Sparen Dämmplatten wirklich die Heizkosten?

Hausdämmung_© fefufoto - Fotolia.comSanierungen am Haus werden in den Medien regelmäßig als optimaler Weg bezeichnet, um den Heizbedarf zu senken und somit automatisch auch geringere Heizkosten zahlen zu müssen. Zugleich wird in diesem Zusammenhang gerne von den Branchenvertretern auf den Aspekt des Umweltschutzes hingewiesen. Heutzutage ist dies fast so etwas wie ein Totschlag-Argument, denn die Schonung der Ressourcen geht vielen über alles. Handwerker empfehlen Hauseigentümern gerne das Anbringen spezieller Dämmplatten, die, auf die Fassaden geklebt, eine Heizkostensenkung zur Folge haben sollen.

Prognos-Studie hegt Zweifel an Sanierungs-Rentabilität

Doch nun zeigt sich erneut, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Eine aktuelle Studie weist auf ein deutliches Ungleichgewicht zwischen Sanierungs-Investitionen und Einsparungen hin. Kurzum: Die Kosten überwiegen häufig massiv die später eingesparten Summen. Bezug nimmt die Studie auf das Thema des energetischen Sanierens vor dem Hintergrund der Energiewende. Sie wurde von der staatlichen Förderbank – der KfW – in Auftrag gegeben und von den Experten des Forschungsinstituts Prognos erstellt. Wer sich noch nicht für die Sanierung entschieden hat, kommt ins Grübeln. Die besagte Untersuchung zeigt, dass die Kosten höher als die Einsparungen ausfallen. Und das letztlich eben nicht nur bei Altbauten; selbst bei Neubauten rentieren sich die Investitionen in moderne Dämmplatten nicht grundsätzlich. Zumindest nicht finanziell.

Ziel zur Energiesenkung kostet mehr als erwartet

Die immer strengeren staatlichen Regulierungen im Rahmen der Energieeinsparverordnung – sind sie ein Fehlgriff durch alle Regierungsparteien der vergangenen Jahre? Immerhin hat man das hehre Ziel, den Heizenergieverbrauch bis zum Jahr 2050 um satte 80 Prozent zu senken, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Tatsächlich gab es bisher keine Untersuchung zur wirtschaftlichen Rechtfertigung der enormen Sanierungskosten. Die Analysten kommen nun zu dem Ergebnis: Um Einsparungen in Höhe von 370 Milliarden Euro zu erreichen, wären im gleichen Zeitraum Ausgaben von fast 840 Milliarden Euro erforderlich. Hohe Kosten für Eigentümer. Mit rein ökonomischen Argumenten lässt sich die Rechtslage schwerlich untermauern. Doch wofür gibt es staatliche Subventionen und Darlehen der KfW für energieeffiziente Neubauten und energetische Altbau-Sanierungen?

Bisherige Systeme amortisieren sich langsam oder gar nicht

Eine Antwort: Vor allem seien die Investitionen Steuermittel-Verschwendung. Auch am Nutzen der Dämmsysteme zweifeln Experten wie der Architekt Konrad Fischer. Aus seiner Sicht existiert momentan kein System, das sich in überschaubarer Zeit rechnet. Bei der KfW hingegen sieht man die Klimaschutz-Investitionen als Volkswirtschafts-Faktor, der Arbeitsplätze schafft. Bedenkt man, dass Hauseigentümer Mieter sanierter Wohnungen stärker zur Kasse bitten, teilt nicht jeder diese Meinung. Zumal die steigenden gesetzlichen Sanierungs-Anforderungen die Kosten für einen Neubau schrittweise steigen lassen. Und dieser Trend wird sich zugleich bei den Baukosten und Mieten fortsetzen, wie der Bundesverband Deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen warnt.

Ganz abgesehen von hohen Produktionskosten für Wärmedämmverbundsysteme und der Schadensanfälligkeit vieler älterer Wärmedämmsysteme, die weitere Sanierungs- und Reparaturkosten für Eigentümer bedeuten.

Bildquelle: © fefufoto – Fotolia.com

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