Fügetechnik spart Kosten

Puzzel_© vege - Fotolia.comDie sprichwörtliche Fügung des Schicksals kennt jeder. Die Bedeutung des Begriffs „Fügung“ im baulichen Kontext kann im eigentlichen Sinne durchaus ähnlich verstanden werden. Auch hier sorgt die sogenannte Fügetechnik dafür, dass verschiedene Komponenten und Materialien ineinander greifen und sich miteinander verbinden. Der Paderborner Wissenschaftler Professor Ortwin Hahn, der seit dem Jahr 1976 an der Gesamthochschule Paderborn lehrt und forscht, wies im Rahmen des inzwischen 18. „Paderborner Symposium Fügetechnik“ darauf hin, wie wichtig die Technologie nach wie vor ist.

Paderborner Symposium gewährt Einblicke in den technischen Status quo

Das aktuelle Kernthema des Symposiums lautete „Effiziente Fertigung von Hochleistungsverbundsystemen“. Das von Professor Hahn geleitete Laboratorium der Hochschule arbeitet nicht zuletzt mit großen Namen der Automobilbranche zusammen; unter anderem mit Porsche, BMW oder Volkswagen. Schon zur Gründungszeit befasste sich das Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik (LWF) mit der so zentralen Fragestellung, wie Fahrzeug-Bauteile unterschiedlicher Strukturierung und aus verschiedenen Materialien aneinander gefügt werden können. Weitgehend konzentrieren sich die Paderborner Experten nach Aussagen des Leiters auf Verbund-Techniken, wobei die Werkstoffe größtenteils geklebt werden – ob es nun Türen, Kofferraum-Hauben oder andere Bauteile sind.

„Kalter“ Verbund und Materialmix als modernes Konzept der Kfz-Fertigung

Eine bekannte und nicht minder zuverlässige Alternative sind mechanische Verfahren, die beim LWF ebenfalls erforscht und weiterentwickelt werden. Zur Gründung des Laboratoriums kam es, so Hahn, weil in den 1970er Jahren Probleme auftraten, nachdem verstärkt Aluminiumwerkstoffe bei Serienfahrzeugen eingesetzt werden sollten, was sich als ausgesprochen schwierig erwies. Wie kann man einen Materialmix dauerhaft effizient und sicher aneinander fügen? Diese Überlegung war ein wichtiger Bereich bei der Forschung. Heute arbeitet man an der Optimierung von Fügetechniken im Zusammenhang mit kaltem Verbund. Auch hier hat sich der Hybrid-Begriff über die Jahre etabliert.

Geringeres Gewicht senkt den Kraftstoffverbrauch

Der Forscher sieht in den „kalten“ Ansätzen der modernen Fügetechniken die Basis, um das Ziel eines geringeren Energieverbrauchs zu erreichen. Die leichteren Materialien nehmen den Fahrzeugen das vormals hohe Gewicht. Als Beispiel sei hier der „VW XL 1“ genannt. Im direkten Vergleich bringt das Modell nur etwa die Hälfte des Gewichts eines herkömmlichen Golfs auf die Waage. Vergessen werden dürfe dabei jedoch nicht die nötige Sicherheit, weshalb die Erforschung des Unfallverhaltens der Verbundmaterialien von großer Bedeutung ist, so der Grundtenor der Forscher. Natürlich kommen die Ergebnisse der Experten keineswegs nur in der Autobranche zur Anwendung. Überall, wo neue Materialien verwendet werden, bergen sie die Chance zur Senkung des Energieverbrauchs und letzten Endes der Kosten; somit auch beim Bau von Eigenheimen, Flugzeugen und anderen Dingen.

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