Wann macht der Einsatz von Luft-Wärmepumpen Sinn?

niedrigenergie_luft-wärmepumpe_© WoGi - Fotolia.comLuft-Wärmepumpen machen wenig Sinn? Sie funktionieren nicht ohne Heizstab, der zusätzliche Energie benötigt? Im Winter bringen sie kaum Einsparpotenzial mit sich? Diese Behauptungen werden von vielen Laien aufgestellt, die sich noch nicht intensiver mit einer Luft-Wärmepumpe auseinandergesetzt haben. Denn wer sich die Funktionsweise dieser Wärmepumpen genauer anschaut, wird schnell feststellen, dass die Behauptungen nicht pauschal so stehen gelassen werden können.

Funktionsprinzip der Luft-Wärmepumpe

Die Luft-Wärmepumpe benötigt für den Betrieb kein Kühlmittel, deshalb wird sie auch nicht zu den eigentlichen Wärmepumpen gezählt, sondern oft als Lüftungswärmesystem bezeichnet. Die Funktionsweise ist dabei recht einfach:

  1. Außenluft wird angesaugt.
  2. Plattenwärmetauscher nutzt warme Raumluft, um die Außenluft anzuwärmen (bis zu 90 Prozent der in der Raumluft befindlichen Wärme können genutzt werden).
  3. Vorgewärmte Außenluft wird mit einem Zuluftnacherhitzer auf die gewünschte Raumtemperatur gebracht.
  4. Erwärmte Luft wird über ein spezielles Lüftungssystem in den Wohnraum eingebracht.

Effizienzsteigerung durch Nutzung der Erdwärme

Moderne Wärmepumpen gehen jedoch noch einen Schritt weiter. Sie nutzen einen unterirdischen Luftbrunnen. So wird die Außenluft nicht einfach von oben abgesaugt, sondern sie durchläuft ein unterirdisches Rohr. Hierbei macht man sich die Erdwärme zunutze, die die angesaugte Luft schon einmal leicht vorerwärmt. Ziel ist es, eine geringere Erwärmung durch den Zuluftnacherhitzer zu erreichen.

Vorteil dieser Methode ist aber nicht nur, dass weniger Energie zur Erwärmung der Luft benötigt wird, sondern auch, dass die Außenluft sehr gut gefiltert wird. Zudem ergibt sich eine natürliche Regulierung der Luftfeuchtigkeit in den Räumen. In den Sommermonaten können durch den Erdwärmetauscher die Innenräume sogar gekühlt werden, denn die Temperatur der Erde bleibt ganzjährig konstant.

Voraussetzungen müssen erfüllt sein

Aber auch für eine Luft-Wärmepumpe sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen, ohne die es keinen Sinn macht, dieses intelligente Heizsystem zu nutzen. Dazu zählen:

  • Gebäudehülle muss luftdicht versiegelt sein.
  • Spezielles Lüftungssystem muss vorhanden sein, Heizkörper sind dagegen nicht nötig.
  • Geringe Heizlast pro Quadratmeter muss gewährleistet sein (weniger als 10 Watt / Quadratmeter).

Aus diesen Gründen eignet sich die Luft-Wärmepumpe nicht für den Einsatz im Altbau, da hier ein effizientes Arbeiten kaum möglich wäre. Sollten die Voraussetzungen vorab geschaffen werden, sind die Kosten dafür so hoch, dass sich die Luft-Wärmepumpe ebenfalls nicht mehr amortisieren könnte.

Bild: © WoGi – Fotolia.com

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