Niedertemperaturkessel – gemütliche Wärme, aber nicht mehr zeitgemäß

Wie in allen Lebensbereichen setzen sich beim Heizen in Haus und Wohnung in regelmäßigen Abständen neue Trends durch. Einige haben Bestand, andere verschwinden nach einigen Jahren wieder infolge des technischen Fortschritts. In diesen Bereich gehören zumindest bedingt die so genannten Niedertemperaturkessel. Up to date sind die Geräte inzwischen nicht mehr. Ein Argument gegen diese Kessel-Varianten ist, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau – die KfW – die Anschaffung und Installation der Niedertemperaturkessel heute nicht mehr fördert. Der Grund: Die Kessel haben einen vergleichsweise geringen Nutzungsgrad, der zum Beispiel deutlich hinter den Werten einer Brennwertheizung zurückbleibt.

Geräte zeichnen sich nur lange Nutzbarkeit und günstige Preise aus

Wer als Verbraucher nicht auf eine Förderung angewiesen ist, wird sich im Einzelfall dennoch für einen Niedertemperaturkessel entscheiden. Beispielsweise wegen der recht niedrigen Kosten für die Anschaffung. Für die Produkte spricht auch die Langlebigkeit. Zudem sind Niedertemperaturkessel sehr robust und zeichnen sich durch einen geringen Wartungsbedarf aus. Noch besser: Die Geräte lassen sich schnell einbauen, wenn alte Heizungsanlagen ausgetauscht werden sollen – ohne dass größere Baumaßnahmen erforderlich sind. Viele Verbraucher kennen Niedertemperaturkessel als Bestandteil von – nomen est omen – Niedertemperaturheizsystemen, bei denen die Kessel oft in Kombination mit Wärmepumpen zum Einsatz kommen.

Je nach System muss der Schornsteinfeger behilflich sein

Mit dem heutigen technischen Standard können die Kessel nach Expertenaussagen kaum noch mithalten. Ihre Hochphase hatten die Modelle in den 1980er Jahren. Gegen diese Anlagen sprechen aus heutiger Sicht unter anderem die Kosten für den Schornsteinfeger. Denn dieser muss die regelmäßige Wartung übernehmen. Auch der geringe Wirkungsgrad und die hohen laufenden Energiekosten sind als Nachteil der Niedertemperaturkessel einzustufen. Der Hinweis auf den Schornsteinfeger muss gerade im Zusammenhang mit einer Umrüstung erfolgen. Sollen Gaskessel durch Niedertemperaturkessel ersetzt werden, muss der Spezialist je nach Temperatur der Systeme prüfen, ob die notwendigen Rahmenbedingungen vor Ort erfüllbar sind. Faktisch können sich Niedertemperaturkessel gerade im Hinblick auf die Schonung der Umwelt nicht mit den modernen energieeffizienten Heizungs-Technologien messen.

Niedertemperatur-Technik bei Warmwasserbereitung einsetzbar

Entscheiden müssen sich Verbraucher bei dieser Art Heizkessel für Erdgas oder Heizöl. Ein Problem kann sein, dass die Niedertemperaturkessel bis zu einem Zehntel der erzeugten Energie ungenutzt über den Kamin entweichen lassen. Was wiederum auf einen wichtigen Punkt hindeutet: ohne Kamin geht es nicht. Zumindest nicht bei einem sogenannten „atmosphärischen Brenner“. Im Falle eines „Gebläsebrenners“ kommt ein Abgas-System zum Tragen, das die entstandenen Abgase entsorgt. Ein Schornstein jedenfalls verbraucht Platz, wenngleich die Geräte je nach Erscheinungsform – oft als Thermen – grundsätzlich nicht zu raumfüllend sein müssen.

Positiv fällt bei den Modellen ins Gewicht, dass Niedertemperaturkessel modellabhängig durch eine übliche Leistung von bis zu 25 Kilowatt sowohl beim Heizen als auch bei der Aufbereitung von Warmwasser nutzbar sind. Letzteres allerdings vielfach in Verbindung mit einem ergänzenden Wärme-Speicher in der Wohnung.

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