Energieeffiziente Haushaltsgroßgeräte – aber welche?

Ein intelligenter Umgang mit teurer Energie ist als Grundkonzeption untrennbar mit einer Vorstellung von intelligentem Wohnen verknüpft. In Gestalt von Null- oder Niedrigenergiehäusern ist er zum zentralen Baustein eines ökologisch motivierten, schonenden Umgangs mit natürlichen Ressourcen geworden.

Einhergehend mit der Nutzung erneuerbarer Energiequellen zur Gewinnung von Wärme, Warmwasser und Elektroenergie im Haushalt – im Verbund mit modernen Speicher- und Dämmsystemen – stehen moderne Haushaltsgeräte in ihrer ökologischen Perspektive in dem Bereich in nichts nach.

Moderne Energiesparwunder können – abgesehen von gängigen Energiespartipps im Verbraucherverhalten – bereits per se einiges zu Einspareffekten im Haushalt beitragen. Wann lohnt sich eine Neuanschaffung energieeffizienter Haushaltsgeräte wirklich. Und durch welche Elektrogeräte können Energiekosten spürbar eingespart werden?

Stromkosten errechnen

Um sicher festzustellen, ob sich eine energieeffiziente Neuanschaffung eines Haushaltsgeräts lohnen kann, leisten Stromkostenrechner wertvolle Hilfe. Vielfach im Netz angeboten, lassen sich mit ihrer Hilfe die Stromkosten aus Strompreis und Kilowattstunde (kWh) errechnen.

Stromkostenrechner basieren auf dem gleichen Prinzip wie Stromkostenmessgeräte, die zwischen Stromnetz und Gerät geschaltet werden, um die momentane Leistungsaufnahme eines Gerätes zu ermitteln. Wird dabei der Strompreis mit eingespeichert, können die Geräte gleich die entstandenen Kosten anzeigen.

Bei Geräten mit variablem Stromverbrauch wie Kühlschränke oder dimmbare Lampen können dazu Näherungswerte bestimmt werden.

Stromkostenrechner multiplizieren den Stromverbrauch (in kWh) mit dem Strompreis (in Cent pro kWH). Während der Strompreis je Anbieter variiert und im Vorfeld eingeholt werden muss, ergibt sich der Stromverbrauch aus der Multiplikation der Leistungsaufnahme des Geräts (in Watt) mit der Betriebsdauer in Vollauslastung pro Tag (in Stunden).

Eine Wattstunde (Wh) ist damit die Energieaufnahme des Gerätes in einer Stunde. Generell wird jedoch in KWh gerechnet, da in dem Bereich schnell größere Zahlenwerte erreicht werden.

Die Arbeitsweise von Stromkostenrechnern erlaubt den direkten Vergleich der Energiekosten zweier Elektrogeräte und eine Prognose hinsichtlich des zu erwartenden Energieaufkommens für einen bestimmten Gebrauchszeitraum.

Kühl -und Gefrierschränke

Wer umweltschonend denkt, und dabei auch etwas für seinen Geldbeutel tun möchte, kann sein Energie- und Geldsparvorhaben bereits bei der Wahl eines Kühlgeräts umsetzen. Dabei ist die Auswahl aus einer derzeit im Handel befindlichen Palette von rund 2.300 Kühl- und Gefriergeräte riesig. Genaues Hinschauen bei der Energieeffizienzklasse lohnt, bei Kühl- und Gefriergeräten etwa kosten 100 kWh jährlicher Mehrverbrauch in 15 Jahren 480 Euro zusätzliche Stromkosten – künftige Preissteigerungsraten der Stromversorger nicht eingerechnet.

Typen neuester Generation ohne Gefrierfach warten bereits mit Energieverbräuchen von rund 62 kWh auf. Besonders umwelt- und preisbewusste Verbraucher sollten zu Geräten mit dem Eurolabel A+++ greifen. Die Verbrauchsspanne der Geräte bewegt sich zwischen 62 und 64 kWh.

Standgeräte mit A+++ Label haben standardmäßig etwas höhere Verbräuche als Einbaugeräte. Als besonders sparsame Geräte weisen die Toppgeräte in dem Segment einen Verbrauch von bis zu 76 kWh auf. Stromkosten der verbrauchsärmsten Geräte liegen bei rund 300 Euro bis 370 Euro Stromkosten in 15 Jahren. Dagegen kosten moderne Stromfresser (A+) nahezu das Dreifache.

Modelle mit Gefrierfach sind erwartungsgemäß energieintensiver und kommen im günstigsten Fall als Unterbaugeräte (A+++) mit etwa 90 bis 100 kWh aus, Standgeräte (A++) mit rund 125 bis 160 kWh.

Bei Kühl- und Gefrierkombinationen sind Verbräuche um rund 130 bis 150 kWh pro Jahr bei Standgeräten und Mehrzonengeräten mit zusätzlichem Frischefach 120 bis 160 KfW das Maß aller Dinge.

Reine Gefrierschränke sollten über das Eurolabel A+++ verfügen und mit einem Verbrauch von rund 160 bis 200 kWh als Standgeräte und unter 160 kWh pro Jahr als Einbau- oder Unterbaugerät aufwarten. Gefriertruhen kommen in der A+++-Klasse mit maximal circa 150 kWh aus.

Mittlerweile mussten die Energie-Klassen nach oben erweitert werden, weil in den letzten Jahren immer mehr energieeffiziente Kühlschränke hergestellt wurden und das Gros der Geräte in der höchsten Klasse angesiedelt war. Vor Jahren noch wurden Geräte mit A gekennzeichnet, obwohl sie deutlich ressourcenschonender als andere in derselben Klasse waren.

Daher wurde 2003 die EU-Label-Kennzeichnung um die Klassen A+ und A++ erweitert.

Dabei bedeuten

  • A+ = 25 Prozent
  • A++ = 50 Prozent

weniger Energie als ein Gerät der A-Klasse.

A+++ ist die derzeit beste Energieeffizienzklasse. Gemäß einer Verordnung der EU-Kommission sind die Hersteller seit einigen Jahren dazu verpflichtet, diese zusätzliche Information zur Kaufentscheidung auf allen Elektrogroßgeräten anzubringen. Die Kennzeichnungspflicht gilt demnach neben Kühl- und Gefriergeräten auch für Waschmaschinen, Trockner und Geschirrspüler.

Waschmaschinen und Trockner

Mit den natürlichen Ressourcen Wasser und Energie schonend umzugehen ist neben optimaler Funktionsweise, leisem Arbeiten und ansprechendem Design zu einem der Hauptanforderungen geworden, die Verbraucher auch an moderne Waschmaschinen und Trockner stellen.

Allerdings fällt eine Energieersparnis im Verhältnis zu Kühl- und Gefrierschränken vergleichsweise bescheiden aus. Bei einem angenommenen Strompreis von 0,23 Euro pro kWh lassen sich mit einer neuen Waschmaschine der Klasse A+++ gegenüber einem älteren Gerät von rund einer Kilowattstunde pro Waschgang lediglich etwas mehr als 30 Euro jährlich sparen.

Die Entscheidung ist somit nur bedingt sinnvoll, eine noch voll funktionierende Waschmaschine nur wegen einer möglichen Stromkosteneinsparung durch ein teures Neugerät zu ersetzen.

Hat das Alt-Gerät jedoch ausgedient oder ist defekt, lohnt sich ein Griff zu einem Gerät der neuen A+++-Klasse aber doch – ganz im Gegensatz zu Wäschetrocknern, bei denen die neueren Geräte je nach verwendeter Technik deutlich sparsamer sind.

Topp-Waschmaschinenmodelle der A+++-Klasse mit acht Kilo Waschvolumen kommen bereits mit einem Stromverbrauch von unter 100 Kilowattstunden aus. Dabei liegt der Wasserverbrauch idealerweise unter 10.000 Litern, bei einer Nutzung von 220-mal pro Jahr mit Programm-Mix.

Spitzenmodelle kommen bereits mit rund 8.000 Litern aus. Spitzenwerte im Stromverbrauch von rund 65 kWh werden dabei allerdings nur dadurch erzielt, dass die Waschtemperatur bei auf über vier Stunden verlängerter Waschdauer (bei 60 Grad Buntwäsche) abgesenkt wird.

Sparsame Acht-Kilo-Geräte kommen mit maximal 1.400 EUR Strom- und Wasserkosten in 15 Jahren aus – Spitzenmodelle liegen bei etwas mehr als 1.200 Euro, die höchsten Kosten betragen mehr als 1.600 Euro.

In den Kalkulationen ist ein Strompreis von 0,32 Euro pro Kilowattstunde, sowie ein Wasserpreis von 5,90 Euro pro Kubikmeter incl. Abwasser zugrunde gelegt – ohne Berücksichtigung etwaiger Strom- und/oder Wasserkostenerhöhungen während der 15-jährigen Nutzungszeit.

Bei Wäschetrocknern sind die Unterschiede im Verbrauch dagegen riesig. Verbrauchsdifferenzen von drei Kilowattstunden pro Trockenprogramm sind keine Seltenheit.

Als besonders sparsame Wäschetrockner ohne Warmwasseranschluss gelten Kondenstrockner mit Wärmepumpe mit weniger als circa 200 kWh – abgesehen vn den besonders effizienten Solar- und Gastrocknern.

Die günstigsten Sieben- und Acht-Kilo-Geräte liegen in ihrem Verbrauch derzeit unter 160 kWh, besonders sparsame neun-Kilo-Geräte rangieren zwischen 175 und 200 kWh.

Die Energiekosten in 15 Jahren betragen bei Geräten mit mittlerem Verbrauch über 1.000 Euro gegenüber rund 750 Euro in der sparsamsten Klasse.

Kondenstrockner ohne Wärmepumpe und Abluftrockner verbrauchen rund das Dreifache und sind in punkto Sparsamkeit nicht mehr zeitgemäß. Dementsprechend betragen die Energiekosten über 2.000 Euro in 15 Jahren, bei 160-facher Nutzung pro Jahr in „Baumwolle schranktrocken“, davon 4/7 der Nutzungen mit halber Beladung.

So benötigen Geräte mit der Stufe B für ein Standardprogramm mit voller Befüllung rund 4,8 kWh und mehr.

Abbildung 1: fotolia©M. Schuppich (#70787336)

Abbildung 2: pixabay©ChristianOehlenberg (CC0 1.0)

Scroll to Top