bewegt. Auf der Oberfläche des Meeres befinden sich dagegen eine Plattform für die Wartungsarbeiter, sowie ein Computer, der die Daten über den Rotor sammelt.

Der Rotor selbst befindet sich direkt auf der Höhe der Meeresströmung. Er dreht sich mit etwa 15 Umdrehungen pro Minute und mittels Generator wird die Strömungsenergie in Strom umgewandelt.

Geplant wurde Seaflow übrigens von der Uni Kassel. Gebaut wurde das Strömungskraftwerk mit der Unterstützung eines britischen Ministeriums und befindet sich vor der Küste von Cornwall, genauer gesagt in der Straße von Bristol und damit im Südwesten von England.

SeaGen

Ein weiteres Strömungskraftwerk ist SeaGen. Es wird auch als Gezeitenkraftwerk Strangford bezeichnet. SeaGen liegt in der Meerenge von Strangford, im County Down in Nordirland. Schon seit 2008 befindet sich die Anlage im regulären und gleichzeitig kommerziellen Betrieb.

RITE

Außerdem befindet sich RITE als Demonstrationsanlage im Betrieb. Das Kürzel steht für Roosevelt Island Tidal Energy. Die Anlage ist mit sechs Turbinen ausgestattet, die jeweils fünf Meter hoch sind und eine Leistung von 35 kW pro Turbine liefern. Auch hierbei werden die Gezeitenströmungen genutzt und das Kraftwerk befindet sich seit 2006 auf dem Grund des East River, der durch New York City führt.

Openhydro

Openhydro ist ein Strömungskraftwerk, das von Nova Scotia Power und dem Partner OpenHydro entwickelt wurde. Die Meeresturbine liefert dabei eine Leistung von einem Megawatt. Sie wurde als Testanlage konzipiert und vor Kanada ins Wasser gelassen. Die Turbine selbst wurde in Irland gefertigt und liegt direkt auf dem Meeresboden. Sie ist zehn Meter groß und wurde im November 2009 installiert.

Die Voith Wasserturbine

Das fünfte und letzte Strömungskraftwerk ist die Voith Wasserturbine. Sie arbeitet ebenso wie eine Windkraftanlage, nur unter Wasser. 2009 wurde der Prototyp in Südkorea installiert, der aus einem getriebelosen 110 kW Propeller besteht. Auch er wird fest am Meeresboden verankert und soll genauso ohne Rotorblattverstellung auskommen.

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