Rückgang von Solarfirmen

Seitdem Solaranlagen nicht mehr so stark gefördert werden und auch die Preise für PV-Anlagen sich auf einem rasanten Sinkflug befinden, geht es den Vorzeige-Solarfirmen an den Kragen. Immer mehr müssen Insolvenz anmelden, Verluste bekannt geben oder zumindest Stellen streichen. Wie viele Firmen betroffen sind, verdeutlicht folgende kurze Aufstellung:

  • 13.12.2011: Solon ist pleite und ein Verlust von über 200 Millionen Euro schlägt zu Buche.
  • 21.12.2011: Solar Millennium beantragt Insolvenz.
  • 03.04.2012: Q-Cells beantragt Insolvenz.
  • 17.04.2012: First Solar gibt bekannt, das Werk in Frankfurt / Oder zum Jahresende zu schließen.
  • 25.06.2012: Global Solar Energy Deutschland meldet Insolvenz an.
  • 21.08.2012: Solarfirma Sovello stellt Produktion ein.
  • 18.10.2012: SMA Solar gibt bekannt, mindestens 450 eigene Mitarbeiter und 600 Zeitarbeiter zu entlassen.
  • 23.01.2013: Bosch erklärt den Verlust von einer Milliarde Euro für die Sonnenenergiesparte, die erst 2008 aufgebaut wurde.
  • 24.01.2013: Solarworld verhandelt mit Gläubigern über einen Schuldenschnitt.
  • 17.04.2013: Solarworld meldet für 2012 einen Verlust bis zu 550 Millionen Euro.

Auch Suntech, ein Solarriese aus China, ist mittlerweile insolvent, seit dem 16.04.2013 gilt auch LDK Solar als von Insolvenz bedroht und sogar die großen Energieversorger, darunter RWE, Eon und Vattenfall geben in diesen Tagen bekannt, Stellen im großen Stil abbauen zu müssen. Experten gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren gut 17.000 Stellen in der deutschen Energiebranche verloren gehen.

SMA Solar als Paradebeispiel

Paradebeispiel für den Untergang auf dem Markt ist unter anderem SMA Solar. Das Unternehmen mit Sitz in Niestetal bei Kassel gilt im Ort als wichtigster Gewerbesteuerzahler. Aufgrund der hohen Verluste in der Vergangenheit musste die Gemeinde sogar eine Haushaltssperre verhängen und die geplanten Ausgaben für das neue Schwimmbad wieder zurück beordern.

Obwohl das 1981 gegründete Unternehmen gesund wuchs und immer nur eine Richtung kannte – nämlich den Trend nach oben, machen auch vor SMA Solar die aktuellen Entwicklungen auf dem Energiemarkt nicht halt. Gründe für die extremen Rückgänge der Solarfirmen gibt es viele: Zunächst handelt es sich um einen normalen Konsolidierungsprozess. Aber auch die Finanzkrise, die viele Investoren traf, blieb nicht unbemerkt. Hinzu kam der Preisverfall für die PV-Anlagen, der teilweise bei bis zu 50 Prozent jährlich lag. Dann wurden auch noch die Förderungen gekürzt, so dass es für Verbraucher weniger interessant war, in die solare Energieversorgung zu investieren.

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